Wie umweltfreundliche Technik der Klimakrise den Kampf ansagt und inwieweit jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, erklärt Tanja Schmidt, Geschäftsführer der igreeen solution GmbH und Experten für technische Büroausstattung:
„Wie jedes Jahr macht sich auch dieses warm für seinen Bühnenauftritt, denn es scheint ein heißer Kandidat für den mittlerweile alljährlich ausgesprochenen Hitzerekord. Die Klimakrise dauert unabhängig der weltpolitischen Lage weiter an und benötigt gelebte Nachhaltigkeit als Antwort. Hierzu zählt vor allem technologischer Fortschritt, denn ein Großteil der verwendeten Energie – und somit Emissionen – entsteht durch die Verwendung von Technik in beinahe allen Lebensbereichen. Abseits jeglicher Energieplanung braucht es zusätzlich Menschen, die sich grün verhalten. Gerade moderne Büros bilden für beide Bereiche keine Ausnahme: Sie nutzen eine Vielzahl an Geräten, die viel Material und Strom verbrauchen, jedoch gleichzeitig auch Sachbearbeiter benötigen, die Klimafreundlichkeit auch wirklich leben. Hier moderne Technik mit neuen Routinen zu kombinieren, liefert einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise. Und alles beginnt buchstäblich im Kopf.
Symbiose aus Mensch und Technik?
Oftmals läuft der Mensch auf Autopilot. Um am Computer geschriebene Texte zu kontrollieren, druckt er sie auf neuem Hochglanzpapier aus und legt dort den roten Korrekturstift an. Oder er verlässt den Raum für längere Zeit und lässt die Geräte weiterhin laufen. Hierbei fällt unnötig Material- und Energieverbrauch an, der durch die schiere Anzahl an Büros und die darin arbeitenden unzähligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen signifikanten Anteil am Klimawandel hat. Da es sich hierbei um Gewohnheiten handelt, lassen sich diese jedoch verändern. Angefangen beim Strom: Wenn Sacharbeiter und Sachbearbeiterinnen ein Gerät genutzt haben und es nicht mehr benötigen, bietet es sich an, es in den Standby-Modus zu schalten. Nach Schichtende sollten die Verantwortlichen ebenfalls darauf achten, alle Geräte vollständig auszuschalten und möglichst vom Strom zu nehmen. Selbst Technik, die komplett abgestellt wirkt, verbraucht Energie, weshalb der Gebrauch von Steckdosenleisten mit Schaltern auf Dauer wirkliches Einsparpotenzial besitzt. In Sachen Papiernutzung existiert das größte Potenzial. Wann immer möglich sollten Fachkräfte Dokumente beidseitig und schwarz weiß printen, um Farben und Holz einzusparen. Fallen dennoch einseitig bedruckte Blätter an, die niemand mehr benötigt, lassen sich diese aufbewahren, um die weißen Seiten für weitere Testdrucke und Notizen zu nutzen. Auch digitale Seiten sparen Material: So lassen sich Korrekturen ebenfalls leicht nachvollziehbar am Rechner mithilfe der Kommentarfunktion bewerkstelligen, die viele Schreibprogramme bereits mitliefern.
Vom speziellen Anlass in den Alltag
Gewohnheiten einzuprägen erweist sich gleichermaßen als einfach und schwierig. Eine neue Tätigkeit ins Mark übergehen zu lassen bedeutet, ganz simpel, sie jeden Tag durchzuführen. Jedes vollbrachte Mal erleichtert zukünftige Ausführungen, sie jedoch kontinuierlich jeden Tag im hektischen Büroalltag zu realisieren, erweist sich als der schwierige Teil. Für nachhaltigen Erfolg sollten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht zu viele Gewohnheiten gleichzeitig anlernen. Zu schnell kommt es zu Überforderungen, wird aufgegeben, bevor sich die lohnenden Verhaltensweisen verankert haben. Deshalb sollten Veränderungswillige sich Zeit nehmen, die Gewohnheiten Fuß fassen zu lassen, denn im Schnitt dauert es 66 Tage, bis sie ins Blut übergehen. Es existieren jedoch Kniffe, um sie nachhaltig einzuführen und Fehlschläge zu minimieren. Klassische, für jeden einsehbare Checklisten mit den gewünschten Verhaltensweisen lassen sich in Büros anbringen. Wenn ein Mitarbeiter eine Tätigkeit abhakt, erzeugt dies einen Wettlaufcharakter bei den anderen und so halten sich Kollegen gemeinsam in der Verantwortung, Schritt für Schritt grüner zu agieren. Und sollte es dann doch zu den unvermeidlichen Rückschlägen kommen – Menschen handeln nicht perfekt –, dann sollten sich alle an eine gesunde Fehlerkultur halten und sich wieder auf das metaphorische Pferd setzen, anstatt das Projekt aus Scham komplett zu verlassen.
Technische Entwicklung im Mittelpunkt
Jegliches nachhaltige Verhalten kann jedoch nur zu einem substanziellen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise führen, wenn Technologie gleichermaßen grün operiert. Selbst wenn das Papier in den Büros beidseitig bedruckt und die Druckqualität an den entsprechenden Bedarf angepasst wird, so bleibt im Zweifelsfall der alte Kopierer im Büro stehen, der ständig neue Kartuschen benötigt, die Plastikmüll verursachen. Diese haben oft auch Mikrochips installiert, sodass sie sich nicht einfach recyceln lassen. Zusätzlich bleibt Farbe oft in den Containern, vertrocknet und verdunstet in ihnen und lässt sich nicht weiter nutzen. Selbst bei nachhaltigem Mindset bringen viele Drucksysteme also mehr Nach- als Vorteile. Hier müssen sich Technikausstatter dafür einsetzen, die Büros auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen: vielleicht nicht mit den neusten Geräten, jedoch mit solchen, die bereits optimiert wurden. Anstelle eines oben beschriebenen Druckers existieren bereits seit Längerem Geräte, die nachhaltig operieren. Sorgfältig ausgesuchte Tintenstrahldrucker beispielsweise verbrauchen weniger Energie, nutzen oft recycelbare Farbbeutel und produzieren somit weniger Abfall. Gleiches gilt nicht nur für Kopierer, sondern für alle Geräte, denn sie alle kommen in mehr oder weniger grünen Variationen. Somit stehen auch Büroausstatter und die Verantwortlichen innerhalb der Unternehmen in der Verantwortung, sich zur Gewohnheit zu machen, nur nachhaltige Geräte zu bestellen und zu liefern. Kombinieren Fachkräfte ihre neuen Verhaltensmuster mit der entsprechenden Technik, entfaltet sich aufgrund der schieren Anzahl ein gewaltiges Einsparpotenzial – und die Natur dankt.“
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