Standardisierung in der Logistik: No Code statt New Code

Supply Chain Management, No Code, Logistik

Die Agenda von Supply Chain Managern ist komplex und vielfältig. Neben Fachkräftemangel, Kostendruck, kleinteiligen Workflows und knappen IT-Ressourcen stehen Resilienz- und Nachhaltigkeitsstrategien zunehmend im Fokus. Entlastung versprechen No-Code-Plattformen.

No Code ist mehr als ein Hype. No-Code-Plattformen bieten Unternehmen eine Kerntechnologie für kontinuierliche Innovation und beschleunigte Anpassung an das sich ständig ändernde Marktklima. Sie sind der Schlüssel, um Prozesse insbesondere in der Logistik effizient zu digitalisieren, IT-Ressourcen zu schonen und gleichzeitig den Faktor Mensch zu berücksichtigen. Insbesondere in der Auftragsabwicklung, der Beschaffung sowie im Versand lässt sich die Effizienz durch No-Code-Anwendungen deutlich steigern. Dies gilt auch für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Gliedern der Supply Chain wie Logistikdienstleistern, Lieferanten, Herstellern und Kunden. Auch die Kommunikation mit Kunden über Lieferstatus, Bestellungen und Rückverfolgbarkeit wird schneller und einfacher.

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Auch ohne Programmierkenntnisse ermöglicht No Code Mitarbeitenden, logistische Geschäftsprozesse digital abzubilden, eigene Applikationen und Workflows zu erstellen und Prozesse so zu gestalten, wie sie für ihre Arbeit und die speziellen Anforderungen ihres Fachbereichs benötigt werden. Dies geschieht über benutzerfreundliche Process Builder Tools. Datenquellen und Umsysteme können über Standardschnittstellen ohne großen Aufwand einfach angebunden werden. Die No-Code-Technologie stellt dabei ein völlig neues Anforderungsprofil an Mitarbeitende. Wo früher Entwickler nötig waren, können mit No Code auch technikaffine Fachanwender die Technologie schnell erlernen. Das spart IT-Kosten, verkürzt Entwicklungs- und Testzeiten, fördert Agilität sowie Adaptivität und erhöht die gesamte Wertschöpfung.

Einführung im Eiltempo

Generell können mit No Code alle Geschäftsprozesse eines Unternehmens abgebildet werden. Ein großer Vorteil von No-Code-Lösungen ist die kürzere Implementierungszeit im Vergleich zu herkömmlichen SCM-Systemen. Die Einführung einer No-Code-Plattform von Logward beispielsweise dauert inklusive Schulung ein halbes Jahr, während herkömmliche SCM-Systeme oft bis zu drei Jahre benötigen. Dies entspricht einer Verkürzung um 80 Prozent. Um eine hohe Effektivität und Akzeptanz bei der Nutzung von No-Code-Plattformen zu gewährleisten, sind Schulungs- bzw. Unterstützungsmaßnahmen erforderlich. Diese gestalten sich jedoch nutzerorientierter, denn bei Logward folgt die Technologie dem Prozess.

Wie das Training in No Code erfolgreich gelingen kann, zeigt die Logward Academy. Ziel ist es, im Unternehmen ein „Center of Expertise“ (CoE) aufzubauen, um sich vom Bedarf an teuren, externen Ressourcen zu lösen und volle Ownership über die digitalisierten Geschäftsprozesse im Supply Chain Management zu erhalten. Ändern sich diese, können sie vom CoE schnell und eigenständig angepasst werden. Ein Change Request in der IT ist nicht notwendig.

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Implementierung von No Code

Der Aufbau eines internen CoE erfolgt in verschiedenen Schritten. Im Kern geht es darum, in enger Abstimmung mit den Fachbereichen zu prüfen, welche Geschäftsprozesse abgebildet werden müssen und ob diese im No-Code-System so funktionieren, wie sie sollen. Jedes Unternehmen entwickelt ein Solution Design, das die abzudeckenden Geschäftsprozesse, die spezifischen Anforderungen an die Softwarelösung sowie den gewünschten Mehrwert definiert. Dieses Solution Design wird anschließend in No Code umgesetzt.

Mit der Implementierung liegt die No-Code-Lösung im Besitz und in der Verantwortung der Fachbereiche, die No Code nutzen. Die interne Umsetzung der IT-Anforderungen trägt dazu bei, mögliche Missverständnisse und den daraus resultierenden Mehraufwand durch Nachbesserungszyklen zu reduzieren.

Während der gesamten sechsmonatigen Implementierungsphase mit No-Code-Anbieter Logward gilt „Educate & Learn“ und „Test & Inspire“. Die Mitarbeitenden, die später mit No Code arbeiten sollen, können dem Logward-Team ständig über die Schulter schauen und die neue Lösung in einer Testumgebung ausprobieren. Sind sie umfassend und kompetent geschult, erhalten sie ein Zertifikat. Vor dem Konfigurationsstart erfolgt die Abnahme der zu implementierenden Geschäftsprozesse durch die fachlichen Prozessverantwortlichen. Durch die Abnahme der Blueprints lassen sich mehrfache Feedbackschleifen vermeiden. Wichtig sind auch klare Richtlinien für die No-Code-Entwicklung und -Implementierung, um die Replizierbarkeit der Prozesse zu gewährleisten. Schließlich müssen No-Code-Anwendungen auf Compliance und Sicherheit geprüft werden. Nach dem Go Live können die Unternehmen bei Bedarf weiterhin Support in Anspruch nehmen.

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Von A wie Agilität bis T wie Transparenz

In Summe profitieren Unternehmen mit No Code von weniger Abhängigkeit von raren und teuren IT-Ressourcen, Flexibilität, Adaptivität und Agilität. Sie können schnell auf sich ändernde Anforderungen reagieren, ohne lange Entwicklungszyklen durchlaufen zu müssen. Die schnelle Implementierung ohne tiefe Programmierkenntnisse verkürzt die Time to Value und hilft, den Anforderungen lokaler Märkte gerecht zu werden. Weitere Benefits sind die Domain Expertise, also der direkte Einbezug der fachlich Verantwortlichen, und die Adaptive Technology, wonach sich die Technologie nach den Geschäftsprozessen richtet und nicht umgekehrt. Das ist ein entscheidender Differenzierungsfaktor zu anderen Lösungen, beispielsweise zu komplexen Transportmanagementsystemen (TMS). Hier sind die Prozesse vorkonfiguriert, und demnach müssen sich bestehende und etablierte Geschäftsprozesse an die Logistiklösung anpassen, womit ein erheblicher Change-Aufwand verbunden ist.

No Code hat das Potenzial, die Branche nachhaltig zu verändern. Die Technologie ist kein vorübergehender Trend, sondern ein entscheidendes Werkzeug, die Herausforderungen der modernen Logistik zu meistern. Sie bietet Unternehmen großes Potenzial und messbare Vorteile bei der Umsetzung logistischer Geschäftsprozesse. Viele Unternehmen entdecken die Vorzüge der innovativen No-Code-Technologie oftmals erst im Verlauf der Implementierung eines neuen Transportmanagementsystems. Es ist jedoch ratsam, dass Unternehmen die Implementierung von No Code von Anfang an als zusätzlichen Mehrwert betrachten, der die Effizienz im Rahmen der digitalen Transformation steigert. Ausgereizt sind die Potentiale für No Code noch nicht. So arbeitet Logward derzeit an einem No-Code-Schnittstellenansatz zur Erlangung vollständiger No Code Readiness. Künftig sollen Unternehmen damit in der Lage sein, neben Geschäftsprozessen auch Schnittstellen im Sinne des No-Code-Ansatzes zu konfigurieren.

Sebastian Graf Logward

Sebastian

Graf

Vice President Global Customer Advisory

Logward

Sebastian Graf ist seit September 2023 Vice President Global Customer Advisory bei Logward. Er bringt mehr als 15 Jahre Erfahrung im globalen Supply Chain Management mit. Seine berufliche Laufbahn begann er bei DB Schenker, wo er für den Vertrieb des umfassenden Produktportfolios an globale, multinationale Industriekonzerne verantwortlich war. (Bildquelle:
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