Brainwriting, Design Thinking, Prototyping: moderne Ansätze zur Ideenfindung funktionieren visuell. Mit Visual Collaboration Tools profitieren besonders Remote-Teams von effizient strukturierten Meetings.
Albert Einstein sagte oft, dass Worte nicht ausreichen, um die Bilder in seinem Kopf zu beschreiben. Thomas Edison erklärte seinen Denkprozess einmal so: “Ich habe jetzt zahlreiche Maschinen im Kopf, die ich Tag für Tag weiter illustriere.” Damit sind die beiden berühmten Erfinder nicht allein: Laut den Mathematiker:innen Michael und Elena Deza sind schätzungsweise bis zu 65 Prozent der Bevölkerung visuelle Denker:innen. Das heißt, sie verarbeiten Worte als eine Reihe von Bildern und lernen durch visuelle Mittel.
Als visuelle:r Denker:in kann es schwierig sein, anderen die eigenen Ideen zu vermitteln. Deshalb greift man auf visuelle Denkhilfen wie Zeichnungen, Skizzen oder Flussdiagramme zurück. Da unsere Arbeitsplätze aber immer mehr verstreut sind, überwiegt oft die verbale Kommunikation gegenüber der Visuellen. Um sicherzustellen, dass wir effektiv kommunizieren, ist es wichtig zu verstehen, welche Rolle visuelle, digitale Tools bei der Arbeit mit modernen Methoden spielen.
Brainstorming 2.0
Brainstorming ist eine großartige Methode, um gemeinsam neue Ideen oder Lösungen für ein Problem zu finden. Eine Herausforderung kann dabei jedoch sein, eher introvertierteren Teammitgliedern die Gelegenheit zu sprechen zu geben, wenn lautere Stimmen den Platz für sich einnehmen. Außerdem wird in solchen Sessions oft viel gesagt, was gar nicht zu produktiven Ideen führt. Die Lösung dieser Probleme liegt im Brainwriting. Das funktioniert so: Damit keine guten Ideen im Verborgenen bleiben, schreiben alle erst mal ihre Ideen auf. Nach einer festgelegten Zeit, etwa fünf Minuten, werden die eigenen Ideen an eine:n andere:n Teilnehmer:in weitergereicht. So können Ideen aus einer anderen Perspektive weitergedacht werden. Das Team wiederholt den Vorgang dann einige Male.
Brainwriting wurde entwickelt, um Geplauder zu reduzieren und es allen zu ermöglichen, gleichzeitig Ideen hinzuzufügen. Das beschleunigt den Prozess reduziert soziale Ängste und wirkt Spott entgegen. Einzelne Personen erhalten dabei keine Gelegenheit, die Diskussion zu dominieren und andere daran zu hindern, ihre eigenen Ideen einzubringen. Ein weiterer Vorteil der Verschriftlichung: Am Ende des Meetings haben alle das Ergebnis direkt vor Augen. Mit einem strukturierten Template in einem Visual Collaboration Tool ist der Entstehungsprozess beziehungsweise Gedankenweg hinter den Ideen direkt nachvollziehbar. Die Möglichkeit, Skizzen oder Bilder hinzuzufügen, kann das Erarbeitete noch verdeutlichen.
So könnte ein Brainwriting Template aussehen. (Quelle: Conceptboard)
Die Kund:innen immer im Blick
Design Thinking ermutigt Teams dazu, Probleme auf den Kopf zu stellen und mit einem Design-Ansatz neue Wege zu finden, diese zu lösen. Das bedeutet, dass sie sich in jeder Phase der Ideenfindung auf die Nutzer:innen, also die Menschen hinter dem Problem konzentrieren. Dazu wird in der Regel erstmal überlegt, wer die oder der ideale Kund:in ist. Wie sehen die Bedürfnisse und Pain Points aus? Oder die aktuelle Customer Journey? So kann man im Anschluss ein Problem kund:innen-zentriert definieren, um eine kund:innen-zentrierte Lösung zu finden.
Methoden wie Prototyping, Customer Empathy Mapping oder die 5-Why-Methode sind beliebte Ansätze für Design-Thinking-Prozesse. Sie funktionieren alle am besten mit einer visuellen Strukturvorgabe, in die Teammitglieder ihren Input einbringen können. Digitale Lösungen zur Visual Collaboration bieten hierfür nicht nur vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch endlosen Platz, was sie zur ideale Arbeitsumgebung macht, um solche Ansätze zu verfolgen.
Eine Customer Empathy Map ist ein guter erster Schritt im Design Thinking Prozess. (Quelle: Conceptboard)
Mit Prototypen das Ziel vor Augen
Das aus dem Design stammende Konzept des Prototyping gibt es schon lange. Mit der Verbreitung von Design Thinking hat es in vielen Branchen inzwischen als Tool zur Visualisierung an Beliebtheit gewonnen. Dabei wird in der Regel mit Low-Fidelity-Prototypen gearbeitet: einfache Darstellungen, die dabei helfen, Konzepte in einem frühen Stadium zu validieren, bevor man zu viel Zeit investiert. Das könnte zum Beispiel das Layout einer neuen Website, eine neue Version einer Mitarbeiterbefragung oder ein Moodboard für eine neue Design-Ausrichtung sein.
Nicht nur die Erstellung und Präsentation von Prototypen erfolgt mit visuellen Design-Elementen. In digitalen Visual Collaboration Tools haben weitere Teammitglieder und Kund:innen die Möglichkeit, direkt im Prototyp Kommentare und eigene Ergänzungen und Änderungen einzufügen. So ist auch das Feedback visuell und damit auf derselben Ebene gestaltbar und verständlich. Das macht Korrekturschleifen bei vielen Projekten einfacher.
Fazit
Digitale Visual Collaboration Tools können die Lücke schließen, die Whiteboards, Flipcharts und Post-Its in verlassenen Konferenzräumen zurücklassen. Große Ideen und komplexe Planungen brauchen ohnehin mehr Platz als diese bieten können. Mit digitalen, visuellen Tools haben Teams die Möglichkeit, mit den effizientesten Methoden zu arbeiten – remote, synchron oder asynchron. Sie machen es für alle Teammitglieder einfach, Ideen einzubringen und können Online-Meetings interaktiver, lebendiger und produktiver gestalten. Aus kreativen Prozessen sind sie daher nicht mehr wegzudenken.