Ob Datenintegration, Entwicklung von Apps für diverse Geschäftsprozesse oder die Erstellung von Online-Datenbankanwendungen – wo früher interne Programmierer oder externe Softwarehäuser Zeile für Zeile in Java, Python oder C++ schrieben, sitzen heute immer häufiger Mitarbeitende von Fachabteilungen und stellen sich ihre Prozesse und täglichen Routinen per Drag and Drop zusammen.
Diese so genannten Citizen Developer bringen meist nur ein anwendungsbezogenes Softwareverständnis mit, kennen aber dafür sehr präzise ihre Prozesse und Anforderungen. Immer mehr Softwarehäuser bieten deshalb ihre Dienstleistungen als fertige Software mit einer intuitiven Benutzeroberfläche an. Statt Lastenheft und Auftrag an die IT können fachlich versierte Mitarbeitende viele Prozesse direkt selbst konfigurieren, statt tage- und wochenlang auf einen freien Slot bei den Programmierern zu warten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: No Code- und Low Code-Software bietet über eine leicht zu bedienende Oberfläche fertig konfigurierte Bausteine, die einfach per Mausklick hintereinander geschoben und miteinander verbunden werden. Das geht schnell, sichert Transparenz, produziert in der Regel keine Programmierfehler, weil fertige Funktionsblöcke verwendet werden und entlastet die IT-Abteilung, weil ein Großteil der Arbeit direkt in der Fachabteilung vorgenommen werden kann.
Die Folgen: deutliche Kostenersparnis, schnellere Fertigstellung und stressfreie Änderungen, auch wenn im Sinne eines agilen Managements Funktionen kurzfristig angepasst werden müssen. Da sich No- und Low Code-Software nicht primär an IT-Spezialisten wendet, haben viele Softwarehäuser bei der Entwicklung den Menschen in den Mittelpunkt gestellt und den Zugang so einfach wie möglich gestaltet. Aus der Datenpumpe DataWizard ist so in den letzten Jahren ein intuitiv zu bedienendes Tool auch für komplexe Datenintegrationsprojekte geworden, das als No Code-Software unter dem Namen Lobster_data on premise, als Cloud und darüber hinaus sogar als Managed Service zur Verfügung steht. Ähnlich übersichtlich funktioniert etwa Kissflow mit seinen Lösungen für Projekt- und Prozessmanagement, AppSheet mit der Unterstützung der Automatisierung von Geo-Positioning in Kombination mit der Erfassung von Bildern, Barcodes und Benachrichtigungen, Caspio mit der Erstellung von Online-Datenbankanwendungen oder Akioma als Plattform für die Erstellung von Apps für unterschiedliche Geschäftsprozesse.
Wer nicht ganz auf’s eigene Programmieren verzichten kann oder will, wird sich wohl mit Low Code-Software beschäftigen. Das Baukastenprinzip und die intuitive Nutzung mit Drag and Drop gibt es auch hier. Low Code-Anbieter erlauben aber darüber hinaus an jeder Stelle den Zugriff des Programmierers und die individuelle Weiterentwicklung. Mit der entsprechenden Programmier-Expertise lassen sich auf Low Code basierende Anwendungen also nach Belieben erweitern oder verändern.
Folgt man dem Gartner Magic Quadrant, dann zeigt sich, dass sich der Markt hier ebenfalls ständig erweitert. Ob Appian, Microsoft PowerApps, Salesforce oder Mendix – auch hier stehen inzwischen für verschiedenste Anwendungen gut funktionierende Lösungen zur Verfügung. Das gleiche gilt für den deutschen Low Code-Markt. Anbieter wie Lobster_pro als Plattform für die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen, Simplifier für eine Web-basierte, kollaborative App-Erstellung oder Scopeland als Entwicklungsplattform für Datenbankanwendungen dokumentieren, dass sich die deutschen Anbieter vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen.