Wo die größten Fallstricke beim Portieren von Daten lauern

Die 10 häufigsten Probleme bei Datenmigrationen

Lösung: Moderne Verifikations-Tools, wie etwa der Stormax von dynaMigs, scannen Daten, Dateien und Ordner samt Metadaten an Quelle und Ziel und gleichen diese ohne weitere Downtime ab. So kann man Fehler finden und aufzeigen, im welchen Teilschritt der Migrationskette sie passierten.

6. Distributed File Systems (DFS) und nicht erkannter Reparse-Point

Speicherarrays unterschiedlicher Anbieter legen DFS-Links oder Widelinks unterschiedlich an. Dies kann dazu führen, dass das Kopiertool den DFS-Link nicht mehr als Reparse-Point erkennt. Mit unter Umständen überraschenden Folgen: Denn das Kopiertool merkt dann nicht, dass der Link den zu kopierenden Speicherbereich verlässt. Die Folge kann sein, dass ungewollt Daten kopiert oder sogar irrtümlich gelöscht werden.

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Lösung: Um dieses Problem zu umschiffen, muss man wissen, dass es das Problem potenziell gibt – und man benötigt die nötige Erfahrung des Verhaltens verschiedener Speicherarrays und Kopiertools.

7. Wechsel des Speichersystems

Die Probleme bei Storage-Migrationen wachsen, wenn eine IT-Administration nicht nur auf ein neues Array, sondern auf ein komplett neues System migrieren will oder muss – beispielsweise anlässlich eines Anbieterwechsels oder bei Vertragsende. Das neue System ist dann so einzustellen, dass es sich genauso verhält, wie das alte. Ansonsten bindet es sich nicht in die IT-Gesamtinfrastruktur ein und bleibt ein Fremdkörper. Abläufe zum Verarbeiten der Daten – und damit Geschäftsabläufe –werden folglich unterbrochen.

Lösung: Die Migrationsverantwortlichen konfigurieren die Zielsysteme vor der Migration grundlegend und sorgfältig. Sie berücksichtigen dabei vor allem das Zusammenspiel mit der gegebenen IT.

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8. Kein Blick für Bandbreite

Die immer größeren Datenmengen bringen Netzwerke unter Umständen an ihre Leistungsgrenze. Ein Datentransport über WAN kann lange dauern und zu Abbrüchen der Migration und Datenverlust führen. So manche Speichersysteme sind bereits heute zu groß geworden, um sie in einem sinnvollen Zeitrahmen über weite Strecken zu transportieren. Stichwort: Data-Gravity.

Lösung: Das lokale Kopieren der Dateien vermeidet diese Probleme. Es macht vieles einfacher und schneller.

9. Offline-Cache

Offline-Caches sind unter CIFS ein Problem. In diesen Zwischenspeichern halten Clients Dateien vor, die offline geändert werden können und daher später mit dem Server zu synchronisieren sind. Nach der zwischenzeitlichen Migration kann der Client diese nicht mehr synchronisieren, falls das Ziel einen neuen Namen trägt. Dann verwirft der Client diese nach einiger Zeit gänzlich. Die Daten gehen also verloren.

Lösung: Hier hilft nur die Analyse, ob ein Client den Offline-Cache serverseitig unterstützt sowie ein entsprechender Recall vor der Migration.

10. Übernahme von IP-Adresse und Servernamen

Will man Servernamen und IP-Adresse bei einer Datenmigration übernehmen, kann das die Address-Resolution-Protocol (ARP) – Caches der Clients verwirren. Dann sind falsche Ziel- oder Ursprungsadressen hinterlegt. Im schlimmsten Fall ist ein Reboot des Clients nötig: Bei Windows wegen korrumpierter ARP-Zwischenspeicher, bei Unix etwa wegen eines veralteten Mounting-Punkts (Stale Mount).

Lösung: Stellt man auf neue Namen / IPs um, dann ergibt sich das Problem nicht, allerdings müssen dann auf allen Clients Änderungen vorgenommen werden.

Bei Übernahme sollte man alle beteiligten Versionen der Windows Clients im Vorfeld in einer Testmigration auf ihr Verhalten prüfen. Anfällige Versionen werden dann am besten während der Migration heruntergefahren. Bei Unix-Derivaten ist ein Umount der betroffenen Exports zwingend, hierfür sollte man neben den fstabs oder gegebenenfalls auch die Auto-Mounter-Konfigurationen prüfen.

Migrationsprobleme idealerweise lösen, bevor sie aufkommen

Die Liste möglicher Probleme bei Migrationen ist lang. Zahlreiche Fallstricke sorgen dafür, dass die meisten Migrationsprojekte früher oder später ins Stocken geraten. Dabei sind die Unternehmen im Vorteil, die bereits ein professionelles Datenmanagement aufgebaut haben. Wer noch kein Datenmanagement umgesetzt hat, oder wem Manpower, Tools, Knowhow und Expertise fehlen, holt sich besser frühzeitig Rat bei externen Spezialisten für Datenmanagement und Datenmigrationen. Sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung. Insbesondere durch die Prozessautomatisierung spart dies am Ende Nerven, Zeit und Geld.

Ralf

Draeger

Gründer

dynaMigs.net

Ralf Draeger ist einer der vier Gründer von dynaMigs.net und seit 1988 in der IT-Branche tätig. Als technischer Leiter ist er für das Solution-Design und die Administration großer NAS-, SAN- und Cloud-Umgebungen verantwortlich. Vor dynaMigs war er sieben Jahre im Bereich der Programmierung tätig, fünf weitere als Systemadministrator (Unix/Windows)
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