Datenbankadministratoren brauchen brauchen KI und Automation

Datenflut im DBMS

Exponentiell wachsende Datenmengen übersteigen längst die manuellen Verwaltungskapazitäten. Doch moderne KI-gestützte Automatisierungslösungen versprechen Entlastung.

Wie genau das funktioniert und welche Aspekte es zu beachten gilt, darüber sprach it management mit Oliver Stein, Redgate Software.

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Redgate hat zwar gerade erst damit begonnen, sich im DACH-Raum einen Namen zu machen, international ist das Unternehmen allerdings bereits sehr erfolgreich und dessen Produkte weit verbreitet. Können Sie uns Redgate vielleicht kurz vorstellen?

Oliver Stein: Aber sicher, Redgate hat sich mit seinen Tools dem Ziel verschrieben, das Management der immer komplexeren Datenbank-Infrastrukturen zu vereinfachen – und somit das Leben von Datenbankentwicklern und -administratoren zu erleichtern. Oft stoßen Datenbank- Teams an ihre Grenzen und werden für Unternehmen so zum Showstopper. Die Folge: Geschäftsdaten lassen sich nicht mehr gewinnbringend nutzen und die Softwareentwicklung verläuft weniger effizient.

Das liegt häufig daran, dass heute nicht mehr nur eine einzige Datenbankplattform, sondern teilweise über fünf unterschiedliche im Einsatz sind. Zudem erfolgt das Hosting nicht mehr ausschließlich on-premises. Stattdessen sind verschiedene Cloud-Szenarien weit verbreitet und nehmen weiter zu. Auch die Menge an Daten, die Unternehmen erheben, sammeln und speichern müssen, wächst kontinuierlich. Um effizient zu bleiben, Fehler zu vermeiden und geschäftskritische sowie sensible Daten zu schützen, benötigen selbst erfahrene Datenbankexperten bei ihrer täglichen Arbeit Unterstützung. Die liefern wir seit 25 Jahren in Form intuitiver und leicht bedienbarer Tools für erfolgreiches End-to-End Database DevOps.

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End-to-End Database DevOps klingt spannend. Was genau steckt hinter dem Konzept?

Oliver Stein: Das DevOps-Konzept hat sich in der Softwareentwicklung bereits etabliert. Dieses Modell lässt sich auch erfolgreich auf eine Datenbanklandschaft anwenden. Dafür bieten wir eine Reihe von Lösungen an, die alle einen End-to-End-Ansatz unterstützen. Dieser Ansatz deckt den gesamten Database-DevOps-Lebenszyklus ab – von der agilen Planung über kontinuierliches Testen bis hin zu CI/CD-Automatisierung und KI-gesteuerten Release-Einblicken, um Innovationen zu beschleunigen und gleichzeitig Geschäftsrisiken zu reduzieren.

Wichtige Aspekte sind dabei die Automatisierung von Prozessen, etwa das Testen von Datenbankversionen, bevor sie mit dem Live-System zusammengeführt werden, oder Quality-Checks. Zudem können viele Unit- und Integrationstests von unseren Nutzern automatisiert werden. Das Gute: Unsere Lösungen lassen sich hervorragend mit existierenden Tool-Sets kombinieren, die im DevOps-Bereich weit verbreitet sind, darunter Jenkins, GitHub, TeamCity um nur ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus unterstützen wir mehr als 30 verschiedene Datenbanktypen.

Der Schutz von Daten und Datenbanken ist für viele Unternehmen eine zentrale Aufgabe. Wie kann Redgate sie in diesem Bereich unterstützen?

Oliver Stein: Durch die Automatisierung von Prozessen können IT-Teams Fehler vermeiden, die sich bei manueller Durchführung einschleichen. Natürlich müssen die entsprechenden Skripte – etwa zur Datenbankmigration – fehlerfrei sein. Automatisiertes Testing reduziert zudem Sicherheitslücken und steigert die Zuverlässigkeit von Datenbanken sowie die Qualität. Unsere Lösungen bieten überdies automatisierte Data Discovery, also das Aufdecken von Mustern und Erkennungsmerkmalen in Datensätzen, sowie Klassifizierung und helfen so bei der Datenanalyse.

Auch automatisiertes Masking, also die Anonymisierung der Daten, ist Teil des Funktionsumfangs, sodass sensible Informationen bestens geschützt sind. Darüber hinaus helfen wir Administratoren dabei, den Überblick über die Zugriffsrechte der Mitarbeitenden auf die Datenbanken zu behalten. Sie können mit unseren Tools vergangene und aktuelle Zugriffsrechte nachverfolgen und feingranular die Berechtigungen erteilen.

Monitoring ist ein weiterer wichtiger Aspekt Ihres Portfolios. Welche Einblicke gewähren die Lösungen von Redgate in die Datenbankinfrastruktur und wie helfen sie den Database-DevOps-Teams?

Oliver Stein: Viele Hersteller bieten Monitoring-Lösungen, die zwar hervorragende, jedoch oft nur isolierte Ergebnisse liefern. Sie können die CPU-Auslastung überprüfen und zeigen an, wann sie extrem hoch war. Betrachtet man diese Informationen unabhängig von anderen relevanten Daten, sind sie nicht besonders aussagekräftig. Redgate hingegen bietet eine holistische Sicht auf die gesamte SQL-Server- und PostgreSQL-Umgebung. Nutzer können so nicht nur feststellen, ob irgendwo ein Performance-Problem auftritt, sondern es auch in zeitlichen Kontext zu anderen Datenbankoperationen stellen.

Ein weiterer Vorteil ist das zentrale, übersichtliche Dashboard, das alle wichtigen Informationen an einem Ort vereint. Die detaillierten und differenzierten Einblicke helfen Unternehmen dabei, potenzielle Risiken und Probleme zu lösen bevor sie akut werden. Zudem können Administratoren individuelle Alerts konfigurieren, die auf ihre spezifische Datenbanklandschaft zugeschnitten sind. Im Gegensatz dazu bieten viele Tools anderer Anbieter häufig nur Standardwarnungen.

Unternehmen sollten mehr in ihre Mitarbeitenden investieren und ein Umfeld schaffe, das den Austausch von Wissen fördert.

Oliver Stein, Redgate Software

Welche Rolle spielt Automatisierung im Datenbankkontext?

Oliver Stein: Automatisierung spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere angesichts der zunehmenden Komplexität der Unternehmen haben daher kaum eine andere Wahl, als die Automatisierung ihrer Systeme und Prozesse voranzutreiben. Datenbankadministratoren bleibt heute oft keine Zeit mehr, um die Auslastung der Datenbankserver kontinuierlich zu überwachen oder Tests durchzuführen.

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einem wesentlichen Bestandteil vieler Lösungen für Entwickler und Administratoren entwickelt. Profitieren davon auch Datenbank-Tools?

Oliver Stein: Mit zunehmender Verbreitung von generativer KI (GenAI) und Machine Learning werden auch im Datenbankkontext immer mehr Aufgaben wie die prädiktive Datenbankanalyse oder die Code-Generierung von generativen KI-Bots übernommen. In den kommenden Jahren wird sich in diesem Bereich viel verändern, doch bis KI als Standard-Tool etabliert ist, wird es sicher noch einige Zeit dauern. Laut unserer Studie „State of the Database Landscape“ setzen Nutzer KI heute vor allem zur Analyse sowie zur Optimierung von Querys und Quellcodes ihrer Datenbanken ein. Viele Anwender nutzen die Technologie auch für die Automatisierung von Testszenarien.

Zum Abschluss werfen wir einen Blick in die Glaskugel: Wie wird sich der Markt für Datenbanken und die Art und Weise, wie wir Daten speichern, sichern und überwachen in den kommenden Jahren entwickeln?

Oliver Stein: Mit ziemlicher Sicherheit wird der Einsatz von KI-Tools zunehmen. Die steigende Komplexität der Datenbankinfrastrukturen und der dadurch verschärfte Skill Gap wie auch der weiter anhaltende Fachkräftemangel machen diese Entwicklung unvermeidlich.

Die schiere Menge an Daten, die täglich gesammelt wird, explodiert regelrecht und wird dadurch auch immer komplexer. Das erfordert einen kulturellen Wandel innerhalb von Unternehmen. Sie müssen einerseits mehr auf DevOps setzen und andererseits – wo sinnvoll und möglich – Automatisierung durch die Integration neuer Technologien wie KI oder Machine Learning fest in ihren Workflows verankern. Unternehmen sollten mehr in ihre Mitarbeitenden investieren und ein Umfeld schaffen, das den Austausch von Wissen fördert. Nur so können sie die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich bewältigen.

Herr Stein, wir danken für dieses Gespräch.

Oliver

Stein

Geschäftsführer DACH

Redgate Software

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