Unternehmen, die ihre Daten nicht effektiv nutzen, haben keine Chance, konkurrenzfähig zu bleiben. Unser hochtechnologisches Informationszeitalter macht DBAs zu heiß begehrten und dringend benötigten Mitarbeitern.
Sie bereiten das Fundament jeder datengetriebenen Business-Initiative und verwalten, schützen und überwachen die kostbare Datenbankinfrastruktur. Das einzige Problem: Es gibt viel zu wenige von ihnen und die Aufgaben werden immer umfangreicher.
In den meisten Unternehmen wird das vertikale Wachstum des „Data Estates“ – also die steigenden Datenmengen – von einem horizontalen Wachstum der Datenbanken, Plattformen, Technologien sowie Hosting-Szenarien begleitet. Das ist auf Geschäftsebene insofern problematisch, als sie durch die immer weiter steigende Komplexität auf ein Datenbankteam angewiesen sind, das immer auf dem neuesten Stand der Technik operieren kann und dem massiven Workload gewachsen ist. Für Database Engineers und andere Experten aus diesem Umfeld ist daher spätestens seit dem zunehmenden Einsatz von KI und dessen enormen Datenhunger ein goldenes Zeitalter angebrochen: Nie zuvor war die Nachfrage nach Datenbankspezialisten größer als heute.
Doch kein Licht ohne Schatten. Die Kehrseite der Medaille ist der immer anspruchsvollere Berufsalltag mit einer kaum noch zu stemmenden Palette an Aufgaben. Der Fachkräftemangel steigert die Last noch zusätzlich, die auf den Schultern der Datenbankadministratoren ruht. Ohne passende Maßnahmen entwickelt sich die eigentlich für alle Beteiligten positive Ausgangslage – mehr gewinnbringend nutzbare Daten für Unternehmen und eine vorteilhafte Beschäftigungslage für Datenbankadministratoren – zu einer Lose-Lose-Situation geprägt von brachliegenden Datenschätzen und überarbeiteten IT-Teams.
Das richtige Werkzeug für das richtige Problem
Monitoring-Tools, die die Überwachung der Datenbankinfrastruktur erleichtern beziehungsweise überhaupt erst ermöglichen, sind inzwischen obligatorisch. Natürlich unterscheidet sich jede Datenbankinfrastruktur und in einer idealen Welt hätte jedes IT-Team die Zeit und die Fähigkeit, seine eigene Software zu programmieren. Da sie jedoch mit ihrem Aufgabenspektrum ohnehin bereits ausgelastet oder gar überlastet sind, ist das unrealistisch.
Es bedarf daher einer sehr feingranularen Evaluierung, bevor Unternehmen sich für ihr Tool der Wahl entscheiden. Sie sollten es beispielsweise via APIs mit allen genutzten Hosting-Plattformen und Datenbanksystemen verbinden können. Um die Datenbankexperten zu entlasten, sollte das passende Monitoring-Tool zudem alle relevanten Informationen in einer intuitiv zu bedienenden Weboberfläche darstellen und ein frei konfigurierbares und standardisiertes Alerting-System bieten.
Um Einblicke konsistent über alle Plattformen hinweg zu allokieren, ist es überdies unabdingbar, dass Metriken und die Art und Weise, wie die Daten konsumiert werden, ebenfalls Standards folgen. Gute Monitoring Tools überwachen jedoch nicht nur, ob alles „läuft“, sondern jede Änderung eines Objekts in einer Datenbank. Falls dann etwas nicht stimmt, gibt es einen Alert aus. Das ist wichtig, da es ohne entsprechende Überwachungsinstanzen bei einem Performance-Drop schwer ist, die Ursache zu finden. Daher ist ein Monitoring umso wichtiger, das Korrelationen erlaubt.
Automatisiertes Datenbankmanagement und KI
Eine weitreichende Standardisierung und holistisches Monitoring sorgen für mehr Effizienz und erlauben proaktivere Herangehensweisen. Zusätzlich bilden sie auch die Grundlage für die Automatisierung und den Einsatz von maschinellem Lernen oder künstlicher Intelligenz. Im Bereich Datenbankmanagement ist Automatisierung heutzutage praktisch unabdingbar. Gerade bei repetitiven Aufgaben wie dem Installieren großer Mengen von Servern und Datenbanken spielt sie ihre großen Vorteile aus und sorgt für deutlichen Zeitgewinn. Diese Ressourcen können Mitarbeitende für wertschöpfende Aufgaben verwenden.
Künstliche Intelligenz sorgt für noch mehr Effizienz, denn basierend auf dem Monitoring-Fundament können Datenbankexperten KIs trainieren, die ohne menschliche Intervention auf bestimmte Vorgänge reagieren. Läuft beispielsweise ein Datenspeicher voll, kann eine KI – sofern das Monitoring-Tool den ausgehenden Storage identifiziert hat – den Datenfluss umleiten oder mehr Speicherressourcen zuweisen.
Unternehmen, die ihre Daten nicht effektiv nutzen, haben keine Chance konkurrenzfähig zu bleiben.
Oliver Stein, Redgate Software
Digitale Helfer aus dem Bereich generative KI (GenAI) können Datenbankentwickler und -administratoren zudem bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen, indem sie Lösungswege proaktiv vorschlagen oder die Informationsrecherche deutlich erleichtern. Jedoch ist Vorsicht geboten, denn KI-Tools sind keineswegs über jeden Zweifel erhaben. Halluzinationen zum Beispiel, also logisch klingende Resultate, die nicht auf Trainingsdaten basieren, sind aktuell noch eine große Gefahr.
Datenbanksicherheit: Strategien und Taktik
In Sachen Sicherheit ist Monitoring – neben dem Einsatz spezieller Maßnahmen wie Firewalls, Backupstrategien oder Verschlüsselungsmechanismen – das A und O. Datenbankadministratoren sollten nicht nur überwachen wo Daten und Sicherungskopien liegen, sondern auch wer darauf Zugriff hat und ob irgendwelche Veränderungen vorgenommen werden – und von wem. Stellt das Monitoring-Tool fest, dass jemand Anpassungen durchführen will, die nicht durch einen Approval-Prozess oder die gewohnte CI/CD-Pipeline gegangen sind, muss es genauso Alarm schlagen, wie wenn die Nutzerberechtigungen verändert, Änderungen am Server vorgenommen oder SQL Injections versucht werden: All das sind Hinweise auf Hacker-Attacken.
In Sachen Security muss für Unternehmen die Maxime gelten: Ein Cyberangriff ist unvermeidlich. Es gilt daher, sich doppelt abzusichern. Einerseits mit klassischen Sicherheitsmaßnahmen wie Firewall, Monitoring der IT-Infrastruktur und des Datenverkehrs im Netzwerk. Und andererseits durch das Monitoring der Datenbankumgebung. Hacker nutzen heute gerade Datenbankabfragen, um Schwachstellen und potenzielle Einfallstore in die IT-Infrastruktur von Unternehmen zu finden. Gute Datenbank-Monitoring-Tools erkennen diese Vorgehensweise und warnen die Administratoren vor entsprechenden Aktivitäten.
Neben dem Datenbankmanagement wird KI auch beim Thema Security und in praktisch allen anderen Unternehmensbereichen zukünftig eine gewichtige Rolle spielen: Sie entlastet bereits heute das Fachpersonal und gibt tiefe Einblicke in die Geschäftsprozesse inklusive Vorschläge für deren Optimierung. Da dafür Unmengen von Daten erhoben, sicher gespeichert und für die Anwendungen bereitgestellt werden müssen, sind Datenbankexperten so gefragt wie nie – Tendenz rapide steigend.