Trotz der wachsenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für die Unternehmenswelt herrscht vielerorts Unsicherheit über die eigene Datenlage.
Eine internationale Umfrage zeigt deutlich: Viele Führungskräfte sind skeptisch, ob ihre Organisation ausreichend vorbereitet ist, um den Nutzen von KI voll auszuschöpfen (via Pressetext).
Schwächen im Datenfundament
Die Studie der Beratungsunternehmen Business Performance Innovation (BPI) Network und Growth Officer Council, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Informationsmanagement-Spezialisten EncompaaS, beleuchtet zentrale Schwächen in der sogenannten „Data Readiness„. Darunter versteht man die Qualität, Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Unternehmensdaten – essenzielle Voraussetzungen für den effektiven Einsatz neuer Technologien wie KI.
Die Umfrage unter mehr als 170 Entscheidungsträgern ergab: Mängel in Bereichen wie Datengenauigkeit, Aktualität, Konsistenz und Zugänglichkeit sind weit verbreitet. Gerade diese Schwächen verhindern eine effektive Implementierung generativer KI-Systeme.
Große Erwartungen, geringe Zuversicht
Ein Großteil der befragten Führungskräfte erkennt zwar das Potenzial von KI. So glauben 79 Prozent, dass Künstliche Intelligenz in den kommenden 18 Monaten einen spürbaren Wettbewerbsvorteil schaffen könnte – etwa durch den Einsatz von KI-Agenten zur Verbesserung des Kundenerlebnisses. Dennoch fühlen sich viele Unternehmen noch nicht ausreichend gerüstet, um dieses Potenzial tatsächlich zu realisieren.
Vertrauenskrise in die eigene Datenbasis
Besonders alarmierend: 60 Prozent der Manager zweifeln an ihrer Daten- und KI-Bereitschaft. Diese Unsicherheit hat konkrete Folgen. Unternehmen mit gut aufgestellten Datenprozessen sehen deutlich positiver in die Zukunft. Von ihnen erwarten 81 Prozent, dass KI-Agenten einen echten Mehrwert im Kundenkontakt schaffen werden. In Unternehmen mit unzureichender Datenlage teilen hingegen nur 21 Prozent diese Zuversicht.
Appell zur ehrlichen Selbsteinschätzung
Tom Kaneshige, Chief Content Officer beim BPI Network, betont die Dringlichkeit einer kritischen Bestandsaufnahme: „Wenn Unternehmen Wettbewerbsvorteile durch KI erzielen wollem, müssen sie ihre Daten- und KI-Bereitschaft ehrlich einschätzen und sich im Vergleich zu ihren Mitbewerbern positionieren.“
Er warnt zudem vor den Folgen unzureichender Vorbereitung: „Die Ergebnisse der Studie zeigen den steigenden Geschäftswert von KI in den kommenden Monaten, aber die mangelnde Daten- und KI-Bereitschaft kann zu gescheiterten KI-Initiativen und einem Vertrauensverlust in die Technologie führen.“
Regionale Unterschiede und Branchenkontraste
Die Studie berücksichtigt neben unterschiedlichen Geschäftsmodellen auch regionale Besonderheiten. So wurden Führungskräfte aus Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum einbezogen, um ein möglichst umfassendes Bild der globalen Daten- und KI-Bereitschaft zu zeichnen.
Die Erkenntnisse der Studie verdeutlichen: Der Weg zur erfolgreichen Nutzung von Künstlicher Intelligenz führt über solide Datenarbeit. Unternehmen, die ihre Datenprozesse nicht auf ein neues Niveau heben, laufen Gefahr, in der digitalen Transformation zurückzufallen – ungeachtet der technologischen Möglichkeiten.