Die französische IT-Dienstleistungsgruppe Atos steht möglicherweise vor einer schwerwiegenden Sicherheitslage. Die Ransomware-Gruppe Space Bears behauptet, Zugang zu einer Datenbank des Unternehmens erlangt zu haben. Atos hat umgehend Untersuchungen eingeleitet.
Nach eigenen Angaben hat der Technologiekonzern bislang keine Anzeichen für erfolgreiche Systemkompromittierungen festgestellt. Auch bei der Tochtergesellschaft Eviden seien keine verdächtigen Aktivitäten zu verzeichnen. Eine Lösegeldforderung liegt dem Unternehmen nach eigenen Angaben ebenfalls nicht vor.
Aggressive Newcomer-Gruppe
Space Bears machte erstmals Anfang 2024 von sich reden und hat sich seither zu einer der aktiveren Ransomware-Gruppen entwickelt. Die Gruppe setzt auf die inzwischen übliche Doppel-Erpressung: Neben der Verschlüsselung von Systemen droht sie auch mit der Veröffentlichung erbeuteter Daten, sollte kein Lösegeld gezahlt werden.
„Wir nehmen solche Behauptungen sehr ernst“, teilte ein Atos-Sprecher mit. „Unsere Cybersecurity-Teams arbeiten mit Hochdruck an der Analyse der Situation.“ Das Unternehmen kündigte an, die Öffentlichkeit zu informieren, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
Die Behauptungen der Cyberkriminellen wurden am 28. Dezember 2024 öffentlich. Atos reagierte prompt und veröffentlichte bereits einen Tag später ein erstes Statement zur Situation. Bislang steht weder fest, ob es tatsächlich zu keinem erfolgreichen Angriff kam, noch liegen handfeste Beweise für eine gelungene Kompromittierung vor.
Atos gehört mit über 110.000 Mitarbeitern zu den größten IT-Dienstleistern Europas und betreut zahlreiche kritische Infrastrukturen. Ein erfolgreicher Angriff könnte daher weitreichende Folgen haben.