Der US-amerikanische Sicherheitsspezialist OPSWAT hat die Übernahme des Cybersecurity-Unternehmens Fend Incorporated bekannt gegeben. Der in Arlington, Virginia, ansässige Anbieter ist auf hardwarebasierte Datendioden für kritische Infrastrukturen spezialisiert.
Mit der Übernahme baut OPSWAT sein Produktportfolio im Bereich der unidirektionalen Kommunikation deutlich aus. Unidirektionale Kommunikation bedeutet, dass Daten nur in eine Richtung fließen können. Die Hardware-Datendioden von Fend ermöglichen eine strikt gerichtete Datenübertragung zwischen Netzwerken, wobei ein Rückkanal physikalisch unterbunden wird. Diese Technologie kommt besonders in Hochsicherheitsumgebungen zum Einsatz, etwa bei Versorgungsunternehmen, in der Öl- und Gasindustrie sowie in staatlichen Einrichtungen. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.
Die Fend-Technologie soll mit OPSWATs bestehenden Sicherheitslösungen wie MetaDefender kombiniert werden. Besonders interessant ist die breite Konnektivität der Fend-Lösungen: Neben modernen Ethernet-Verbindungen werden auch Mobilfunk und serielle Schnittstellen unterstützt. Damit adressiert OPSWAT sowohl neue 5G- und Industrie-4.0-Anwendungen als auch Legacy-Systeme in der industriellen Automatisierung.
Zweite Übernahme in kurzer Zeit
Für OPSWAT ist dies bereits die zweite größere Akquisition nach der Übernahme von InQuest zu Jahresbeginn. Bereits 2021 hatte das Unternehmen mit dem Kauf von Bayshore Networks sein OT-Security-Portfolio erweitert. „Die Lösungen von Fend sind eine strategische Ergänzung unseres Portfolios“, erklärt OPSWAT-CEO Benny Czarny. Man wolle damit vor allem kleineren Einrichtungen wie kommunalen Wasserwerken ermöglichen, ihre verteilte Infrastruktur besser abzusichern.
Die Datendioden-Technologie, die ursprünglich hauptsächlich in Kernkraftwerken zum Einsatz kam, hat sich in den letzten Jahren zu einer erschwinglicheren Option für verschiedene Branchen entwickelt. Sie ermöglicht eine sichere Online-Überwachung und prädiktive Analysen, ohne die strikte Netzwerktrennung zu gefährden.