Schulterschluss von cyberintelligence.institute (CII) und EICAR

Neuer Sicherheitsstandard „PCS“ für IT-Produkte veröffentlicht 

CII
Bildquelle: CII

Das cyberintelligence.institute stellt gemeinsam mit der European Expert Group for IT-Security (EICAR) den neuen „Product Cybersecurity  Standard“ (PCS) vor.

Der neue Sicherheitsstandard für IT-Produkte ist die  Weiterentwicklung des „EICAR Minimum Standards“ und will aktiv dabei  unterstützen, flächendeckend produktbezogene „Security by Design“ durch die  Festlegung grundlegender allgemeingültiger Sicherheitsanforderungen zu realisieren.  Ziel des PCS ist nicht nur die generelle Verbesserung der Vertrauenswürdigkeit von  IT-Produkten, sondern es soll insbesondere auch der fatalen Sicherheitslage im IoT Sektor Rechnung getragen werden.

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CII und EICAR rufen daher gemeinsam Hersteller, Importeure und Vertriebsunternehmen von IT-Produkten auf, sich öffentlich zu den Grundwerten des PCS zu bekennen. Unternehmen können ihr Commitment für mehr produktbezogene Cybersicherheit durch ein entsprechendes Siegel nachweisen. Dabei handelt es sich nicht um eine verpflichtende Zertifizierung, sondern um einen Appell an die Hersteller, sich öffentlich zu einem höheren Sicherheitsniveau ihrer Produkte zu bekennen und zu einer verantwortungsvollen IT-Sicherheit beizutragen.

Ohne hinreichend sichere Produkte kann es keine hinreichend sicheren Prozesse  geben: In aller Regelmäßigkeit machen sich Cyberangreifer die fehlende IT-Sicherheit  von vernetzten Produkten zunutze, um erfolgreich IT-Systeme und  Computernetzwerke zu kompromittieren. Das hat zur Folge, dass Unternehmen mit  Sicherheitslücken in ihrer IT konfrontiert werden, über die sie oft keine Kenntnis oder  Kontrolle haben. Das produktbezogene Sicherheitsrisiko, das eigentlich Aufgabe der  Hersteller ist, wird auf diese Weise auf die Anwender und Nutzer abgewälzt, wodurch  mangels Kenntnisse und Ressourcen erhebliche Cyberbedrohungen entstehen können.  Um diesem Missstand zu begegnen, hat die Europäische Union Regelungen wie den  „Cyber Resilience Act“ (CRA) auf den Weg gebracht, um für alle Produkte mit digitalen  Elementen zukünftig höhere Sicherheitsstandards zu gewährleisten. 

Der neue „Product Cybersecurity Standard“ (PCS) unterstützt bei der Umsetzung von  „Security by Design“ in IT-Produkten, also der Berücksichtigung von Cybersicherheit ab  dem Beginn der Entwicklung bis hin zu deren Abkündigung vom Markt, indem er  grundlegende Vorgaben definiert, was datensichere und datenschutzkonforme digitale  und vernetzte Produkte unter Berücksichtigung der aktuellen digitalen Bedrohungslage  auszeichnet. Ein solches Set an Anforderungen ist einerseits hilfreich bei der zeitnahen  Vorbereitung der Umsetzungsmaßstäbe des CRA, andererseits unterstützt es  Unternehmen dabei, durch eine zunächst freiwillige öffentliche Selbstverpflichtung  aktiv damit zu beginnen, die Grundlagen für eine höhere IT-Sicherheit ihrer Produkte zu schaffen und damit der gestiegenen Herstellerverantwortung im Bereich der IT Sicherheit gerecht zu werden. Hierdurch trägt der PCS zu mehr flächendeckender  produktbezogener Cybersicherheit bei. 

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Der Standard wird nicht in festen Zeitabständen aktualisiert, sondern orientiert sich an rechtlichen Entwicklungen und neuen Bedrohungen. Anpassungen können auf Grundlage neuer gesetzlicher Regelungen oder technologischer Fortschritte erfolgen. Es wird jedoch kein fester Turnus für diese Aktualisierungen festgelegt, um die Flexibilität bei der Reaktion auf sich schnell ändernde Bedrohungslagen und rechtliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Was stellt der Standard dar und welche Phasen wird er durchlaufen? 

Der Standard definiert produktübergreifende Anforderungen an Security by Design von  vernetzten IT-Produkten. 

Dabei berücksichtigt er u.a. nachfolgende Aspekte:  

• Absicherung der digitalen Lieferkette 

• Kontrolle über den Source Code und die Datenverarbeitung 

• Einhaltung von Datensicherheits- und Datenschutzanforderungen • Patch Management sowie Bereitstellung von CVD Policies 

• Notfallmanagement 

• Legal Compliance 

• Schutz vor Backdoors und nicht veröffentlichten Produktfunktionen • Auslandsdatenübertragung 

• Transparenz, Produktdokumentation und Anwenderinformation 

Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker: „Die EICAR war mit der Entwicklung ihres Minimum  Standards ihrer Zeit voraus. Wir haben die Arbeit, die bereits in den Standard  eingeflossen ist, um entsprechende Aktualität ergänzt. Entstanden ist ein zeitgemäßes  Konzept von „Security by Design“, das dazu beitragen soll, die produktbezogene  Cybersicherheit flächendeckend zu verbessern.“  

„Die Zusammenarbeit mit dem cybrintelligence.institute war fachlich und inhaltlich  ausgezeichnet“, kommentiert Rainer Fahs, Chairman der EICAR. „Die Einbettung des  Minimum Standards in das Konzept der Security by Design ist sinnvoll und der logische  nächste Schritt seiner Weiterentwicklung. Die Zeit war reif für diesen Schulterschluss.“ 

Der Product Cybersecurity Standard kann hier eingesehen werden.

(pd/CII & EICAR)

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