Nach der plötzlichen Ersetzung seiner Antivirensoftware durch UltraAV bei US-Kunden rechtfertigt Kaspersky nun sein Vorgehen. Das Unternehmen betont die Notwendigkeit des Schritts angesichts des bevorstehenden Verbots in den Vereinigten Staaten.
Das russische Cybersicherheitsunternehmen Kaspersky hat sich zur jüngsten Kontroverse um den automatischen Austausch seiner Antivirensoftware bei US-Kunden geäußert. Nachdem Anfang der Woche bekannt wurde, dass etwa eine Million amerikanische Nutzer überraschend die neue Software UltraAV auf ihren Geräten vorfanden, verteidigt Kaspersky nun sein Vorgehen.
Francesco Tius, Sprecher von Kaspersky, erklärte gegenüber TechCrunch: „Der Migrationsprozess begann Anfang September. Alle berechtigten Kaspersky-Kunden in den USA wurden per E-Mail darüber informiert.“ Für Windows-Nutzer sei der Übergang automatisch erfolgt, um eine lückenlose Sicherheitsabdeckung zu gewährleisten.
Die Maßnahme war eine Reaktion auf das von der US-Regierung verhängte Verbot des Verkaufs von Kaspersky-Produkten, das am 20. Juli in Kraft trat. Ab dem 29. September wird es dem Unternehmen zudem untersagt sein, bestehenden Kunden Sicherheitsupdates zur Verfügung zu stellen.
Tius betonte, dass der automatische Wechsel notwendig war, damit Windows-Nutzer „beim Marktaustritt von Kaspersky keine Security-Lücke erfahren würden“. Er räumte ein, dass einige Nutzer möglicherweise nicht ausreichend informiert waren, da sie keine E-Mail-Adresse bei Kaspersky registriert hatten. „Diese Nutzer wurden nur über eine In-App-Nachricht über den Übergang informiert“, so Tius. Für Nutzer anderer Betriebssysteme wie Mac, Android und iOS war laut Kaspersky eine manuelle Installation von UltraAV erforderlich.