Laut einer neuen Analyse des Vergleichsportals Verivox weist fast ein Fünftel der Fläche Deutschlands ein lückenhaftes mobiles Datennetz auf. Am schlechtesten schneidet demnach Baden-Württemberg ab (fast 25 Prozent Netzlücken), am besten die Stadtstaaten. Die Experten haben Daten des Mobilfunk-Monitorings der Bundesnetzagentur ausgewertet.
Netzausbau in Städten lukrativer
„Der Netzausbau in Metropolregionen ist für die Betreiber ungleich lukrativer und öffentlichkeitswirksamer als das Schließen eines Funklochs in einer dünn besiedelten, ländlichen Region. Bisweilen erschweren auch topografische Hindernisse den Ausbau, vor allem im Süden“, so Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox.
18,56 Prozent der Fläche Deutschlands weisen „graue Flecken“ auf – das heißt, dort können von insgesamt drei Netzbetreibern (Telekom, Vodafone, O2) nur einer oder zwei ein Datennetz anbieten. Wer in einem anderen Netz unter Vertrag ist, kann in solchen Regionen nur das alte 2G-Netz empfangen. Dieses ermöglicht zwar Telefonate – nicht jedoch mobiles Surfen oder auch nur kleine Downloads, allenfalls den Versand einer Messenger-Nachricht oder SMS.
„Weiße Flecken“ in Flächenländern
Den höchsten Prozentsatz der unterversorgten Flächen hat Baden-Württemberg, vor Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern. In drei Regionen ist mehr als 40 Prozent der Fläche unterversorgt, in weiteren 16 Regionen über 30 Prozent. In den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen gibt es maximal 1,8 Prozent der sogenannten graue Flecken. Als bestes Flächenland schneidet den aktuellen Daten nach das nördlichste Bundesland Schleswig-Holstein mit 8,71 Prozent ab.
Zudem haben alle deutschen Flächenländer weiterhin „weiße Flecken“: In solchen Regionen gibt es von keinem Anbieter ein 4G- oder 5G-Netz. Im bundesdeutschen Schnitt sind 2,94 Prozent der Fläche betroffen, in Rheinland-Pfalz liegt der Schnitt mit 4,56 Prozent am höchsten. Von den 20 am schlechtesten versorgten Regionen liegen neun in Bayern. Die bundesweit meisten Datenlücken gibt es mit 24,17 Prozent im Berchtesgadener Land. Die Stadtstaaten schneiden auch hier am besten ab. Sie haben keine Lücken im Datennetz.
Bundesweit am besten ausgebaut ist das Netz der Deutschen Telekom. Der Ex-Monopolist kann im Oktober 2022 in Deutschland für knapp 90 Prozent der Fläche ein 4G-Netz anbieten, das 5G-Netz der Telekom funkt in 56 Prozent des Bundesgebiets. Vodafones Zahlen liegen mit knapp 90 beziehungsweise 55 Prozent fast gleichauf. Der dritte Netzbetreiber O2/Telefonica versorgt nur 37 Prozent der bundesdeutschen Fläche mit 5G (4G-Versorgung: 85 Prozent).
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