Ein Moderator hilft temporären Online-Gruppen, Dienstleistungen erfolgreich anzubieten, besser zusammenzuarbeiten und auch neues Wissen zu generieren. „Nudges“ wären dann angebracht, mit denen man jemanden auf mehr oder weniger subtile Weise dazu bewegt, etwas Bestimmtes einmalig oder dauerhaft zu tun oder zu lassen.
Forscher der Carnegie Mellon University haben, unterstützt von Kollegen von drei weiteren US-Universitäten, untersucht, welche Wirkung Online-Nudges auf solche Arbeitsgruppen haben können.
Ständiges Probieren nötig
„Die explosionsartige Zunahme neuer Tools und Formen der Zusammenarbeit erfordert ein ständiges Experimentieren, um Wege zur Unterstützung dieser Art von Teamarbeit zu finden“, so Forscherin Anita Williams Woolley. Um zu testen, ob Bot-basierte Nudges das Teamwork-Verhalten von Individuen beeinflussen können, hat ihr Team mehr als 500 Probanden vom Crowdsourcing-Marktplatz Amazon Mechanical Turk rekrutiert und sie nach dem Zufallsprinzip einer von fast 170 temporären Online-Gruppen zugewiesen.
Jede Gruppe bestand aus drei oder vier Mitgliedern, von denen die meisten männlich waren. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 35 Jahre. Jeder digitale Anstoß sollte einen von drei kollaborativen Prozessen anregen, die nachweislich die kollektive Intelligenz verbessern. Jeder wurde in einer von vier Versuchsbedingungen getestet, wobei eine fünfte wirkungslose Bedingung ohne Anregung als Vergleich diente.
Höhere kollektive Intelligenz
Der Test hat gezeigt, dass die Aufforderung an die Gruppenmitglieder, über ihre Fähigkeiten und deren Anwendung bei der gemeinsamen Arbeit zu diskutieren, erhöhte die kollektive Intelligenz. Die Aufforderung, darüber zu diskutieren, ob oder wie die Arbeit aufgeteilt werden sollte, und sich darauf zu einigen, was jeder Teilnehmer zu Beginn einer neuen Aufgabe tun sollte, hatte jedoch keine Auswirkungen auf die Kooperation. Die beiden restlichen Nudges hatte sogar negative Auswirkungen.
„Nudges können Arbeitsgruppen helfen, produktiver zu werden. Unsere Ergebnisse sind aber auch ein warnendes Beispiel: Selbst einfache und gut gemeinte digitale Tools können unbeabsichtigte psychologische Auswirkungen haben und der Zusammenarbeit mehr schaden als nutzen“, bestätigt Pranav Gupta, Assistenzprofessor für Betriebswirtschaftslehre an der University of Illinois Urbana-Champaign.
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