Dritte Übernahme in 12 Monaten

Armis kauft OT-Spezialist Otorio für 120 Millionen Dollar

Handshake

Das kalifornische Unternehmen für Cyber-Exposure-Management Armis gab am Donnerstag die Übernahme von Otorio bekannt. Durch diesen Deal wird das Produktportfolio um Technologien für die Sicherheit von Operational Technology (OT) und Cyber-Physical Systems (CPS) erweitert.

Die Transaktion wird auf etwa 120 Millionen US-Dollar beziffert. Sie ermöglicht es Armis, eine On-Premises-CPS-Lösung für Organisationen oder Unternehmensteile anzubieten, die in luftgetrennten (air-gapped) oder abgeschirmten Umgebungen arbeiten.

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„Wir sehen eine beispiellose Nachfrage in allen Branchen, aber für bestimmte Sektoren benötigen Kunden eine Hybrid-Umgebung für vollständigen Schutz. Durch diese Übernahme kann Armis nun eine On-Premises-Lösung für Kunden anbieten, die eine vollständig abgeschottete Umgebung für Schwerindustrie und kritische Infrastrukturen wie Energie- oder Versorgungsunternehmen benötigen“, erklärte Yevgeny Dibrov, CEO und Mitgründer von Armis.

Das 2018 gegründete Unternehmen Otorio ist bekannt für seine Fachkompetenz in der Absicherung von Schwerindustrie und kritischen Infrastrukturen in Branchen wie Öl und Gas, Versorgungsunternehmen und Fertigung. Das Unternehmen hat sich auf den Schutz von Air-Gap-Umgebungen spezialisiert und bietet proaktive Maßnahmen gegen Cyberangriffe an.

Dies ist bereits die dritte Übernahme von Armis in weniger als 12 Monaten, nach den Käufen des KI-Sicherheits-Startups CTCI und des Risikobewertungs-Startups Silk Security. Das Unternehmen arbeitet daran, diese Technologien in seine Centrix-Plattform für Asset-Management und Sicherheit zu integrieren.

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Was sind Air-Gap-Umgebungen?

Air-gapped environments (auf Deutsch: luftgetrennte Umgebungen) sind Computernetzwerke oder -systeme, die physisch und elektronisch vollständig von unsicheren Netzwerken wie dem Internet oder anderen weniger vertrauenswürdigen Systemen isoliert sind. Der Begriff „luftgetrennt“ beschreibt bildhaft, dass zwischen diesen Systemen und öffentlichen Netzwerken „Luft“ bzw. eine physische Trennung besteht – es gibt keine direkte Kabelverbindung oder drahtlose Kommunikation.

Diese Umgebungen sind aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Schutz kritischer Infrastruktur: In Bereichen wie Energieversorgung, Wasseraufbereitung, Kernkraftwerken oder Industriesteuerungssystemen kann ein Cyberangriff katastrophale physische Auswirkungen haben.
  2. Höchste Sicherheitsanforderungen: Für militärische Anwendungen, Finanzinstitutionen oder Regierungsbehörden, die mit streng geheimen Informationen arbeiten, bieten luftgetrennte Systeme den bestmöglichen Schutz.
  3. Schutz vor gängigen Angriffsvektoren: Da keine direkte Verbindung zum Internet besteht, sind viele übliche Angriffsmethoden wie Phishing, Drive-by-Downloads oder Remote-Hacking-Versuche unwirksam.
  4. Regulatorische Compliance: In manchen regulierten Branchen ist die physische Trennung bestimmter Systeme vorgeschrieben.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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