Neue Ansätze ersetzen Personalabteilungen

Menschenzentrierte Innovation: Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg

Innovative People Lab auf der Zukunft Personal Europe (Quelle CloserStill Media)
Innovative People Lab auf der Zukunft Personal Europe (Quelle CloserStill Media)

Wie schafft man ein innovationsförderndes Umfeld in Zeiten radikaler Umbrüche? Diese Frage beschäftigt Großkonzerne und visionäre KMU, die mit neuen Methoden und Strukturen eine Innovationskultur aufbauen, um ihre Wirtschaftsstärke langfristig zu sichern.

Großkonzerne und visionäre KMU haben sich seit einigen Jahren auf den Weg gemacht, Innovationskultur mit neuen Methoden und Organisationsstrukturen zu kreieren. Wohl wissend, dass nur konsequente Transformationsarbeit die eigene Wirtschaftsstärke dauerhaft erhalten kann.

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Alles HR – aber strategisch und aus dem Business heraus

Ist es möglich, komplexe Business-Herausforderungen aus einer einzigen Abteilung heraus zu stemmen? Oder könnte die Entwicklung in Unternehmen generell dazu tendieren, die klassischen Aktionsfelder von HR mit neuen Methoden, Organisationsformen und Businesskompetenzen zusammenzubringen? Für eine schlagkräftige, resilientere und innovativere Wirtschaft.

Siemens, Thyssenkrupp und viele weitere Konzerne und Organisationen glauben, dass Menschen nicht nur eingestellt, verwaltet und individuell weiterentwickelt werden müssen. Sondern es vielmehr einer ganzheitlichen organisatorischen und methodischen Neuorientierung der Arbeitswelt insgesamt bedarf, um Innovationen und damit Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten. Und haben sich auf den Weg gemacht.

Siemens geht voran: Learning Organization als Modell für Innovationsfähigkeit

Die Business Unit Factory Automation der Siemens AG hat eine lange Historie an Transformationen hinter sich. Ansätze wie Lean Manufacturing, Lean Software Development und zuletzt Agile haben einzelne Funktionen wirkungsvoll und adaptiv gemacht. Um aber in der VUCA (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität) -Welt wahren Wert für Kund:innen zu generieren, mussten neue holistische Konzepte mit der passenden Ablauf- und Aufbauorganisation entwickelt werden. Im Jahr 2018 konnte man dafür die Learning Organization in die Umsetzung bringen.

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Das Modell der lernenden Organisation basiert auf dem gemeinsamen Ziel einer Gruppe von Menschen, die Fähigkeiten der Gruppe zu erweitern, um Ergebnisse von übergeordneter und individueller Relevanz zu schaffen. Der Fokus liegt dabei auf dem Menschen und der Fragestellung, wie das soziale System agieren muss, um seine Ziele zu erreichen. Dafür hat die Siemens AG Factory Automation eine Umorganisation von über 4.000 Mitarbeitenden im Bereich Research & Development vorgenommen – für mehr Teamfokus und flachere Hierarchien, kollaborative Strategiegestaltung und Transparenz, Professionalisierung der Unterstützung bei Skill-Entwicklung und organisatorischem Lernen sowie für Kulturentwicklung über Werte und Verhalten.

Einen Prototyp fand der neue Ansatz im vergangenen Jahr: Microsoft machte im November 2023 das Large Language Model GPT-4 zur Basis seines Produkts GitHub Copilot. Man erhoffte sich davon dramatische Effizienzsteigerungen in der Domäne der Softwareentwicklung. Mitbewerbende überschlugen sich in ihren Versprechen, teure Softwareentwickler:innen mindestens teilweise zu ersetzen. Und das Forbes Magazine stellte die Frage „Will AI Agents replace software engineers?“. Siemens AG Factory Automation aber begann im Dezember 2023 eine GenAI-Transformationsreise, auf der mehr als 10.000 Mitarbeitende der Produktentwicklung im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz bereit für die Zukunft gemacht wurden. Und zeigte im Rahmen eines Bootcamp-Formats, dass eine lernende Organisation vor allem menschenzentriert agiert – selbst bei der Prozessintegration von generativer KI.

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Liberating Structures: mit Methode mehr Innovation

Die Anzahl von virtuellen, hybriden und physischen Treffen in Unternehmen steigt ständig. So rückt eine Frage immer stärker in den Blickpunkt von Innovationsprozessen und Customer Centricity: Wie lässt sich mit Methoden- und Moderationskompetenz eine produktivere Meetingkultur schaffen? Die Herangehensweise der Liberating Structures zeigt, dass man mit einfachen, aber wirkungsvollen Ansätzen die Art und Weise von Gruppenarbeit und Innovationssupport revolutionieren kann. Liberating Structures sind eine Toolbox mit einfachen Facilitations-Techniken, die es in komplexen Systemen ermöglicht, alle Teilnehmer:innen aktiv einzubeziehen, zukunftsweisende Lösungen zu finden und ergebnisorientierte Zusammenarbeit zu verbessern. Die Methode bricht traditionelle Hierarchien auf und fördert mit wertschätzenden und effektiven Interaktionen die kollektive Intelligenz der Gruppe, was die Entstehung von Innovationen erleichtert. Und sie lässt sich leicht auf viele Arten von Meetings und Workshops übertragen. Die Prinzipien reichen von ehrlichem Respekt gegenüber allen Beteiligten und ihren eigenen Lösungen über klaren Purpose beim Start von Gruppenarbeit bis hin zu Lerneffekten durch Vorwärtsscheitern oder ernsthaftem Spaß miteinander. Thyssenkrupp Material Services setzt mit seinem Agile Team konsequent auf Liberating Structures: Geschulte Coaches fungieren als Fascilitators und geben wichtige Impulse für ein kreatives Arbeiten.

Wertvolle Einblicke in Human-centered Transformation – auf der Zukunft Personal Europe 24

Zukunft Personal ist Europas Leitmesse für HR und hat auf ihrer Veranstaltung vom 10. bis 12. September 24 in Köln mit dem Innovative People Lab eine Plattform initiiert, auf der sich HR-Schaffende über menschenzentrierte Innovationsansätze in Unternehmen und Organisationen informieren können. Use Cases aus Konzernen und KMU, auch im Zusammenspiel mit deren externen Consultants und Organisationsentwickler:innen, zeigen konkrete Praxisbeispiele, wie agile Unternehmen immer stärker eine konsequente End-to-End-Perspektive der Prozesse ihrer Kund:innen fokussieren – und welche Themenkomplexität für Innovation dabei bewältigt werden muss.

Keine Frage, auf einer klassischen Personaler:innen-Veranstaltung ist es ein Vorzeichenwechsel, People-Belange aus der Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen zu betrachten, ohne in klassischen HR-Abteilungen und angestammten Zuständigkeits-Kategorien zu denken. Für die Konzeptioner:innen der Zukunft Personal allerdings gilt: lieber helfen, Silos zu überwinden, als innovationsfördernde Employee-Experience zunehmend anderen Fach- und Führungskräften zu überlassen, ohne die Kompetenz und Erfahrung von People-Schaffenden in die neuen disruptiven Modelle zu integrieren.

Martina Hofmann

Martina

Hofmann

Chief Marketing and Communications Officer

CloserStill Media Germany

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