IT-Recycling: Da geht noch mehr!

Quelle: bb-net media GmbH

Schon in der Schule lernen wir, dass Recycling eigentlich eine gute Sache ist. Bei der Entsorgung des Mülls sollen wertvolle Sekundärrohstoffe gesammelt und wieder nutzbar gemacht werden. Aber im Fall von ausrangierter Hardware ist die Rechnung gar nicht so positiv.

 Erstens können aus den Altgeräten z.B. einige Kunststoffe nicht gut voneinander und anderen Materialien getrennt werden, wodurch die Aufbereitung keinen sortenreinen Wertstoff hervorbringt – zum anderen ist auch der meist sehr aufwendige Separations- und Wiederaufbereitungsprozess energetisch bedenklich, sodass die Ökobilanz für die Recycling-IT oft nicht so positiv ausfällt, wie man denkt. Doch was sind denn dann nachhaltige, praktikable und wirtschaftliche Konzepte?

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Der Müllberg wächst mit dem Konsum

PCs, Notebooks, Tablets aber auch Monitore und Smartphones sind zumindest in der westlichen Welt zu schnell drehenden Wegwerfartikeln geworden. Viele der Hardware-Komponenten haben in deutschen Unternehmen nur eine kurze Lebensdauer, denn das Neue gilt gleichzeitig auch als das Gute, Sichere und Effiziente. Ähnliches gilt für Privathaushalte. So nimmt die Nutzungsintensität von IT immer mehr zu – immer mehr Menschen besitzen selbst IT-Geräte und nutzen sie in den immer weiter digitalisierten Unternehmen. Das klingt erst mal nach guten Geschäften für die Hersteller. Aber laut UN-Prognosen wächst damit auch der Berg an Elektroschrott bis zum Jahr 2030 auf rund 74 Millionen Tonnen – und das entspricht zig Milliarden Dollar Materialwert, der zum Großteil ungenutzt bleibt. Denn tatsächlich werden nur etwa 17,4 % des Elektroschrotts eingesammelt, recycelt und rückgeführt in den Nutzungskreislauf, ob als wertvolle Rohstoffquelle oder Refurbished IT.

Nur durch Vermeidung entsteht Umweltschutz

Einige Refurbisher – also Spezialentsorgungsbetriebe für IT – zerlegen die Geräte manuell und sortieren die wiederverwertbaren Rohstoffe, um sie dann sortenrein zu entsorgen oder als Ersatzteile in den Warenkreislauf zurückzuführen. Das ist ein guter Schritt, um zumindest die unterschiedlichen, teilweise sehr wertvollen Materialbestandteile der Hardware nicht wahllos verbrennen zu müssen. Doch theoretisch handelt es sich dabei auch das nur ein Eindämmen der negativen Folgen ungebremsten Hardware-Verbrauchs – nicht aber um dessen Vermeidung. Die kann nur durch zwei Dinge gelingen: einen grundsätzlichen Wandel des Konsumbewusstseins einerseits und eine effektive Lebenszeitverlängerung für IT-Geräte andererseits. Denn die Rechnung ist erschreckend einfach: Je länger wir Hardware-Komponenten aktiv nutzen und nicht entsorgen bzw. ersetzen, umso besser für die Umwelt. Das heißt in der Konsequenz aber auch: Wenn IT durch Abnutzung, Veralterung oder auch Beschädigung nicht mehr einsatzfähig ist, muss das Reparieren, „Auffrischen“ und Rundum-Erneuern bis hin zur Aufwertung das Mittel der Wahl sein und nur „zur Not“ das reine Material-Recycling.

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„Gebraucht“ muss endlich salonfähig werden

Damit immer mehr Unternehmen und Endverbraucher immer bewusster Neuware kaufen, muss seitens der Gebrauchtwaren-Verwerter viel passieren: Der Kunde braucht recycelte IT, die optisch und leistungsspezifisch kaum von fabrikneuen Modellen zu unterschieden ist. Nur die sogenannte 1-A- oder 1-B-Ware kann mit der Neuanschaffung „konkurrieren“ und zum Umdenken führen. Denn Funktionssicherheit und Performance „up to date“ sind und bleiben die wichtigsten Parameter bei der Wahl von PCs, Notebooks oder Mobilgeräten. Hinzu kommt das Nutzervertrauen in etablierte Markenware. Also muss das Angebot an exzellent aufbereiteter Marken-IT deutlich ausgebaut werden, damit das IT Refurbishing das Negativimage des Mangelhaften verliert. Auf Knopfdruck Leistung, Datensicherheit und komfortable Usability „wie neu“ – das ist die Devise. Dafür müssen die Refurbisher mehr tun als nur Säubern und Testen: Sie müssen Prozesse aufstellen, die ganzheitlich nachhaltig sind und im Prinzip der Neuwaren-Produktion gleichen. Dazu wiederum braucht versierte IT-Techniker und Systemkenner, Qualitätsmanager und Logistikexperten, die den Transfergeschäft verstehen. Hinzu kommen Kompetenzen auf dem Vermarktungssektor, durch die die runderneuerte IT z.B. auch geleast oder gemietet werden und somit sogar einem dritten Lebenszyklus zugeführt werden kann.

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Vom Computerschrott zum attraktiven Wirtschaftsfaktor

Der Nachhaltigkeitsgedanke steht bei vielen Refurbishern, wie auch bb-net aus Schweinfurt, im Zentrum der Kundenkommunikation. Das ist auch derjenige Aspekt, den sicher jeder Händler, jedes Systemhaus, jeder Unternehmer und jeder Endverbraucher sofort unterschreiben kann und muss. Aber um IT Recycling zum saisonal- bzw. pandemieunabhängigen Wirtschaftsfaktor zu machen, ist noch mehr Überzeugungsarbeit nötig. Das Stigma der Leistungsminderung haftet gebrauchter Hardware immer noch an und deswegen muss auch beim IT Refurbishing ein neuer Leistungsmaßstab angelegt werden: Das Stichwort ist „individuelle Lösungskompetenz“ statt Abholung und Entsorgung, denn nur damit kann man in der Branche im Vergleich zum Neuwarenerwerb punkten. Das heißt ganz konkret: Der Refurbishment-Partner muss erkennen, was sich aus dem (immer!) sehr heterogenen IT-Portfolio des Kunden als Ganzes machen lässt, muss ihn beraten und begleiten können, muss ihm maßgeschneiderte Nutzungskonzepte auf dem Silbertablett präsentieren und gemeinsam mit ihm nachhaltig wirtschaften können. Gleiches gilt für die Bedarfe der Fachhändler und Systemhäuser, die mit Standardlösungen immer weniger anfangen können, weil sich die Marktanforderungen ständig verändern. Wer auf all diese Fragen ehrliche, faktenbasierte Antworten geben und gemeinsam mit den Anwendern und Marktmittlern einen sinnvollen Kreislauf entwickeln kann, bringt das IT-Refurbishment nachhaltig nach vorne.

 

 

prozessgrafik

Prozessgrafik (Quelle: bb-net media GmbH)

Fragen zum Thema IT-Recylcing

Warum ist ein Recyceln der alten Geräte sinnvoll?

Einerseits, weil ein Hauptgrund für den weltweit wachsenden Elektroschrottberg die steigende Nutzung von IT-Hardware ist und jeder IT-Nutzer damit auch ein Stück Verantwortung trägt. Andererseits lohnt sich IT Recycling für Unternehmen, Organisationen und Behörden aber auch aus rein wirtschaftlichen Gründen, denn oft können die vermeintlich veralteten Geräte mit wenigen Handgriffen bzw. gezielten Instand-setzungsmaßnahmen wieder in leistungsstarke Notebooks, PCs oder Server verwandelt  werden. Voraussetzung dafür ist die sachkundige Bewertung der IT durch einen Refurbishment-Experten, der dadurch eine konkrete Entscheidungsgrundlage für den Betrieb schafft:

1)Die IT aufbereitet und mit sicherer Datenlösung für bis zu 15 % des Neupreises verkaufen lassen und damit dem eigenen IT-Budget Liquidität für Neuinvestitionen verschaffen.

2) Die IT in den eigenen Geschäftsprozess zurückführen und damit größere Ausgaben vermeiden.

3) Für die IT einen ganz individuellen Nutzungsbaukasten entwickeln – z.B. bestehend aus einem Teil Eigennutzung, einem Teil Spende, einem Teil Materialrecycling oder einem Teil Wiederverkauf.

In jedem Fall ist die Rechnung mit IT Recycling eine kluge, denn es entsteht immer ein Mehrwert, der sonst schlichtweg verbrannt worden wäre.

Entsorgung und Recycling – Worauf kommt es an?

Auch hier steht die Bestandsbewertung an erster Stelle und die kann in der Regel nur von einem Fachmann vorgenommen werden: Welche Leistungsfähigkeit und Wertsteigerung könnte ein Notebook z.B. durch neue Akkus, das neueste Betriebssystem und exzellente Virenschutz-Software bekommen? Wie lange kann dann der zweite Lebenszyklus bei optischer und technischer Instandsetzung dauern? Zu welchen Preisen lässt sich Gebraucht-IT derzeit verkaufen? Und wie lässt sich der IT-Austausch z.B. mit Leihgeräten im Unternehmen störungsfrei abbilden? All diese Fragen treten praktisch noch vor der Entscheidung „Entsorgung oder Recycling“ auf und sollten vom Refurbishment-Spezialisten transparent und schlüssig beantwortet werden.

Wenn der Wert des betreffenden IT-Portfolios feststeht, muss entschieden werden:

1) Entsorgung, also unwiederbringliche Vernichtung von Rohstoffen und Energie – die sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn das Gerät optisch und technisch nicht wieder für eine Weiternutzung instandgesetzt werden kann, denn Entsorgung bedeutet immer auch Ressourcen-Bedarf.

2) Recycling, also Separation der Einzelbestandteile des Gerätes, um die Komponenten bzw. Stoffgruppen entweder möglichst sortenrein zu entsorgen oder als wiederverwendbare Ersatzteile zu sichern – hier steht der Umweltaspekt im Vordergrund und weniger ein wirtschaftlicher Benefit.

3) Refurbishment, also qualitätssichere Überholung und Instandsetzung der Geräte, um sie wieder nutzbar oder weiter vermarktbar zu machen – hier geht es um das „Im-Markt-Halten“ von hochwertiger Technik, der Leben noch lange nicht abgeschlossen ist.

Welche IT ist fürs Refurbishing geeignet?

Im Prinzip ist jede Form von Hardware inklusive Peripheriegeräte, Monitore und Zubehör, aber auch Mobilfunkgeräte, Drucker, Server oder Workstations für das IT Recycling geeignet, denn all diese Komponenten stecken voller wertvoller Rohstoffe. Fürs Aufbereiten und Wiedervermarkten – also Refurbishment – eignen sich am besten Geräte, die mit vertretbarem Aufwand wieder funktionsfähig bzw. nutzbar gemacht werden können. Bei Geräten mit einem grundsätzlich höheren Neuanschaffungspreis wie Laptops und Notebooks lohnen sich Reparatur und Aufwertung in den meisten Fällen. Gebrochene Displays können in der Regel schnell ausgetauscht und sogar Tastaturen neu bedruckt werden, Akkus werden ersetzt und Lüfter gründlich gereinigt. Am besten Wiederverwendbar ist die 1-A- oder 1-B-Ware – sie wird von manchen Refurbishern dann auch als Marke gekennzeichnet und ist auch mit entsprechendem Betriebssystem und Virenschutz vom Käufer sofort einsatzfähig.

Wer kann IT-Recycling nutzen?

Der nachhaltige Gedanke, gebrauchte IT-Geräte sachgerecht entsorgen zu lassen, ist heute eigentlich für jedes Unternehmen Ehrensache – aber auch für Schulen, Behörden und Organisationen. Die wenigsten wissen heute allerdings, dass ein Großteil ihrer ausgemusterten IT tatsächlich weitergenutzt werden könnte, und zwar ohne Sicherheitsbedenken oder größere Abstriche in punkto Leistungsfähigkeit und Lebensdauer. Da sich die Innovationszyklen der Hersteller ohnehin immer schneller drehen und fast jährlich neue Hardware auf den Markt kommt, sollte man sich als Unternehmen gut überlegen, in welchen Abständen man ganz grundsätzlich auf das Neuheiten-Karussell aufspringen kann und will. Die Botschaft, Refurbished IT im Unternehmen einzusetzen, kann für viele Mitarbeitende heute tatsächlich von größerer Bedeutung sein als das turnusmäßigen Aufrüsten mit Neuware. Und auch die Spende von aussortierter IT an gemeinnützige Organisationen wäre eine zeitgemäße Message.

Wie sicher ist das IT-Recycling?

Wichtig ist die Übergabe der Gebrauchtware an Unternehmen, die nachweislich auch lizensierter Datenlöschungs- und Datenvernichtungsbetrieb sind. Die Angaben hierzu werden in der Regel auf den Webseiten gemacht. Hat der Refurbisher dieses Qualitätssiegel, kann man die IT-Geräte getrost in diese Hände geben. Man sollte aber auch fragen, wie genau die Ware vom Fachbetrieb transportiert wird, denn Datenschutz beginnt schon „auf der Straße“. Können Gebrauchtgeräte beispielsweise in verschließbaren Containern direkt im Unternehmen gesammelt werden? Und ist die Abholung kostenfrei und in versiegelten Lkw? Doch auch beim Wiedereinsatz von recycelter IT stellen sich vielen Menschen Fragen: Besitzt das Gerät beispielsweise einen Virenschutz? Und sind alle Daten des Vorbenutzers sicher gelöscht? Gibt es Belege über ausgetauschte Teile in Form einer Prozessdokumentation? All dieses zu arrangieren ist Sache der Refurbisher. Transparenz und Dialogbereitschaft zeichnen die Vertrauenswürdigen aus – bei ihnen ist das IT Recycling also immer sicher.

www.bb-net.de

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