ChatGPT-4: Was die neue Version zu bieten hat

ChatGPT 4
Bildquelle: elchinarts / Shutterstock.com

Künstliche Intelligenz ist kein neues Thema, denn sie wird seit den 1950ern erforscht und entwickelt. Doch mit der Einführung von ChatGPT ist KI wieder in aller Munde. Der Chatbot ist in der Lage, in wenigen Sekunden Texte zu generieren. Nun soll die neueste Version ChatGPT-4 seine Vorgänger um einiges überholen.

Die Nutzung ist wie andere OpenAI-Projekte kostenpflichtig. Welche Fähigkeiten hat das neue Modell und inwiefern unterscheidet es sich von den früheren Versionen? Für wen lohnt sich ein Abonnement für GPT-4? Welche weiteren Projekte plant OpenAI?

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Das unterscheidet ChatGPT-4 von seinen Vorläufern

Mit GPT-3 und GPT-3.5 wurde ein Meilenstein gesetzt. Jetzt soll ChatGPT-4 erneut für Begeisterung sorgen. Das Entwicklerunternehmen OpenAI hat sechs Monate lang an dem Programm gefeilt, um seinen Wissensstand erheblich zu erweitern und Defizite, die bei den Vorgängern bemängelt wurden, zu korrigieren. Kurz gesagt soll GPT-4 schneller, kreativer und präziser arbeiten.

Eines der vordergründigen neuen Funktionen ist die Möglichkeit, Bilder als Input an das KI-Programm zu vermitteln. User können somit nicht nur Anweisungen in Form von Texten eingeben, sondern auch Bilder einbetten und diese vom Programm analysieren lassen. Hier kann es sich beispielsweise um Grafiken oder Skizzen handeln. Anhand dieser Bilder kann ChatGPT verschiedene Ergebnisse liefern, wie beispielsweise ein Rezept oder eine Anweisung. In Zukunft soll es auch möglich sein, Videos zu analysieren.

Viele KI-Fans kritisierten zudem die Tatsache, dass der Wissensstand von GPT-3.5 nur bis 2021 reicht. ChatGPT war somit nicht in der Lage, auf aktuelle Themen einzugehen. Das soll sich nun mit der neuen Version ändern. GPT-4 hat Zugriff auf Online-Artikel, die von echten Autoren verfasst wurden und kann somit gegenwärtige Informationen analysieren und vermitteln. Auch ist es dazu fähig, Antworten mit einem höheren Maß an Genauigkeit zu liefern.

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Diese neuen Funktionen hat das Programm seiner erhöhten Anzahl an Parametern zu verdanken. Die Parameter bestimmen, wie die KI Informationen verarbeitet und mit Nutzern interagiert. ChatGPT-3.5 weist eine Anzahl von bis zu 175 Milliarden Parametern auf. Das neue Modell hingegen soll Gerüchten zufolge über 100 Billionen Parameter aufweisen. Zwar hat OpenAI sich zu dieser Zahl noch nicht offiziell geäußert, dennoch kann man davon ausgehen, dass es sich bei der aktuellen Version um mindestens 10 Billionen Parameter handelt.

Abonnement für GPT-4: Für diese Zwecke lohnt es sich

Das Modell GPT-4 ist bereits im Einsatz und ab sofort öffentlich verfügbar. So läuft die ChatGPT-Website seit dem 14. März mit GPT-4. Wichtig ist zu wissen, dass nur ChatGPT-Plus-Abonnenten das Programm nutzen können. Das Abonnement kostet 20 Dollar monatlich, wird aber dennoch nicht Zugriff auf alle Funktionen gewähren. Es wird davon ausgegangen, dass User Token erwerben müssen, um das volle Potenzial des Chatbots nutzen zu können.

Viele Interessierte fragen sich, für wen sich die kostenpflichtige, neue Version lohnt. Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Vielmehr sollte in Betracht gezogen werden, für welche Zwecke das Programm verwendet wird. Denn genau wie die früheren Modelle bietet das neue Modell vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – womöglich sogar mehr als die Vorgänger. GPT-4 wird auch bereits in vielen Bereichen eingesetzt. Ein derzeit bekannter Fall ist die Nutzung des Chatbots in einem Gerichtssaal in Pakistan. ChatGPT-4 wurde bei einem Gerichtsverfahren für die Fallanalyse und die Urteilsverkündung verwendet – das gab es bisher noch nie. Tatsächlich könnte die Implementierung der überarbeiteten Version in Gerichtsverfahren dazu beitragen, dass der Rechtsweg beschleunigt und der Rückstau an Fällen, insbesondere in asiatischen Ländern, ersichtlich vermindert wird.

Auch kann GPT-4 das Bildungssystem unter anderem durch die Erstellung von Lehrmaterialien, die Überprüfung von Hausarbeiten oder die Förderung von Schülern im Lernprozess fördern. Das bewies ein Pilotprojekt in den USA. ChatGPT-4 kann in der Tat wie ein Nachhilfelehrer fungieren.

GPT-3.5 wird bereits in der Medizin vielfach angewendet, um beispielsweise Arztbriefe zu verfassen und Therapiemöglichkeiten auf Patienten anzupassen. Jetzt soll ChatGPT-4 dabei unterstützen, Krankheitsbilder detaillierter zu analysieren. Mit einem hohen Urteilsvermögen und der Fähigkeit, seltene Erkrankungen diagnostizieren zu können, kann die neue Version die Arbeit im medizinischen Bereich effizienter gestalten.

Alles in allem wird die neueste Version des KI-Chatbots viele weitere Branchen revolutionieren. Privatpersonen, Start-ups und andere Unternehmen müssen selber entscheiden, für welche Zwecke sie GPT-4 nutzen möchten und inwiefern sich die Anschaffung lohnt. Für einfache Recherchen genügt meist schon die frühere Version. Möchte man jedoch professioneller arbeiten und präzisere sowie kreativere Ergebnisse erzielen, kann sich das Abonnement für das neue Modell lohnen. Denn hier handelt es sich um ein Datenmodell, dass weitaus umfassenderes Wissen aufweist und länger trainiert wurde. Die Entscheidung obliegt letztendlich jedem allein.

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Das sind die Schattenseiten der überarbeiteten Version

Auch wenn OpenAI sich stets darum bemüht hat, bei dem neuen Modell Fehler zu beheben und Wissenslücken zu schließen, weist auch diese Version einige Defizite auf. Grundsätzlich handelt es sich um „subtile“ Fehler wie Schreibfehler oder mathematische Fehleinschätzungen. Diese können jedoch dazu führen, dass beispielsweise falsche Diagnosen gestellt werden.

Darüber hinaus besteht auch bei der neuen Version die Gefahr, dass es für unethische Zwecke, wie beispielsweise die Erstellung und Verbreitung von Fake News, missbraucht werden kann. Zudem wurde GPT-4 in einem Test von OpenAI eingesetzt, um einen Kundenservice-Mitarbeiter eines Online-Dienstleisters zu täuschen. GPT-4 gab hierbei vor, blind zu sein, um sich den CAPTCHA Code von dem Mitarbeiter vorgeben zu lassen.

OpenAI plant weitere Projekte

Mit GPT-4 ist noch keineswegs das Ende der Innovationen für OpenAI erreicht. Es ist denkbar, dass auch GPT-4 einen Nachfolger haben wird.

Aktuell arbeitet OpenAI daran, ChatGPT durch die Integration von Plug-ins erheblich zu erweitern. Diese sollen den Zugang zu Echtzeitdaten aus dem Internet ermöglichen, wodurch das Programm in der Lage sein wird, im Internet zu surfen und mit externen Webseiten zu interagieren, wie beispielsweise Expedia oder Klarna. Auf diese Weise erhalten Benutzer die Möglichkeit, Rezepte zu finden und mit wenigen Klicks die Zutaten in ihren Warenkorb zu befördern.

Noch befindet sich das Projekt in der Testphase, sodass derzeit nur eine begrenzte Anzahl an Nutzern die Plug-ins verwenden kann.

Fazit

OpenAI geht mit der Einführung von GPT-4 noch einen Schritt weiter: Die neueste Version liefert sprachliche Präzision, kreativere Antworten und bietet die Möglichkeit, Bilder analysieren zu lassen. Kurzum hebt es sich signifikant von seinen Vorläufern ab. Wer mehr als einfache Recherche betreiben möchte, kann durchaus künftig das Abonnement in Erwägung ziehen. Zudem plant OpenAI weitere Projekte, wie die Erweiterung von ChatGPT durch Plug-ins. Tatsache ist, dass ChatGPT wahrscheinlich noch eine Weile relevant bleiben wird.

Maximilian Schmidt, CPI

Maximilian

Schmidt

Geschäftsführer

CPI Technologies

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt die NFT-basierte Digital Identity Produkte und ist außerdem spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.
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