Viele kleine bis mittelständische Unternehmen in Deutschland können ihr Potenzial in Sachen soziale Medien nicht ausschöpfen. Zu diesem Fazit kommt eine Befragung von 26 Experten sowie die anschließende Untersuchung von 58 Unternehmen durch Forscher der Hochschule RheinMain.
Kein Fokus auf Zielgruppe
Laut den Forschern fehlt es den Unternehmen oft an einer strategischen Herangehensweise. Auch hat die Frage nach einer altersbedingten Differenzierung der Zielgruppe ergeben, dass die Unternehmen ungefiltert Zielkunden praktisch jeder Altersklasse ansprechen. “So wird die Zielgruppe der über 65-Jährigen beispielsweise von mehr als 76,9 Prozent der Befragten via Social Media angesprochen. Dies lässt vermuten, dass bei vielen der Befragten keine zielgruppengerechte Differenzierung und Ansprache erfolgt”, heißt es in der Studie.
Auch konnten über 60 Prozent die Frage nach einer Social-Media-Zielsetzung für das nächste Geschäftsjahr nicht konkret beantworten. Immerhin jedes fünfte Unternehmen nannte jedoch die Steigerung der Reichweiten als ein Ziel.
Ein weiteres Problemfeld scheint eine strukturierte Überprüfung und Analyse des Social-Media-Auftritts zu sein. 40 Prozent nutzen kein Google Analytics, mehr als ein Viertel kein Facebook Insights. Gleichzeitig gab fast ein Drittel der Befragten an, eine ungenaue Erfolgsmessung sei einer der Hauptgründe, die gegen die Durchführung von Social-Media-Maßnahmen sprechen. Fast die Hälfte nannte jedoch den Zeitmangel als Argument gegen einen vernünftigen Einsatz von Social Media.
Content als Hauptproblem
Als eine Herausforderung sehen die Wissenschaftler insbesondere den publizierten Content. “Geringe Gestaltungsdauer zusammen mit geringem bis gar keinem Budget, wie es bei über einem Drittel der Befragten der Fall ist, lassen allerdings bezweifeln, dass zielgruppengerechter Content auf den Plattformen ausgespielt wird”, so das Fazit der Forschenden. Trotz allem scheint Social-Media-Marketing einen hohen Stellenwert zu haben. Fast die Hälfte der Unternehmen erachtet es als notwendig, wohingegen nur zwei Prozent angeben, gegenüber der Nutzung insgesamt abgeneigt zu sein.
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