Augmented Reality: Bei Spezialanwendungen sollte Deutschland von dynamischem Zukunftsmarkt profitieren können|Studie

Stefan HengAugmented Reality ist weit mehr als die im Zusammenhang mit dem Schreckensszenario einer Überwachungs-Dystopie viel diskutierte Datenbrille. Dr. Stefan Heng, Senior Economist bei Deutsche Bank Research, erarbeitet in seiner Studie attraktive Chancen und Marktnischen.

Tatsächlich geht es bei Augmented Reality darum, den Menschen in seinen alltäglichen Tätigkeiten zu unterstützen, seine Wahrnehmung zu erweitern und die Kommunikation zu erleichtern. Deswegen ist es wichtig, die Technologie nicht aufgrund einer einzelnen Anwendung als Ganzes zu verteufeln, sondern die überaus attraktiven Chancen dieses dynamischen Wachstumsmarktes zu nutzen. Dabei dürften deutsche Unternehmen allerdings eher in den Marktnischen mit maßgeschneiderten Dienstleistungen für gewerbliche Anwendungen punkten, die die großen IT-Giganten so nicht besetzen.

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Dr. Stefan Heng, Senior Economist bei Deutsche Bank Research, arbeitet in seiner Studie “Augmented Reality: Bei Spezialanwendungen sollte Deutschland von dynamischem Zukunftsmarkt profitieren können” folgende Ergebnissen heraus:

  • Neben Unternehmen setzen vermehrt auch Privatpersonen Augmented Reality ein. Augmented Reality wird in den Medien allzu oft mit der Datenbrille gleichgesetzt. Allerdings hat Augmented Reality wesentlich mehr zu bieten. Tatsächlich geht es hier darum, den Menschen in seinen alltäglichen Tätigkeiten zu unterstützen, seine Wahrnehmung zu erweitern und die Kommunikation zu erleichtern.
  • Der Weltmarkt für Augmented Reality dürfte bis zum Jahr 2020 von derzeit EUR 500 Mio. auf EUR 7,5 Mrd. steigen. Dabei droht die Lücke zwischen den deutschen Unternehmen und deren internationalen Mitbewerbern immer größer zu werden. Das gilt insbesondere gegenüber denjenigen aus Nordamerika oder Fernost, wo die Bevölkerung solchen Innovationen grundsätzlich offener gegenübersteht als hierzulande.
  • Erfolge bei der Grundlagenforschung im Bereich Augmented Reality führen in Deutschland bislang selten zu ökonomischen Erfolgen. Als Forschungsstandort ist Deutschland weltweit renommiert, bei der anschließenden ökonomischen Umsetzung der Innovationen jedoch allzu oft nachlässig. Die Politik sollte weiterhin die Grundlagenforschung stärken und die Rahmenbedingungen für innovative Finanzierungsformen verbessern, um die Produktentwicklung bis zur Marktreife stärker zu stimulieren.
  • Es besteht enormes Potenzial für deutsche Unternehmen bei spezialisierten Anwendungen. Anwendungen für den konsumnahen Massenmarkt werden wahrscheinlich vor allem von ausländischen Unternehmen angeboten. Deutsche Unternehmen dürften eher in Marktnischen mit maßgeschneiderten Dienstleistungen für gewerbliche Anwendungen punkten, die die großen IT-Giganten so nicht besetzen.
  • Augmented Reality kann über die gesamte Spanne der Wertschöpfungskette eingesetzt werden. Bei einer überalternden und schrumpfenden Bevölkerung sind solche effizienzsteigernden Möglichkeiten besonders relevant. Diese helfen dabei, die mit der Verknappung der Fachkräfte immer deutlicheren Personalprobleme abzumildern. Da die demografische Entwicklung Deutschland hier vor spezielle Herausforderungen stellt, sollte dies den heimischen Unternehmen als Anwendern absehbar besonders helfen. Deswegen ist es wichtig, die Technologie nicht aufgrund einzelner Anwendungen als Ganzes zu verteufeln, sondern die Risiken mittels rechtlicher Leitplanken zu begrenzen, um die Chancen nutzen zu können.
  • Der ökonomische Erfolg ist kein Selbstläufer. Auf technischer, wirtschaftlicher und politischer Seite sind möglichst bald konkrete Antworten auf die mit dem Thema verbundenen vielfältigen Fragen erforderlich. Diese reichen von der Nutzerfreundlichkeit bei der Steuerung und Bilddarstellung über die Batterie- und Rechenleistung bis hin zu Vertraulichkeit, Standardisierung und Infrastruktur.

>> Zur Studie 

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