Je besser sich Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit aufstellen, desto attraktiver bleiben und werden sie für Kunden und Mitarbeiter. Digitalisierung ist dabei ein wichtiger Treiber für Nachhaltigkeit. Eine der Schlüsselfiguren, um das Thema im Unternehmen stärker in den Fokus zu rücken: der CIO.
Laut „2022 Global Sustainability Study: The Growth Potential of Environmental Change“ zählen 66 Prozent der Verbraucher Nachhaltigkeit zu den fünf wichtigsten Faktoren für eine Kaufentscheidung; 71 Prozent weltweit haben ihr Konsumverhalten im Laufe der Zeit geringfügig bis erheblich geändert, um nachhaltiger zu leben. Es wird klar: Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselkriterium für Kunden und den Markenwert. Gleichzeitig sind immer mehr Unternehmen dazu verpflichtet, nachhaltigkeitsrelevante Aspekte und Maßnahmen voranzutreiben und offenzulegen (Stichwort: Nachhaltigkeitsbericht). Sie stehen damit vor der Herausforderung, ihre Klimaauswirkungen zu überdenken und anzupassen. Dabei kann die IT ein wichtiger, der Nachhaltigkeit förderlicher Hebel sein; ungeachtet der Tatsache, dass sie selbst einen nicht unbeträchtlichen Teil der gesamten CO2-Bilanz eines Unternehmens ausmachen kann – beispielsweise in Form nicht-effizienter Rechenzentren.
IT und Nachhaltigkeit: ein perfektes Match
Moderne Prozesse und Lösungen können dazu beitragen, schädliche Emissionen zu reduzieren, die Energieeffizienz zu steigern oder den Ressourcenverbrauch zu senken.
Beispiele für den möglichen Einfluss von Technologien auf Nachhaltigkeit sind:
- Durch den Einsatz von Telekommunikation und Videokonferenzen können Unternehmen Geschäftsreisen reduzieren und dadurch Treibhausgasemissionen verringern.
- Cloud-basierte Technologien können den eigenen CO2-Footprint reduzieren und dabei helfen, stärker nach Bedarf zu skalieren und somit unnötigen Overhead im eigenen Rechenzentrum vermeiden.
- Mit innovativen Technologien wie dem Internet of Things (IoT) können Unternehmen den Lebenszyklus ihrer Produkte überwachen und Rückverfolgbarkeit sicherstellen.
Der CIO als „Klimabotschafter“
CIOs können und sollten hier die Rolle des Treibers übernehmen. Denn sie haben schon heute einen Vorsprung in puncto Nachhaltigkeit: Sie sind bei der Bereitstellung nachhaltigerer, digitaler Dienste (von Self-Service-Kundenportalen bis hin zu Plattformen für Remote-Arbeit) oft ganz vorne mit dabei. Zusätzlich haben sie in der Regel Erfahrung mit der Auswertung von Verbrauchsdaten, wie sie beispielsweise von IT-Herstellern zur Verfügung gestellt werden. Fast die Hälfte der CIOs gibt in der jüngsten von Logicalis durchgeführten CIO-Studie an, dass sie bei der Auswahl neuer Anbieter schon jetzt auf Kohlenstoffemissionen, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz achten. Für 20 Prozent ist dies ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl neuer Managed Service Provider. Ganze 92 Prozent der CIOs sehen laut Studie einen klaren Zusammenhang zwischen Environmental Social Governance (ESG), Nachhaltigkeit und Unternehmenswert. Sie denken somit vernetzt und blicken aufgrund ihrer Rolle als „Innovationstreiber“ über den Tellerrand hinaus. Ihre Erfahrung im Aufbau nachhaltiger, digitaler Dienste können sie in die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens mit einfließen lassen und zu vertrauenswürdigen Beratern der Geschäftsleitungsebene sowie zu einem Vorbild für die übrigen Abteilungen werden. Sie regen auf diese Weise dazu an, Geschäftsentscheidungen auf der Grundlage einer verbesserten Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu treffen.
Von Nachhaltigkeitsstrategie bis Recycling: breites Aufgabenspektrum
Das Tätigkeitsfeld der CIOs umfasst dabei vielfältige Aufgaben, wie die Definition einer (mit den weiteren Geschäftsbereichen verknüpften) Nachhaltigkeitsstrategie, das Sammeln von Daten zur Erhebung von Nachhaltigkeitswerten sowie das Festlegen von Auswahlkriterien zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von IT-Anbietern. Insbesondere Managed Services spielen in diesem Zusammenhang eine immer wichtigere Rolle: Denn IT-gestützte, nachhaltige Geschäftsprozesse zu implementieren und zu managen, ist komplex – und Fachkräfte sind rar. Für CIOs gilt es die richtige Anbieterauswahl zu treffen und so zu einem effizienten IT-Einsatz beizutragen. Doch auch Maßnahmen abseits digitaler Technologien, wie die Reduktion von Elektromüll durch Rücknahme- und Recyclingprogramme, sind nicht weniger wichtig.
Mangelndes Know-how als Nachhaltigkeitsbremse
Die Herausforderung, vor der CIOs oft stehen: Unternehmen sind sich der Bedeutung und Notwendigkeit von Nachhaltigkeit zwar bewusst, es fehlt ihnen aber oft noch an dem Verständnis, wie sie beispielsweise eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und deren Wirksamkeit messen können. 48 Prozent der CIOs geben in der von Logicalis durchgeführten CIO-Studie an, dass fehlendes internes Know-how den Fortschritt im Bereich der Nachhaltigkeit bremst. Außerdem bemängeln sie eine angemessene Datenerfassung sowie eine ausreichende Unterstützung und Akzeptanz durch die oberste Führungsebene. Das bestätigt auch die PAC Studie „IT & Sustainability – Reifegradindex 202“: Fast 37 Prozent erachten das Nachhaltigkeits-Know-how ihrer IT als weniger gut oder nicht gut.
Nachhaltigkeitswissen ausbauen und vernetzt nutzen
Aufgabe der Unternehmen ist es deshalb, ihre Mitarbeiter in Sachen Nachhaltigkeit zu schulen und Nachhaltigkeitsinitiativen zu fördern. Die CIOs entwickeln sich dabei zu Führungskräften im Bereich Nachhaltigkeit und ESG. Sie können eine zentrale Rolle dabei spielen, Sustainability aus der IT-Abteilung ins gesamte Unternehmen zu tragen und das Potenzial digitaler Dienste voll auszuschöpfen. Eine Lösung, wie die Logicalis Managed Digital Fabric, kann dabei als sinnvolle Hilfestellung dienen. Mit ihr verschaffen sich Unternehmen beispielsweise einen vollständigen Überblick über ihr digitales Ökosystem, auch im Hinblick auf CO2-Emissionen.