Das Metaverse ist tot, lang lebe das Metaverse?

Metaverse

Nachdem der anfängliche Hype um das Metaverse nachgelassen hat, zeigt sich nun sein wahres Potenzial. Neue Hardware, Durchbrüche in der KI-Technologie und konkrete Anwendungen zeigen: Die Zukunft ist greifbar. Doch sind wir bereit für diese neue Realität?

Der große Hype ist abgeflaut, wie ein Kuchen, der aus dem Ofen genommen wird. Und das ist auch gut so: Hype ist oft irrational und befriedigt keine konkreten Bedürfnisse. Genau wie NFTs, Krypto, KI, Blockchain und andere Trends der letzten Jahre gab es eine hektische, frenetische Phase – nun folgt eine Zeit, in der nur das Substantielle Bestand hat. Es ist wichtig, über den Tellerrand der Trends zu schauen und die Fakten zu betrachten.

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Die Hardware entwickelt sich weiter

In den letzten Jahren gab es viele Versuche, das Metaverse durch Wearables zu ermöglichen: Neben den nerdigen Brillen von Google gab es auch die Snapchat-Brille und kürzlich die Meta Ray-Ban-Brillen. Die neueste Oculus ist wirklich auf dem Markt angekommen und hat konkrete Anwendungen von Gaming bis hin zur Ausbildung. Nicht zu vergessen die viel diskutierte Apple Vision Pro. Deutlich wird: Die Technologie steht nicht still und weckt zunehmend Begeisterung.

KI als Gamechanger

Seitdem wir über das Metaverse berichtet haben, hat die KI massive Änderungen erfahren und die kreative Arbeit von Designern radikal beschleunigt. Ganze Welten lassen sich nun mit sorgfältig ausgewählten Prompts kreieren. Auf Basis visueller Eingaben können komplette Szenen entstehen. In der Entwicklung unterstützt KI nicht nur bei der Überprüfung, sondern auch bei der Erstellung von Quellcode.

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3D-Design verstehen

Das Metaverse hat traditionelle Online-Interaktionen in reichhaltige, multidimensionale Geschichten verwandelt. Designer sprechen nun über “Spatial Design”, einem Konzept, das nicht zuletzt durch Apple und seine Visionen populär wurde. Traditionelle Designer sollten sich nun wie Architekten verhalten, wobei Interaktionen nicht mehr auf die begrenzte Fläche eines Browserfensters beschränkt sind, sondern einen ganzen Raum einnehmen.

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Praktische Anwendungen nehmen zu

Virtuelle Welten haben zahlreiche Branchen erobert, von traditionellen bis zu den fortschrittlichsten. BMW präsentierte beispielsweise den iX1 im Metaverse, während Mercedes mit NVIDIA an einem digitalen Zwilling arbeitet. H&M konnte mit einer innovativen Kampagne und Kollektion Preise gewinnen und ein immersives Erlebnis durch virtuelle Showrooms sowie physische und digitale Produkte schaffen. Boeing nutzt Augmented Reality, um das Training für Techniker durch immersive 3D-Schaltpläne direkt vor ihren Augen zu vereinfachen.

Es zeigt sich also, dass sich die Hardware weiterentwickelt, das Design virtueller Welten immer besser verstanden wird und einige Anwendungsfälle bereits Erfolge verzeichnen. Das große Versprechen des Metaverse ist jedoch für einige, wie Meta und die 11.000 entlassenen Mitarbeiter, eine schmerzhafte Erkenntnis gewesen, als die Erwartungen an die virtuelle Welt „Horizons“ nicht erfüllt wurden. Warum also treffen wir uns noch nicht im Metaverse für Vorstellungsgespräche oder digitale Dates?

Ich vermute, es fehlt an zugänglichen Geräten, die eine solche Immersion ermöglichen würden. Es klingt vielleicht dystopisch, aber ich bin überzeugt, dass, sobald der Zugang zu virtuellen Welten durch alltägliche Brillen möglich wird, wir einen Großteil unserer Zeit online verbringen werden. Eine Zugfahrt zeigt uns bereits, dass wir bereits die meiste Zeit hinter dem Bildschirm verbringen.

Guillaume Vaslin ENNOstudio

Guillaume

Vaslin

Gründer und Leiter

ENNOstudio

Guillaume ist Gründer und Leiter von ENNOstudio, kreativer Berater und strategischer Designer. Geboren in Paris, hat er bereits kreative Projekte in Europa, Nord- und Südamerika geleitet. Mit eelusion entwickelte er eines der ersten Augmented-Reality-Spiele und leiteteanschließend The European Magazine, bis zur Übernahme von Weimar Media.
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