Thought Leadership
Die Zerschlagung der Lockbit-Ransomware-Gruppe durch Strafverfolgungsbehörden, untersucht von Mandiant. Der Beitrag beleuchtet die Bedeutung und Konsequenzen dieser Aktionen.
Sandra Joyce, VP, Mandiant Intelligence, Google Cloud
„Der Gerechtigkeit wird Genüge getan. Dies ist ein gerechter, schwerer Schlag gegen einen bösartigen Akteur, der weltweit finanzielle Verluste und echtes Leid verursacht hat. Was die Störung von Ransomware-Operationen angeht, könnten wir uns nicht viel mehr wünschen. Diesen Prozess hoffen wir in Zukunft öfter zu sehen. Bevor wir jedoch unsere Abwehrkräfte schwächen, sollten wir bedenken, dass Lockbit in einem Markt agiert, in dem Wettbewerber nur darauf warten, ihren Platz einzunehmen. Wir hoffen, dass sie die gleiche Behandlung erfahren.“
Charles Carmakal, CTO bei Mandiant Consulting
„Lockbit-Mitglieder haben Kinderkrankenhäuser, Regierungseinrichtungen und verschiedene andere Ziele angegriffen – sie sind rücksichtslos. Diese Verhaftungen, Anklagen und die Beschlagnahmung von Infrastrukturen und Vermögenswerten sind bedeutende Maßnahmen der globalen Strafverfolgungsbehörden.
Wir haben in letzter Zeit mehrere große Strafverfolgungen erlebt, die Schockwellen durch die kriminelle Community senden. Die Auswirkungen der Strafverfolgungsmaßnahmen erinnern an einige der mutigen Maßnahmen, die nach dem Colonial Pipeline-Vorfall im Jahr 2021 ergriffen wurden. Da zahlreiche Bedrohungsakteure Familien haben und dies als ihren Beruf ausüben, waren viele ernsthaft besorgt, verhaftet zu werden. Einige werden angesichts dieser Aktionen noch einmal darüber nachdenken, ob das Risiko es wert ist.
Partner von Lockbit sollten jetzt sehr besorgt sein, insbesondere da die Strafverfolgungsbehörden den Opfern weiterhin Entschlüsselungsprogramme zur Verfügung stellen. Einige Betreiber machen wahrscheinlich mit Lockbit weiter, andere wechseln zu anderer RaaS (Ransomware as a Service). Insbesondere in Ländern, in denen die Strafverfolgungsbehörden bereit sind, Verhaftungen vorzunehmen, werden einige Betreiber wahrscheinlich, aus Angst vor einer Verhaftungen, ihre Aktivitäten einschränken oder vollkommen aufgeben.“
www.mandiant.de
