Clouds 2024 – ein Jahr für Hausaufgaben und Basisarbeit

Cloud 2024

Die Trends im kommenden Jahr sind eindeutig: Unternehmen müssen zunächst die Basis und das Fundament festigen, um an neuen Innovationen arbeiten zu können. In 2024 sind spezialisierte Clouds und sinnvoll eingesetzte KI-Anwendungen der Schlüssel.

Cloud, Künstliche Intelligenz, Automatisierung – gefühlt ist alles schon da, ist alles schon im Einsatz, wird auch in Deutschland fleißig transformiert. Was also kann 2024 an Neuerungen bringen? Unsere These ist klar: Anstatt höher, schneller, weiter sind Unternehmen gut beraten, bestehende Projekte zu festigen, zu optimieren und in Teilen auch ins Hier und Jetzt zu holen. Konkret haben wir sechs Handlungsfelder identifiziert, denen sich Unternehmen im kommenden Jahr mit besonderer Sorgfalt widmen sollten.

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KI braucht eine solide Vorbereitung

Spätestens seit dem Erfolg von ChatGPT gehört der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, KI, zum guten Ton. Der Hype, den wir gerade erleben, wird allerdings nicht überall Bestand haben. Wer Beweise braucht: Es gibt im Netz bereits einen Friedhof für gescheiterte und/oder tote KI-Projekte.

In puncto KI ist es also wichtiger, das eigene Geschäftsmodell gezielt auf einer soliden Datenbasis aufzusetzen, was mitunter eine Ausrichtung auf Datenplattformen bedeuten kann, anstatt zu den Early Mover zu gehören. Neben der Datenbasis sind zudem adäquate Sicherheitsmaßnahmen von ebenso großer Bedeutung. Und Unternehmen müssen bei der Integration von KI-Technologien die Nutzererfahrungen, neudeutsch UX, im Blick behalten. Soll heißen: Dass es sich dabei um eine KI handelt, müssen die Nutzer gar nicht zwangsläufig wissen. Viel wichtiger ist ihr mehrwertstiftender Einsatz – etwa, wenn eine auf KI basierenden Wettervorhersage so in die IT eines landwirtschaftlichen Betriebs eingebunden ist, dass sie anhand von Niederschlagsprognosen konkrete Empfehlungen zur Nutzung von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln liefert.

Modernisieren mit KI

2024 sollte außerdem dazu genutzt werden, Legacy abzubauen. Und auch hierbei kann die KI helfen, etwa indem sie veralteten Code in zeitgemäße Programmiersprachen übersetzt. Damit entfällt für die IT-Abteilung diese zeitaufwendige Routinearbeit und die dort tätigen Menschen müssen „nur noch“ kontrollieren, ob alles passend und stimmig ist. Dabei ist es klug, Modernisierungsmaßnahmen in zwei Abschnitte zu unterteilen und sich zunächst auf die Migration von Altsystemen und neue Systemlandschaften zu konzentrieren. Damit ist 2024 das ideale Jahr, um auch komplexe Projekte anzugehen, die eben deshalb bisher gemieden wurden. Die Rede ist beispielsweise von Lösungen, die bei der eigentlichen Cloud-Migration mit dem Status „Retire“ im Rechenzentrum verblieben sind. Aber wie heißt es bekanntlich so schön: Totgesagte leben eben oftmals doch länger, weshalb eine Migration dann auch nicht länger aufgeschoben werden sollte.

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Im zweiten Modernisierungsabschnitt geht es dann tatsächlich um kontinuierliche Verbesserungen, etwa um das vorausschauende Erkennen von Mustern, die zu potenziellen Fehlern führen könnten. Und auch hier kann KI zu einem nützlichen Werkzeug werden. Wer sich an Vorbildern orientieren möchte: Versicherer, die Luftfahrt- und Ölindustrie sind schon vergleichsweise weit.

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Anwendungen werden intelligent

Und weil die KI in 2024 in vielen Bereichen ihre Stärken ausspielen wird, kommt gleich noch ein weiterer Trend obendrauf: Intelligent Applications. Bislang werden Informationen über eine Benutzeroberfläche immer auf eine bestimmte Art und Weise ausgegeben, was das Interface zwischen Nutzern und Anwendung relativ statisch erscheinen lässt. Lediglich die Umgebungsbedingungen variieren je nach Eingabegerät. Im nächsten Jahr werden sich Benutzereingaben stärker an den individuellen Bedürfnissen ausrichten. Sie werden intelligent und können den Anwendern so dynamisch eine maßgeschneiderte Interaktion ermöglichen.

Mehr Effizienz im Kerngeschäft dank KI

Dass die KI in Summe keine Arbeitsplätze gefährdet, sondern Arbeit neu gestaltet, dürfte mittlerweile hinreichend belegt sein. Entsprechend liegt der Fokus im kommenden Jahr auf einer sinnstiftenden Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Die KI ist nicht angetreten, den Menschen zu ersetzen, sondern ihn vielmehr in seinen physischen und kognitiven Fähigkeiten zu unterstützen. Der Fokus liegt daher auf einer eher kleinteiligen Optimierung von Prozessen. Es geht nicht um die große radikale Transformation, sondern vielmehr darum, das Alltagsgeschäft effizienter zu gestalten. Oder um es einmal plakativ auszudrücken: Frage nicht, was du für die KI tun kannst, sondern, was die KI für dich und deine Belegschaft tun kann. Die Workforce soll wieder mehr Kapazitäten für Innovationen, neue Ideen und sinnvollere Tätigkeiten haben.

Mehr Digitalisierung, höhere Sicherheitsanforderungen

IT- und Datensicherheit bleiben auch im kommenden Jahr beherrschende Themen. Der Trend geht in diesem Bereich hin zu individuellen Anwendungen für die jeweilige Aufgabe. Aber: Es braucht dennoch eine Art übergeordneter Leitstelle wie ein Security Operations Center, das alle Anwendungen im Netzwerk miteinander verbindet. Denn wenn beispielsweise bei der Intrusion Detection nur eine Anwendung das gesamte Netzwerk überwacht, kann sie zwar einen Vorfall melden, jedoch nicht das Einfallstor bestimmen. Im kommenden Jahr zeichnet sich deshalb ab, dass Security-Anwendungen deutlich granularer werden und letztendlich in einem umfassenden Netzwerk zusammengeführt werden. Anstatt neue separate Anwendungen zu schaffen, ist es von Bedeutung, bereits existierende Lösungen zu integrieren. Dies erfordert zunächst ein umfassendes Verständnis für die Sicherheitslandschaft, aber auch erhebliche Rechenleistung.

Die Cloud goes Industrie

Industrie-Clouds sind ein weiterer großer Trend für 2024. Gemeint sind spezielle Clouds, die auf die Anforderungen einer bestimmten Industrie zugeschnitten sind. Bei den großen Anbietern findet man bereits solche Lösungen, auch wenn sie noch weit entfernt von einer echten hoch spezialisierten Cloud sind. Das liegt unter anderem daran, dass die führenden Hyperscaler nach wie vor auf generalisierte Cloud-Infrastrukturen setzen.

Man muss sich etwas in den Nischen umschauen, um die Tendenzen und damit verbundenen Vorteile zu entdecken – beispielsweise auf dem Meeresgrund, wo es für die Verlegung von Pipelines bereits maßgeschneiderte Cloud-Lösungen gibt. In 2024 werden wir überall dort den Trend hin zu mehr Spezialisierung erleben, wo der Wettbewerb besonders intensiv ist.

Silvio

Kleesattel

Technology & Innovation Lead

Skaylink

Silvio Kleesattel ist Technologie- und Innovationsleiter bei Skaylink, einem europäischen Anbieter von Cloud Managed Services. Als technologischer Vordenker von Skaylink ist er für Innovationen mit einer amerikanischen Perspektive aus Brasilien verantwortlich. Dank zwei Jahrzehnten internationaler Erfahrung in der IT-Welt und seiner Nähe zum operativen Kundengeschäft in Europa und Nordamerika

Helmut

Weiss

Enterprise Cloud Architect

Skaylink

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