Doc Storage wagt einen Ausblick auf das Storage-Jahr 2023: Anders als in den Jahren zuvor, sind die Trends nachhaltiger und bringen Unternehmen echte Mehrwerte. Das Wenigste ist wirklich neu, nur ist es aus Sicht des Docs an der Zeit zu investieren und Projekte umzusetzen.
Kolumne Doc Storage:
Wenn wir in wenigen Tagen schon das Jahr 2024 begrüßen, verändert sich die Landschaft der Datenspeicher kontinuierlich in einem rasanten Tempo. Dies wird durch die Konvergenz technologischer Entwicklungen, vor allem aber sich ändernder Geschäftsanforderungen angetrieben. Im letzten Jahrzehnt waren diese Trends nur Phrasen des Augenblicks oder flüchtige technische Modeerscheinungen. Heute allerdings versprechen sie wieder eine neue Zukunft und eine neue Definition der Art und Weise, wie Unternehmen ihre digitalen Vermögenswerte verwalten und nutzen können. Hier wollen wir uns einmal mit den – aus unserer Sicht – wichtigen Trends für Datenspeicher beschäftigen. Diese sind durchaus in der Lage, die Grundlagen der DV-Infrastruktur neu zu gestalten und eine seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesene Aussicht auf die kommenden Jahre zu liefern. Von StaaS (Storage as a Service) bis hin zu Abläufen mit Steuerung durch »künstliche Intelligenz«, all diese Trends sind durchaus in der Lage, neue Zeiten in der Welt der Datenspeicherung zu gestalten.
Storage-as-a-Service (StaaS)
Vor allem die zum Glück überwundene COVID-Pandemie hat die Nachfrage nach As-a-Service-Lösungen beschleunigt, insbesondere im Bereich Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software-as-a-Service (SaaS). Dieser Trend wird den Markt auch der Datenspeicherung nachhaltig umgestalten. Viele »Analysten« prognostizieren die Entstehung neuer Dienste rund um Cloud-Plattformen aller Art und Hersteller-Partnerschaften in diesem Bereich. Marktbeobachter gehen davon aus, dass vor allem verbrauchsbasierter Storage-as-a-Service (StaaS) in 2024 und darüber hinaus ein Drittel der Investitionsausgaben für Unternehmensspeicher übernehmen wird, verglichen mit den lediglich zehn Prozent noch im laufenden Jahr. Dies unterstreicht den steigenden Bedarf an Flexibilität bei gleichzeitiger Kosteneffizienz. Die Zunahme der Home-Office-Tätigkeit hat nicht nur bei der Durchsetzung cloud-basierter Lösungen geholfen, sondern auch schrittweise deren Sicherheit erhöht. Die immer tiefer gehende Einführung digitaler Verfahren in den Unternehmen sollen As-a-Service-Modelle deutlich erleichtern. Sie sind in modernen Unternehmen nicht mehr wegzudenken und unterstützen durch ihre Reaktionsfähigkeit die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Die immer schnellere Einführung der Digitalisierung hat die Rückkehr zu traditionellen Modellen immer schwieriger gemacht, vergleichbar dem Zeitalter des Musik-Streamings, in dem kaum wieder zum Kauf physischer CDs zurückgekehrt wird.
Vereinfachte Einführung und Benutzerfreundlichkeit
Da die DV-Infrastrukturen ihre Rolle als Grundlage der gesamten Verwaltung in Unternehmen gefestigt haben, legen Anwender heute und in Zukunft nicht nur Wert auf immer neue Funktionen, sondern auch auf eine nahtlose Nutzung. Der Schwerpunkt liegt heute und in den nächsten Jahren auf Einfachheit, die es Anwendern und Betreibern ermöglicht, ihre Arbeit auf die gewinnbringenden Bereiche ihrer Unternehmen zu konzentrieren. Daher investieren Hersteller in Werkzeuge und Funktionen, die die Einführung rationalisieren und es ermöglichen sollen, den Betrieb möglichst mühelos aufnehmen zu können, ohne die Komplexität der Einführung früherer Systeme überwinden zu müssen.
Flexible Finanzierungsmodelle
Zur vereinfachten Einführung werden auch immer flexiblere Finanzierungsmodelle gehören. Das Budget ist seit jeher eine der größten Hürden für alle DV-Abteilungen in Unternehmen. Die erheblichen Kosten, die mit der Einführung oder Erneuerung von DV-Infrastruktur verbunden sind, lassen die meisten Manager zögern, neue Systeme einzuführen. Dies hat meistens eine mehr oder weniger starke Anbieterbindung zur Folge. Um diese Bindungen aufzulösen, bestimmen viele Anbieter ihre Verkaufs-Strategie neu und führen flexible Finanzierungsmodelle ein. Diese neuen Modelle erleichtern Interessenten die Anpassung an sich zwangsweise entwickelnde Landschaften. Hiermit wird der Wechsel von herkömmlichen Investitionsausgaben hin zu flexibleren und anpassungsfähigeren konsumbasierten Modellen ermöglicht.
Reduzierung der CO2-Emissionen
Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren nicht nur ein Schlagwort sein. Es wird Teil des »Mission-Statements« eines jeden Unternehmens, und damit auch der DV-Abteilungen. Der CO2-Fußabdruck für Datenspeicherung nimmt in allen Bereichen zu und übertrifft teilweise sogar den Sektor der kommerziellen Fluggesellschaften. Einige Hersteller werden umweltfreundlicher, indem sie sich auf Speicherlösungen mit geringem CO2-Ausstoß konzentrieren. Der Maßstab liegt derzeit bei nur vier Kilogramm CO2-Ausstoß pro TByte und Jahr, und dieser Wert wird sich in den kommenden Jahren noch verringern – müssen.
Cybersicherheit und Ransomware-Schutz
Laut unterschiedlichen Reports hatten zwischen 80 und 90 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr Ransomware-Angriffe abzuwehren. Über 80 Prozent wurden zur Zahlung von Lösegeld gezwungen, was größtenteils zu erheblichen Verlusten führte. Um diese Bedrohungen einzudämmen, müssen Unternehmen frühzeitig Maßnahmen zum Schutz vor Ransomware einführen, da die Angriffe immer ausgefeilter werden. Eine proaktive Verteidigung gegen diese Kriminellen ist daher unerlässlich. Dementsprechend verstärken Primärspeicheranbieter ihre Systeme und fortschrittliche Lösungen zur Erkennung von und Wiederherstellung nach Ransomware-Angriffen anbieten müssen. Dieser verbesserte Sicherheitsansatz ist nicht mehr zu diskutieren und stellt sicher, dass Daten vor den Fängen solcher Angriffe geschützt bleiben.
Hybrid-Cloud-Integration
Die schnelle Migration in die Cloud war größtenteils auf die Covid-Flut von Home-Office-Mitarbeitern und die sich in diesem Zuge ändernden Kundenanforderungen zurückzuführen. Laut unterschiedlichen Studien haben im auslaufenden Jahr bereits über 90 Prozent der DV-Manager in Unternehmen in den USA irgendeine Form der Cloud-Bereitstellung eingesetzt. Für das kommende Jahr erwartet man mindestens 95 Prozent.
Trotz der vorherrschenden Tendenz zu Cloud-nativen Ansätzen entscheiden sich viele Unternehmen in Deutschland dafür, ihre kritischen Systeme in privaten Clouds oder einer lokalen Infrastruktur zu belassen. Gleichzeitig nutzen sie öffentliche Clouds für externe Geschäftsabläufe und Kundendienste. Dies führt zu einer zunehmenden Verbreitung hybrider Clouds für unterschiedliche Zwecke. Die Techniken zur nahtlosen Verschiebung von Daten zwischen diesen Welten fließen immer mehr in die Speicherstrategien der Unternehmen ein. Im kommenden Jahr wird es kaum noch einen Anbieter auf diesem Gebiet geben, der solche Lösungen nicht im Portfolio hat.
NVMe (Non-Volatile Memory Express)
Der Aufstieg der NVMe-Technologie verändert die Speicherlandschaft nachhaltig und verbessert die Speicherkapazitäten durch konkurrenzlos schnelle Datenübertragung mit minimaler Latenz. Obwohl weiterhin Herausforderungen wie Kosten, Abwärtskompatibilität und Marktdurchsetzung bestehen, ist die Aussicht in den Bereichen Unternehmensspeicher, Cloud-Computing, Spiele und Unterhaltungselektronik mehr als vielversprechend. NVMe nimmt zwar den Trend zur Datenspeicherung auf, viele Hersteller müssen hier jedoch immer noch aufholen. Vor allem bei der Unterstützung von NVMe-over-TCP muss noch Entwicklungsarbeit geleistet werden. Dennoch sind die Voraussetzungen im kommenden Jahr dafür geschaffen, dass NVMe auf mittlere Sicht viele der traditionellen Speicher ersetzen wird.
AIOps (Künstliche Intelligenz für den IT-Betrieb)
Vor allem Bildspeicherlösungen, die Daten nicht nur speichern, sondern auch über die »Intelligenz« verfügen, diese effizient zu verwalten, werden sich in den kommenden Monaten rasant in den Vordergrund drängen. AIOps wird eher früher als später zum Rückgrat moderner Speichersysteme. Es bietet Vorteile wie proaktive Anomalie-Erkennung, prädiktive Analysen für eine optimierte Datenspeicherung, intelligente Automatisierung von Routineaufgaben, schnelle Problemlösung durch Ursachenanalyse und eine verbesserte Integration des Speicher-Servicemanagements. All diese Funktionen steigern die Effizienz der Datenspeicherung, reduzieren Ausfallzeiten, verbessern die Verfügbarkeit und ebnen so den Weg für eine »intelligentere« Zukunft.
Firmen müssen in ihre Datenspeicherstrategie investieren
Die nähere Zukunft der DV-Infrastruktur zeichnet sich bereits deutlich ab. Es ist klar, dass die Übernahme von Datenspeichertrends wie Storage-as-a-Service, AIOps, robuster Cybersicherheit und Hybrid-Cloud-Integration nicht mehr wie in den vergangenen Jahren eine Option, sondern in den kommenden Monaten eine Notwendigkeit ist. Zwar werden die meisten Anforderungen schon seit Jahren im Stillen in den meisten Speicher-Produkten umgesetzt, allerdings haben die Kunden bisher immer noch gezögert, diese auch einzuführen. Dieses Zögern können sich Unternehmen nicht mehr leisten, um in dieser digital wettbewerbsorientierten Welt zu bestehen. DV-Betreiber müssen im kommenden Jahr entscheiden, ob sie mit diesen Innovationen mithalten oder in die Bedeutungslosigkeit abrutschen wollen. Und ja, alle Produkte sind verfügbar, man muss sie nur schnell genug einführen.
Grüße
Doc Storage
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