Kommentar

Betrugsalarm am Black Friday

black friday

Der Vorfreude auf den Black Friday am 24. November 2023, einem der umsatzstärksten Tage des Jahres, ist bei Kund*innen und Online-Händlern groß. Der Prognose von Statista zufolge wird dieses Jahr ein neuer Rekordumsatz von 5,8 Milliarden Euro erwartet.

Dies entspricht einem Anstieg von rund vier Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022.
Doch die Aussicht auf tolle Schnäppchen und großen Kund*innenandrang wird vom mulmigen Gefühl überschattet, Opfer von Betrug zu werden. Dieses Jahr ist es besonders wichtig, auf eine ganz bestimmte Masche der Online-Betrüger*innen zu achten:  Dreiecksbetrug. Dieses betrügerische Vorgehen, bei dem nichtsahnenden Käufer*innen ein Schnäppchen vorgaukelt wird, stellt eine wachsende Gefahr für Kund*innen und Shop-Betreiber dar. Um sich vor dieser Betrugsmasche zu schützen, sollte man auf gewisse Warnsignale achten.

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Warnsignale für Kund*innen

Gängige, sicherere Zahlarten werden verweigert

Käufer*innen, verleitet von verlockenden Angeboten, ahnen oft nicht, dass sie in eine Falle tappen. Ein besonderes Warnsignal ist, wenn der Verkäufer sich weigert, sicherere Zahlarten wie z.B. PayPal zu verwenden.

Der Verkäufer leitet die Kommunikation in andere Kanäle

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Ein weiteres Anzeichen für potenziellen Betrug ist, wenn der Verkäufer versucht, den Kommunikationskanal zu ändern. Das Hinterfragen solcher Änderungen ist entscheidend, um potenzielle Betrugsfälle frühzeitig zu erkennen.

Lieferung über Dritte

Der Trick der Betrüger*innen besteht im Kern daraus, mit den Lieferdaten der Käufer*innen bei etablierten Plattformen, wie beispielsweise OTTO, zu bestellen. Das Opfer erhält scheinbar das ersehnte Produkt, nur um Wochen später mit Mahnungen und einem aufgedeckten Betrug konfrontiert zu werden.

Warnsignal-Checkliste für Online-Kund*innen:

  • Angebote, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
  • Verkäufer, die versuchen, in andere Kanäle zu lenken.
  • Verkäuferkonten, die neu und quasi unbenutzt sind.

Online-Händler können sich mit präventiven Maßnahmen gegen Online-Betrüger*innen schützen

Device Identifikation und Geolocation

Um Betrug im Vorfeld zu verhindern, empfehlen Expert*innen die Nutzung von Device Identifikation und Geolocation. Diese Technologien bieten einen zusätzlichen Schutzmechanismus und sollten von Online-Händlern verstärkt eingesetzt werden.
Nur wer die üblichen Verdächtigen während des Bestellvorgangs identifiziert, kann ihren kriminellen Machenschaften frühzeitig einen Riegel vorschieben.

Alias-E-Mail-Adressen und deren Erkennung
Einige Betrüger*innen nutzen Alias-E-Mail-Adressen, um einfache Betrugserkennungssysteme zu umgehen. Dabei handelt es sich um kleine Zusätze bei der E-Mail-Adresse, die jedoch jegliche Kommunikation darüber auf das ursprüngliche Postfach leiten. Fortgeschrittene Tools können solche Methoden erkennen und abwehren.

Gezielte Angriffe auf unsichere Plattformen

Betrüger*innen suchen gezielt nach Plattformen, die kaum oder nur mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen geschützt sind. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Online-Händler ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken, insbesondere in der hektischen Black Friday-Phase.

Anstieg von Account Takeover (ATO)

Ein weiterer alarmierender Trend ist der rapide Anstieg von Account Takeover (ATO), also der Übernahme legitimer Kund*innenkonten durch Kriminelle, die anschließend für betrügerische Aktivitäten zweckentfremdet werden. Online-Händler sollten besonders wachsam sein und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen, um sich gegen diese Bedrohung zu verteidigen. „Sind die Kund*innen wirklich die, für die sie sich ausgeben?“ ist dabei die entscheidende Frage. Durch Mustererkennung kann man die Identität einer digitalen Identität anhand von Indizien sehr zuverlässig überprüfen. Wenn ein Account auf einmal vom anderen Ende der Welt aktiv wird, sollte das als eindeutiges Warnsignal interpretiert werden. Gleiches gilt beim Login von fremden Endgeräten, insbesondere, wenn diese ungewöhnliche Konfigurationen des Betriebssystems aufweisen (z. B. wenn dieses plötzlich in einer anderen Sprache installiert ist).

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Sicherheit vor Online-Betrug spart nicht nur Geld, sondern schützt auch die Freude an der Schnäppchenjagd

Mit diesen klaren Warnsignalen und präventiven Maßnahmen können Online-Händler und Kund*innen gleichermaßen dazu beitragen, einen sicheren und erfolgreichen Black Friday zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit von Händlern, Sicherheitsexperten und auch den Online-Kunde*innen selbst ist in der digitalen Welt entscheidend. Nur durch Wachsamkeit und gewissenhaften Schutz kann man gemeinsam gegen Betrüger*innen vorgehen und das Vertrauen in Aktionstage sowie die Freude an der Schnäppchenjagd erhalten.

Carmen Honacker, International Fraud Consultant bei RISK IDENT 

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