Fujifilm Kangaroo ist eine Komplettlösung für die Archivierung inklusive Hardware, Software und LTO-Autoloader in einem mobilen, kompakten Flight-Case auf Rädern. Mit einer Speicherkapazität von einem PByte oder mehr eignet sich das »tierische« Gefährt für die Archivierung bei begrenzter Stellfläche.
Speicher auf Rädern verwirklicht jetzt FUJIFILM Recording Media und bringt mit Kangaroo eine komplette Archivierungslösung mit vorinstallierten Komponenten, die in einem mobilen, kompakten Rack geschützt sind. Kangaroo bietet eine Speicherkapazität von einem PByte oder mehr, die für die lokale Datensicherung vor Ort auf Rollen bewegt werden kann.
Als Zielgruppe sieht der Hersteller einerseits mittelständische Unternehmen, die mit einer vorkonfigurierten Lösung ihren Bedarf decken möchten. Kangaroo kommt aber auch dann zum Einsatz, wenn das Internet als Übertragungsmedium zu klein ist. In den Bereichen Forschung, Entwicklung oder auch der Filmindustrie ist es durchaus üblich, dass große Datenmengen an andere Standorten verbracht werden müssen.
Entweder geht das System komplett auf Reisen oder nur die Tapes. In diesem Fall erstellt Fujifilm zusätzlich zu den Datenbändern ein Datenbank-Tape mit allen Metadaten. »Dies hat den Vorteil, dass am neuen Standort nicht alle Bänder einmal eingelesen und initialisiert werden müssen, sondern nur das Datenbank-Tape«, erklärt Sebastian Skrypka, Business Development Manager bei Fujifilm, gegenüber speicherguide.de. Das spare viel Zeit und bringe zusätzliche Sicherheit.
Kompakte Kangaroo-Hardware
Das System kommt in einer S, M oder L-Variante und besteht aus vier Modulen: Unter ausziehbarem Monitor mit Keyboard befindet sich ein Tape-Loader-Modul, eine Server-Einheit sowie eine USV, die zusammen in einem Rack untergebracht sind. Die Maße des kompakten Flight Cases (einschließlich der Räder) sind 113 x 60,4 x 104 Zentimeter (TxBxH).
In den Modellen S und M sind zwei, im Modell L vier LTO-9-Laufwerke installiert. LTO-9 fasst 18 TByte pro Bandkassette bei einer Datentransferrate von 400 MByte/s (unkomprimiert). In den Paketen aller Modelle sind 120 LTO-9-Medien (sowie zwei Reinigungs-Cartridges) enthalten, was in der angegebenen PByte-Kapazität resultiert. Der Hersteller gibt auf Anfrage an, dass bei Bedarf auch größere Kangaroo-Systeme gebaut werden können.
Object-Archive-Software von Fujifilm
Der Server arbeitet mit einer 16-Core-CPU, acht Stück 16 GByte DDR5-Riegeln und redundanter PSU (Power Supply Unit). Auf diesem ist FUJIFILM Object Archive vorinstalliert. Die Software wurde für die langfristige Datenaufbewahrung und den Datenschutz entwickelt und basiert auf Open-Source, wodurch sie mit einer Vielzahl von Festplatten- und Bandsystemen kompatibel ist.
Unterstützt werden CIFS-, SMB-, NFS- und S3-Quellen. In die Server-Einheit können in der M- und L-Version auch HDD-Festplatten eingebaut werden, falls es notwendig ist, Objekte für Anwendungen oder die Datenaufbewahrung zwischenzuspeichern oder vor dem Schreiben auf Band abzuholen.
Neben dem Tape-inhärenten Schutz vor Hacker- und Cyberangriffen durch »Air-Gap«, also physischer Separation von Datensicherungen vom Netzwerk, der allgemein hohen Datenintegrität von Tape und einer Archivierungslebensdauer von über 30 Jahren betont der Hersteller reduzierte Energiekosten und CO2-Emissionen: »Durch den Einsatz der Fujifilm Kangaroo-Lösung mit Bandspeicher können steigende Datenmengen bei stark reduziertem Energiebedarf gespeichert werden«, sagt dazu Peter Struik, Geschäftsführer bei Fujifilm Recording Media.
Kangaroo: Verfügbarkeit und Preis
Die drei Basis-Konfiguration Fujifilm Kangaroo S, M und L mit LTO-Medien für 120 Slots, Object Archive Software und fünf Jahre Support sind ab sofort verfügbar. Die Preise beginnen bei 200.000 Euro und variieren je nach Anwendungsfall oder Projekt.
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