Auf dem Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte klaffen die immense Nachfrage und das überschaubare Angebot immer weiter auseinander. Gerade mittelständische Unternehmen müssen neue Wege bei der Personalsuche einschlagen – sehr vielversprechend ist dabei das gezielte Targeting über soziale Medien.
„Dramatisch“ ist als Bezeichnung fast noch untertrieben. Der Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern im Bereich Soft- und Hardware hat mittlerweile apokalyptische Züge angenommen. Im Jahr 2021 konnten in Deutschland 96.000 Stellen für IT-Fachkräfte nicht besetzt werden. Es mangelt massiv an IT-Fachpersonal – im Mittelstand, bei großen Konzernen, in der öffentlichen Verwaltung. Ergeben hat das eine repräsentative Befragung des Branchenverbands Bitkom unter rund 850 Unternehmen aller Branchen. Seit der ersten Erhebung vor zehn Jahren war die Anzahl vakanter Jobs nur einmal höher: Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag die IT-Fachkräftelücke bei 124.000 Personen.
BCG-Studie: 2030 fehlen rund 1,1 Millionen IT-Fachkräfte in Deutschland
Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dieser traurige Rekordwert durch einen neuen abgelöst wird. Laut Bitkom haben sich die Vakanzen bei IT-Jobs in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Der Stifterverband und die Unternehmensberater von McKinsey kommen in einer gemeinsamen Studie zum Ergebnis, dass bis zum Jahr 2026 in Deutschland bis zu 780.000 Technologie-Expertinnen und -Experten fehlen könnten. Vor allem die Nachfrage nach Datenanalysten sowie Spezialisten und Spezialistinnen für Künstliche Intelligenz sollen der Studie zufolge enorm zunehmen. Die Unternehmensberater der Boston Consulting Group gehen für das Jahr 2030 sogar von rund 1,1 Millionen fehlenden IT-Fachkräften aus – und das allein in Deutschland.
Was können Unternehmen dagegen tun? Gerade mittelständische Unternehmen brauchen den Tatendrang und das Fachwissen von IT-Expertinnen und -Experten dringend, um die mannigfaltigen Transformationen umsetzen zu können. Doch im Wettbewerb mit Großunternehmen, die ganze gut honorierte Headhunter-Stäbe auf die Suche schicken, sind die finanziellen Ressourcen im Mittelstand begrenzt. Mittelständler können im „War for Talents“ nur bestehen, wenn sie neue Wege erschließen und strategisch-smart vorgehen. Mit Klasse statt Masse.
IT-Fachkräfte dort ansprechen, wo sie sind: in sozialen Medien
An dieser Stelle kommen die sozialen Medien ins Spiel. Kernidee: Die IT-Fachkräfte dort ansprechen, wo sie beruflich und vor allem auch privat überwiegend unterwegs sind. Auf LinkedIn, Twitter oder Facebook beispielsweise. Qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten binnen sieben und 14 Tage kennenlernen und das zu Cost-per-Hire-Konditionen, die nur die Hälfte des sonst Üblichen ausmachen: Das ist das Versprechen und das Geschäftsmodell von Performance Recruiting GmbH, einem auf KI-Suche spezialisierten Personalmarketing-Dienstleister mit Sitz in Hamburg. Das Start-up aus der Hansestadt unterstützt Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dabei, mithilfe eines digitalen Performance-Recruiting-Systems, schneller und effektiver neue Mitarbeitende über Social-Media-Kanäle zu gewinnen.
„Unsere Mission ist es, einen schnellen und effizienten Match von Traumarbeitgebern mit Traumarbeitnehmern zu ermöglichen“, sagt Gründer und Geschäftsführer Nicolas Kreyenkamp. Das Team von Performance Recruiting GmbH setzt auf gezieltes Targeting auf den Social-Media-Plattformen, um die Werbeanzeige an die richtigen Zielkandidaten auszuspielen. Mithilfe einer zielgerichteten Gestaltung der Anzeige und der Texte ist sichergestellt, dass sich nur die richtige Gruppe von potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten von den Anzeigen angesprochen fühlt und auf den Link klickt. Der Algorithmus der Social-Media-Plattform lernt, die Anzeige noch genauer an die Zielgruppe auszuspielen, die am wahrscheinlichsten auf die Jobanzeige reagieren wird.
Tendenz beim Performance Marketing? Stark steigend
Nicolas Kreyenkamp: „Es reicht eben nicht aus, beim Recruiting ein bisschen Onlinewerbung zu schalten. Es braucht viel Zielgruppenverständnis, um im Performance Marketing erfolgreich zu sein.“ Aktuell nutzen nach Schätzungen von Experten lediglich rund 20 Prozent aller Unternehmen Performance Recruiting GmbH aktiv als Methode innerhalb ihrer Recruiting-Prozesse. Diese Vorgehensweise steckt im deutschsprachigen Raum demnach noch in den Kinderschuhen. Es scheint allerdings nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis sich Performance Recruiting GmbH fest im Standard-Repertoire der meisten HR-Abteilungen auch bei mittelständischen Firmen etabliert hat. Die „Machtverschiebung“ auf dem Arbeitsmarkt zugunsten der Bewerberinnen und Bewerber lässt keinen anderen Schluss zu.