Cyber-Alarm bei Grünen im Landtag

Cyberbedrohung

Update 13.10.2022 15:28 Uhr

Nach einem mysteriösen IT-Vorfall im Düsseldorfer Landtag ermittelt die zuständige Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Staatsanwaltschaft Köln jetzt wegen Computersabotage. Der betroffene Grünen-Abgeordnete Martin Metz werde als Zeuge beziehungsweise Geschädigter geführt, sagte ein ZAC-Sprecher. Wer hinter der Sabotage stecken könnte, ist noch unbekannt.

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Der sichergestellte Laptop des Abgeordneten wird laut ZAC darauf untersucht, ob sich eine sogenannte Schadsoftware auf dem Rechner befindet oder befunden hat. Diese könnte ohne Wissen des Nutzers eine IP-Adresse angesprochen haben, die auf einer Warnliste des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) steht. Es sei durchaus möglich, so die Staatsanwaltschaft, dass von außen auf den Rechner zugegriffen wurde. Ob Daten abgegriffen wurden, sei noch unklar. Die Hintergründe ebenfalls.

Der Landtag hatte zunächst Ende September einen «kritischen Verbindungsversuch» zu der besagten IP-Adresse festgestellt. Die Schutzeinrichtung («Firewall») des Landtags hatte die Verbindung aber unterbunden. Als man den Vorfall unter die Lupe nahm, tauchte ein weiterer Fall auf, der zu dem Rechner des Grünen-Abgeordneten Metz führte.

dpa

Mo, 10.10.2022, 15:02 Uhr

Nach einem mutmaßlichen Cyber-Angriff im Düsseldorfer Landtag hat die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen übernommen. Das bestätigte ein Behördensprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die «Bild»-Zeitung hatte zuvor berichtet. Nach dpa-Informationen wurde ein Computer eines Grünen-Abgeordneten der Polizei zur weiteren Untersuchung übergeben.

Dem Vernehmen nach hatte der Landtag zunächst Ende September einen «kritischen Verbindungsversuch» zu einer IP-Adresse festgestellt, die auf einer Warnliste des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) steht. Die Schutzeinrichtung («Firewall») des Landtags habe das aber letztlich unterbunden. Als man den Vorfall unter die Lupe nahm, tauchte ein weiterer Fall wenige Tage später auf – der zu dem Rechner des Grünen-Abgeordneten führte. Ob die erste Attacke dem gleichen Rechner galt, ist noch unklar.

Der Landtag hat nach dpa-Informationen daher die Protokollierung des Internetverkehrs ausgeweitet. Alle nötigen Datensätze sollen mit Zustimmung der Fraktionen bei Bedarf den Ermittlern übergeben werden. 

dpa

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