Eine Studie von ESG Research (Enterprise Strategy Group) im Auftrag von Quantum behauptet, dass 82 Prozent mehrerer hundert befragter Unternehmen und IT-Verantwortliche »Lösegeld« in Folge von Ransomware-Attacken bezahlt haben. Das wäre enorm. In der Folge geben 88 Prozent an, dass eine längere Vorhaltung von Daten entscheidend für die Generierung von Geschäftswert ist. Insbesondere unstrukturierte Daten stehen im Fokus.
Ransomware bleibt die größte Bedrohung für Unternehmensdaten.(Quelle: Quantum)Eine Studie von Quantum und ESG Research (Enterprise Strategy Group) unter mehreren hundert Unternehmen und IT-Verantwortlichen kommt zu dem Ergebnis, dass Cyber-Bedrohungen, unkontrolliertes Datenwachstum und hohe Speicherkosten die größten Herausforderungen beim Datenmanagement sind. Das ist so weit nachvollziehbar. Eher überraschend ist, dass 82 Prozent angeben, »Lösegeld« in Folge von Ransomware-Attacken bezahlt zu haben.
Unstrukturierte Daten sollen gemäß der Studie wesentlich für das Geschäftswachstum der Firmen sein. Für sieben von zehn befragten Managementteams stehen Daten im Zentrum der Wachstumsstrategie. Die erfolgreiche Verwertung dieser Daten dürfte künftig aber von einer Reihe neuer Trends abhängen. Die Daten werden allerdings anfälliger für Sicherheitsbedrohungen wie Ransomware-Attacken, die verheerende Folgen für ein Unternehmen haben können.
Die Bedrohungslage wächst und wächst
Unstrukturierte Datenbestände, komplexe Speicherumgebungen und hohe Kosten führten dazu, dass wertvolle Daten nicht oder auf ungeeignete Weise vorgehalten werden. Die wichtigsten Thesen der Studie im Überblick:
- Unstrukturierte Daten sind unterbewertet und übermäßig komplex: 52 Prozent der befragten C-Level-Führungskräfte sind überzeugt, dass ihre Unternehmen vorhandene Daten besser zur Generierung von Geschäftswert einsetzen könnten. Allerdings sind auch 38 Prozent der Meinung, dass die Identifikation potenziell wertvoller Daten durch die Komplexität und Menge der produzierten Daten erschwert wird.
- Datenqualität und Speicherkosten sind die häufigsten Schwachstellen von Datenmanagementstrategien: Die Qualität der Daten (42 Prozent) und die Kosten ihrer Speicherung (38 Prozent) sind die beiden meistgenannten Herausforderungen beim Datenmanagement.
- Datenvorhaltung hat oberste Priorität: 78 Prozent der Unternehmen bewahren Daten nicht so lange im Primärspeicher auf, wie sie das gerne tun würden. 88 Prozent der Befragten sehen in einer längerem Vorhaltung größerer Datenbestände eine Möglichkeit, mehr Geschäftswert zu generieren. 80 Prozent sagen aber auch, dass die Entscheidung, welche Daten wann gelöscht werden sollen, komplex und zeitaufwendig ist.
- Entscheidung über Datenspeicherung oder -löschung ist komplex: In mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen (58 Prozent) wurden in letzter Zeit vermutlich wertvolle Daten gelöscht. Datenschutz und Compliance sind die Hauptgründe dafür, dass Daten entfernt werden, bevor sie Geschäftswert generieren können.
Aktive Daten, aktives Geschäft
Hybrid Cloud-Modelle sind eine Sicherheitsbedrohung
78 Prozent der befragten Organisationen verschieben häufig Daten zwischen Umgebungen (Cloud, On-Prem, Edge). Die Mehrzahl der Unternehmen nutzt ein Hybrid-Modell, bei dem die meisten Daten in einer Public Cloud gespeichert und ein kleinerer Anteil lokal vorgehalten wird.
88 Prozent der Befragten stimmen zu, dass verteilte Datenbestände die Implementierung einer End-to-End-Datenstrategie komplizierter machen. 87 Prozent der Umfrageteilnehmer haben Bedenken in Bezug auf die sichere Verschiebung von Daten zwischen Umgebungen. Hinzu kommt, dass fast drei von vier befragten Unternehmen (74 Prozent) über keine formalisierte Strategie zur Vorhaltung und Vernichtung von Daten verfügen. Zwei von fünf Befragten geben an, dass ihre Unternehmen in den letzten zwei Jahren Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden sind. 82 Prozent der betroffenen Unternehmen haben das geforderte Lösegeld gezahlt.
»Air Gap« praktizieren nur sechs Prozent
87 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass ihre Geschäftsleitung künftige Ransomware-Attacken befürchtet. Nur 6 Prozent der befragten Unternehmen sind in der Lage, ihre Daten über eine Backup-Lösung mit »Air Gap«-Schutz wiederherzustellen.
Längere Speicherfristen können die Resilienz erhöhen und zu einer besseren Monetarisierung der Daten beitragen, besagt die Studie. 65 Prozent der Befragten denken, dass ihre Unternehmen mit einer längeren Datenvorhaltung besser für die Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs nach einer Cyber-Attacke gerüstet wäre.
»Unsere Recherchen für Quantum belegen, wie wichtig eine Datenmanagementstrategie für Speicherung, Archivierung, Abruf und Analyse der riesigen Datenbestände im Unternehmen ist«, kommentiert Scott Sinclair von ESG. »Ohne geeignete Lösungen und Strategien können Unternehmen den potenziellen Nutzen dieser Daten nicht voll erschließen und sind den enormen Kosten und Risiken von Ransomware und anderen Cyberbedrohungen ausgesetzt.«