Im Kampf gegen den Fachkräftemangel ist die Employee Experience ein wichtiges Instrument, da sie direkt auf die Bindung zum Arbeitgeber einzahlt. Das Engagement der Führungskräfte lässt jedoch viele Wünsche offen.
Zwar haben laut einer Studie des HR-Softwareanbieters Cegid in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio über ein Viertel (27 Prozent) der befragten Führungskräfte in Handel und Dienstleistung erst kürzlich Maßnahmen für ihre Employee-Experience-Strategie ergriffen – genauso vielen fehlt allerdings jegliche Inspiration.
Eine Öffnung der Branche für Quereinsteiger und Verbesserungen in der Wiedereingliederung von Mitarbeitenden aus der Elternzeit sieht das Management in Handel und Dienstleistung mit je neun Prozent als kaum relevante Stellschrauben im War for Talents – dabei gehören sie laut Umfrage im Allgemeinen zu den Top-Maßnahmen. Der Dienstleistungssektor legt hingegen am meisten Wert auf interne Weiterbildungen (18 Prozent).
„Dass einem Viertel der Führungskräfte die nötige Inspiration für eine verbessere Employee Experience fehlt, darf nicht sein“, so Elton Schwerzel, Managing Director DACH bei Cegid. „Vom Bewerbungsprozess bis zum Unternehmensaustritt gibt es neben Weiterbildungen eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Mitarbeitenden zu fördern und zu begleiten. Digitale Anwendungen, die den Austausch zwischen Manager und Mitarbeitenden verbessern und protokollieren, können ein klares Stimmungsbild der Belegschaft liefern.“
Flexible Arbeitszeiten sind der entscheidende Benefit
Die für die Studie befragten Arbeitnehmer aus dem Handels- und Dienstleistungssektor wissen hingegen, was sie sich von ihrem Arbeitgebern wünschen: Flexible Arbeitszeiten (40,9 Prozent) schätzen sie nach zwei Jahren Pandemie an ihrer Arbeitsstelle mehr als finanzielle Sicherheit (39,8 Prozent). Auch eine transparente Firmenkommunikation ist für 23 Prozent besonders wertvoll. Damit zeigt sich, dass „softe“ Faktoren auch in dieser Branche immer wichtiger werden und die Arbeitgeberwahl beeinflussen: Für 41 Prozent waren die Arbeitszeiten gar das ausschlaggebende Argument bei ihrem letzten Jobwechsel. Das Gehaltsniveau war hingegen für nur 37 Prozent ein entscheidender Faktor, gefolgt vom Betriebsklima (33 Prozent).
Elton Schwerzel schließt daraus: „Im Dienstleistungs- und Handelssektor ist Flexibilität im Arbeitsalltag bereits jetzt wichtiger als das Gehalt. Dieser Trend wird sich sicherlich die nächsten Jahre fortführen und verschärfen. Unternehmen sollten daher nun in agile Arbeitsstrukturen investieren und Möglichkeiten austarieren.“
Methodik der Studie:
Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer repräsentativen Studie im März 2022 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmer aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.
www.cegid.de