Pandemiebedingt stellt sich „Remote Work“ als eines der meistdiskutierten Themen im HR-Managment ein. Damit wächst auch der Druck auf Personalabteilungen im Feld der Digitalisierung.
Firmen müssen im Bereich Trends und Innovation stehts up-to-date sein und müssen abwägen, inwiefern eine neue digitale Lösung den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern könnte. Zudem haben auch viele Unternehmen realisert, dass die Produktivität ihrer Mitarbeiter nicht vom Arbeitsort abhängig ist.
Standortgebundenheit fällt weg
Das vergangene Jahr sorgte für viele Veränderungen, so auch in der Arbeitskultur. Es zeigt sich deutlich, dass viele Mitarbeiter auf Remote Work umstellen oder gar einen neuen Job im Homeoffice beginnen mussten. Doch dieser Aufwärtstrend bringt auch Vorteile für Arbeitnehmer mit sich. Denn das einzige Kriterium, dass ein Arbeitspaltz in der Nähe des Wohnortes liegen muss, fällt durch Remote Work weg und öffnete neue Türen im Jobmarkt. Dies hat den Talentpool auf dem Arbeitsmarkt stark vergrößert, was auch zu einem verschärften Kampf auf dem Arbeitsmarkt führt. Die Digitalisierung sowie der Ausbau im Bereich virtuelle Arbeitsformen eines Unternehmens tragen hierbei einen hohen Stellenwert. Der erweiterte Markt bietet einem Arbeitssuchenden nun die Chance einen Arbeitgeber mit flexiblen Remote-Lösungen zu suchen.
Agiles Onboarding
Unternehmen, die mit einem Anstieg der Remote-Mitarbeiter rechnen, müssen auch ein dezentraler Onboarding-Prozess für neues Personal implementieren. Es besteht so die Chance, dass ein Neustarter die Räumlichkeiten des Unternehmens nie betreten wird. Deshalb ist es um so wichtiger, dass die benötigte Hardware, sowie Remote-Zugriffe rechtzeitig bereitgestellt werden und vorhanden sind. Das von der IT-Abteilung vorbereitete Equipmet kann dann beispielsweise an die private Anschrift des neuen Mitarbeiters geschickt werden. Diese kostengünstige Option spart zudem mögliche Reise- sowie Übernachtungskosten ein. Laut der Workforce Mindset Studie von Alight sind für 8 von 10 Befragten eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, sowie funktionierende Zugangsdaten zu allen Tools im Homeoffice für ein effizientes Remote Work notwendig.
Doch gerade bei virtuellem Onboarding leidet die zwischenmenschliche Ebene der Kollegen. Zu diesem Ergebnis kam auch die Alight Studie „Die Ära der agilen HR“. Viele der Befragten gaben an, dass sie sich lieber face-to-face treffen– wenn sie die Wahl haben, anstatt neue Gesichter nur über Videokonferenzen kennenzulernen. Wenn Mitarbeiter sowohl im Büro als auch remote arbeiten, ist eine Remote Work Policy sinnvoll, um den Austausch zu gewährleisten. Dadurch wird eine einheitliche Tagesstruktur und eine ideale Workenvironment geschaffen.
Mehr Fokus dank automatisiertem HR-Datenmanagement
Traditionelle Routineaufgaben werden durch die voranschreitende Digitalisierung und Automatisierung beeinflusst. Mitarbeiter dieser Tätigkeitsfelder müssen sich neue Skills aneignen, da bis 2025 bei 60 Prozent der Arbeitsplätze mindestens ein Drittel der Aufgaben automatisiert wird. Dazu sollen sich rund 40 Prozent der heutigen Qualifikationen verändern. Die Studie „Die Ära der agilen HR“ von Alight kam zu dem Ergebniss, dass jeder vierte Befragte in Europa der Meinung ist, dass das Bildungssystems junge Menschen nur schlecht auf das digitale Zeitalter vorbereitet. Somit ist es notwendig, Mitarbeiter sowie junge Talente besser auf die geforderten digitalen Fähigkeiten vorzubereiten.
Neue Kommunikations-Tools erleichtern Remote Work
Telefon und E-Mail reichen für die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern nicht mehr aus. Der Einsatz digitaler Maßnahmen und Tools wie Messenger-Dienste, Chatbot-Dienste für allgemeine Anfragen oder Videokonferenz- und Kollaborationstools wird immer wichtiger. Während der Pandemie haben viele Unternehmen neue Fernkommunikationstools eingeführt. Dies bestätigten Befragte Alight in ihrer Studie zum Thema HR. Virtuelle Konferenzräume ersetzen aktuell das klassische Meeting und die Kamerafunktion erhöht dabei den persönlichen Zusammenhalt untereinander. Dieser Punkt ist besonders wichtig für den Teamspirit neuer Mitarbeiter, die remote gestartet sind. Dennoch stellte der Umstieg auf rein virtuelle Kommunikation aufgrund der Pandemie viele Arbeitnehmer vor eine große Herausforderung.
Technische Innovationen für virtuelles Mitarbeitermanagement
Im Vorteil stehen Unternehmen, die über Cloud-basierte HCM-Systeme (Human Capital Management) verfügen. Über dementsprechende Tools kann die HR-Abteilung die Peronalressourcen leichter verwalten und effektiv die Qualifikationen, Trainings und berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter managen. Über das HCM Tool lassen sich Weiterbildungsmaßnahmen für bestimmte Positionen identifizieren. So kann die Personalabteilung die effektive Positionierung der Mitarbeiter sowie die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens steuern.
Auch Continuous Performance Management (CPM) Tools erleichtern Unternehmen das Remote-Management. Hier können Angestellte so wie Führungskräfte regelmäßig ihre Goals einsehen oder auch verändern. Für Arbeitgeber ist dies in einer sich so schnell auf Remote Work umstellenden Arbeitsumgebung von unschätzbarem Wert. Denn Ziele, Trainings- und Entwicklungsangebote müssen von Unternehmen stetig optimiert werden. Die aus CPM-Systemen stammenden Daten können in den kommenden Jahren von Unternehmen von großem Nutzen sein. So können sie Bedürfnisse, sowie Probleme in verschiedenen Teams und Positionen viel schneller erkennen und darauf mit Fortbildungen und Recruiting-Prozessen reagieren.
Die HR-Zukunft ist digital
Auch in den kommenden Jahren setzt sich der Auwärtstrend von Automatierungsprozessen fort. Schrittweise verändert sich die Art und Weise, wie wir Mitarbeitererfahrungen aufbauen. Auch rücken viele Firmen von einem traditionellen Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis ab und bewegen sich in Richtung einer größeren persönlichen Autonomie. COVID-19 könnte sich als Katalysator für diese Veränderungen erweisen, wenn nicht sogar als Ursache für den digitalen Wandel.
In Zukunft sind in Führungspositionen stärker Remote-Arbeitserfahrungen und virtuellen Managementfähigkeiten gefragt. Auch HR-Systeme spielen eine immer wichtigere Rolle, um die Teamleiter bei der Führung der Mitarbeiter zu unterstützen. Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, ihre Mitarbeiter virtuell zu verwalten, werden zweifellos ihre IT-Systeme und Softwaretools verbessern und erweitern müssen. Nur so kann man mit Themen wie Remote Work und Automatisierung Schritt halten. Auch neue Technologien wie VR (Virtual Reality) kann in der zukünftigen Unternehmenskommunikation eine immer wichtigere Rolle spielen.