Cyberattacken treten immer häufiger auf und nehmen an Komplexität zu. Dabei haben die Angreifer sämtliche Wirtschaftszweige im Visier. Dieser anhaltende Trend führt dazu, dass immer mehr Unternehmen ihre Position überdenken und neue Maßnahmen einführen, um Mitarbeiter für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren. Ein Kommentar von Uwe Gries, Country Manager DACH bei Stormshield.
Ziel ist es, natürliche Reflexe hervorzubringen, die es ermöglichen, jeden Beteiligten im Unternehmen darauf vorzubereiten, eine aktive Rolle beim Schutz vor Bedrohungen einzunehmen. Denn Cyberangriffe können für ein Unternehmen schwerwiegende Folgen, wie beispielsweise Daten- und Informationsverlust oder Imageschäden, haben. Das kann dann wiederum zur Beeinträchtigung des Vertrauensverhältnisses gegenüber Kunden und Partnern führen. Daher ist es wichtig, Gewohnheiten und Handlungsweisen ständig zu prüfen und anzupassen, damit es gar nicht erst soweit kommen kann. Dabei sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter über den Sensibilisierungsaspekt für Cyberrisiken hinaus fundiert schulen, um sie im Kampf gegen Cyberbedrohungen ideal zu positionieren. Durch kontinuierliche Weiterbildungen im Rahmen der IT-Sicherheitsstrategie können Unternehmen vom Risikobewusstsein in einen Modus der stetigen Alarmbereitschaft übergehen. Im Fokus steht die Aufmerksamkeit hinsichtlich Bedrohungen zu erhöhen und diese richtig einschätzen zu können.
Der Faktor Mensch: Bedrohungen rechtzeitig erkennen
Herkömmliche Technologien haben weiterhin eine wichtige Bedeutung, dennoch bieten sie alleine oftmals keinen ausreichenden Schutz mehr. Der Faktor Mensch spielt hier ebenfalls eine entscheidende Rolle und sollte in der Ausrichtung der firmeninternen IT-Sicherheitsstrategie entsprechend berücksichtigt werden. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern bereits Schulungen oder E-Learning-Maßnahmen an, die ihr Bewusstsein für IT-Sicherheit stärken sollen. Dennoch reichen diese Methoden oftmals nicht aus und finden zudem meist nur unregelmäßig statt. Hinzu kommt, dass sie nicht die automatischen reflexartigen Reaktionen der Verantwortlichen in kritischen Situationen fördern.
Ziel eines jeden Unternehmens sollte es daher sein, einen Zustand permanenter Wachsamkeit zu erreichen, in dem die Mitarbeiter automatisch und unbewusst ihre IT-Kompetenzen erweitern. Sie sollen gefährlichen Aktionen oder Verhaltensweisen ausgiebig und nachhaltig Aufmerksamkeit schenken, um die firmeninternen Informationssysteme vor Angriffen durch Cyberkriminelle zu schützen.
Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz ist rasant. Anhand von Algorithmen erkennt diese Technologie gefährliche Verhaltensweisen und mögliche Bedrohungen. Trotzdem ist sie noch nicht ausgereift genug, um Einschätzungen von Menschen zu ersetzen. Daher müssen Mitarbeiter umfassend geschult werden, um den Zustand der permanenten Wachsamkeit zu erreichen. So können sie die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen, besser arbeiten und im Ernstfall gekonnt handeln.
Deshalb sollte auch der Informationsaustausch zwischen den Mitarbeitern gefördert und verbessert werden, um eine echte gemeinschaftsorientierte Reaktion auf kritische Situationen zu entwickeln, die für das Erreichen der erforderlichen Alarmbereitschaft unerlässlich ist. Derzeit sind digitale Technologien und kollaborative Plattformen insbesondere in dezentralen Organisationen eng miteinander verbunden. Es ist daher problemlos möglich, interne Foren, Online-Bereiche und andere Tools ins Leben zu rufen, mit denen CISOs Informationen in Echtzeit zur Verfügung stellen oder diese an die operativen Teams verteilen können.
Der Mensch nimmt weiterhin eine Schlüsselrolle in der IT-Sicherheitsstrategie von Unternehmen und in den Absicherungsmaßnahmen von Informationssystemen ein. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass sich eine eigene „Kultur der Wachsamkeit“ in der Unternehmenspolitik etabliert, um so einen nachhaltigen und effektiven Schutz vor Cyberbedrohungen zu erreichen.
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