Auch nach Ablauf der selbstgesetzten Frist gibt es noch keine Auskunft über die Zukunft des Start-ups. Doch eine Entscheidung ist getroffen.
Der angeschlagene Flugtaxi-Hersteller Volocopter hat alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freigestellt. «Wir bestätigen, dass es gestern eine Mitarbeitenden-Versammlung gab, in der alle Mitarbeitenden darüber informiert wurden, dass sie mit sofortiger Wirkung freigestellt werden», teilte eine Sprecherin des Unternehmens aus dem badischen Bruchsal mit. Betroffen sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um die 450 Menschen. Auch die «Badischen Neuesten Nachrichten» berichteten darüber.
«Gleichwohl sucht man weiterhin nach einer Lösung, Gespräche finden statt», erklärte die Sprecherin darüber hinaus. Die Verhandlungen mit möglichen Geldgebern sind also noch nicht abgeschlossen. Aussagen über die Zukunft des Herstellers senkrecht startender und landender vollelektrischer Fluggeräte gibt es daher nach wie vor keine. Eigentlich hatte Insolvenzverwalter Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte angekündigt, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept entwickeln und mit Investoren umsetzen zu wollen.
Musterzulassung fehlt
Am Samstag hatte das Amtsgericht Karlsruhe das Insolvenzverfahren eröffnet. Hierzu hatte die Volocopter-Sprecherin erklärt: «Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgt unabhängig von einer potenziellen Fortführungslösung für das Unternehmen und den Geschäftsbetrieb der Volocopter GmbH, sondern folgt verfahrenstechnisch immer auf das Insolvenzantragsverfahren.» Dieses war Weihnachten gestartet.
Volocopter will mit den modernen Fluggeräten mit markantem Ring samt Rotoren auf dem Dach den Verkehr gerade in dicht besiedelten Metropolen ergänzen. Doch für den Passagierbetrieb fehlt dem Unternehmen bisher eine Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit.
dpa