Forscher der Universität Zürich (UZH) haben in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass steigende Löhne die Automatisierung vorantreiben. Besonders Mindestlohnsteigerungen setzen Unternehmen unter Druck, in Automatisierungstechnologien zu investieren.
Bei hochqualifizierten Arbeitskräften hingegen zeigt sich ein abgeschwächter Effekt (via Pressetext).
Analyse der Lohn- und Innovationsdaten
Zur Untermauerung ihrer These kombinierten die Wissenschaftler einen Patentdatensatz mit makroökonomischen Daten aus 41 Ländern. Dabei konzentrierten sie sich auf international tätige, innovative Unternehmen. Diese Methodik ermöglichte es, den Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Automatisierungsinvestitionen detailliert zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigen: Erhöht sich der Mindestlohn um ein Prozent, steigen die Investitionen in Automatisierungstechnologien um zwei bis fünf Prozent. Allerdings wirkt sich dieser Effekt bei hochqualifizierten Arbeitskräften anders aus. Da Automatisierungslösungen nicht nur entwickelt, sondern auch installiert und gewartet werden müssen, verteuern steigende Fachkräftelöhne diesen Prozess. Dies schmälert den Anreiz zur Automatisierung und kann den Innovationsimpuls bremsen.
Eingeschränkte Wirkung auf andere Innovationsbereiche
Die Forscher fanden zudem heraus, dass Innovationen außerhalb der Automatisierung, beispielsweise im Bereich der Energieeffizienz, nicht in gleicher Weise auf Lohnsteigerungen reagieren. Daher empfehlen sie, weiter zu untersuchen, inwiefern steigende Löhne für hochqualifizierte Arbeitskräfte die Entwicklung neuer Automatisierungstechnologien, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, beeinflussen.
Diese Erkenntnisse könnten nicht nur wirtschaftspolitische Implikationen haben, sondern auch Unternehmen dazu veranlassen, ihre Investitionsstrategien im Bereich der Automatisierung anzupassen.