2024: 135 Millionen kompromittierte Konten

Anstieg von Datenlecks: Vier kompromittierte Konten pro Sekunde

Datenleck

Im Jahr 2024 erlebte Deutschland eine alarmierende Zunahme von Datenlecks. Durchschnittlich wurden pro Sekunde vier Nutzerkonten kompromittiert, was die steigende Bedrohung durch Cyberangriffe verdeutlicht.

Eine aktuelle Analyse von Surfshark zeigt, dass sich die Zahl der betroffenen Konten weltweit drastisch erhöht hat.

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Mit 135 Millionen kompromittierten Nutzerkonten im Jahr 2024 rangiert Deutschland auf Platz fünf der weltweit am stärksten betroffenen Nationen. Global gesehen wurden insgesamt 5,6 Milliarden Konten kompromittiert. An der Spitze steht China mit 17 Prozent aller Vorfälle, gefolgt von Russland, den USA, Frankreich und Deutschland.

Rasanter Anstieg der Datenlecks im Vergleich zu 2023

Die Anzahl der betroffenen Konten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um das 7,6-Fache erhöht. Während 2023 weltweit 731,1 Millionen Datenlecks registriert wurden, waren es 2024 bereits 5,6 Milliarden. Durchschnittlich wurden pro Sekunde 176 Nutzerkonten kompromittiert – ein dramatischer Anstieg gegenüber den 23 pro Sekunde im Jahr 2023.

„Wenn wir auf 2024 zurückblicken, hat sich die Landschaft der Datenlecks dramatisch verändert. Die Zahl der kompromittierten Konten ist im Vergleich zum Vorjahr fast um das Achtfache gestiegen“, erläutert Monika Sackute, DACH Country Managerin bei Surfshark. „Dieser Anstieg verdeutlicht die entscheidende Bedeutung effektiver Cybersicherheitspraktiken. In einer Ära, in der sich Cyber-Bedrohungen ständig weiterentwickeln, ist es entscheidend, proaktive Maßnahmen zum Schutz persönlicher Informationen zu ergreifen. Einzelpersonen sollten komplexe Passwörter verwenden, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren und sich über potenzielle Bedrohungen informieren.“

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Deutschland besonders betroffen – ein Blick auf die Zahlen

Die Anzahl der Datenlecks in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr 65-mal höher. Während das Land 2023 noch auf Platz 16 rangierte, befindet es sich nun unter den Top fünf. Die Daten zeigen, dass pro 1.000 Einwohner:innen durchschnittlich 1.620 Nutzerkonten kompromittiert wurden, was ein deutlich höheres Risiko im Vergleich zu Österreich (946 pro 1.000) bedeutet.

Die langfristige Analyse von Surfshark zeigt, dass seit 2004 in Deutschland insgesamt 617,5 Millionen Nutzerkonten betroffen waren. Davon sind 166,2 Millionen eindeutige E-Mail-Adressen und 543,3 Millionen Passwörter kompromittiert worden. Dies birgt erhebliche Risiken für Identitätsdiebstahl, Erpressung und andere Cyberverbrechen. Durchschnittlich war jede Person in Deutschland siebenmal von einem Datenleck betroffen, womit das Land in Westeuropa auf Platz zwei liegt.

„Weltweit werden im Durchschnitt 285 Konten pro 100 Personen kompromittiert“, so Monika Sackute. „Im Vergleich dazu verzeichnet Deutschland eine deutlich höhere Rate mit 741 Lecks pro 100 Personen. Statistisch bedeutet dies, dass die durchschnittliche Person in Deutschland etwa sieben Mal von Datenlecks betroffen war.“

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Europa als Hotspot für Datenlecks im Jahr 2024

Mit 29 Prozent aller weltweit kompromittierten Konten war Europa die am stärksten betroffene Region. Insgesamt wurden dort über 1,6 Milliarden Konten geleakt. Russland führt die Liste mit 920 Millionen kompromittierten Konten an, gefolgt von Frankreich (146 Millionen), Deutschland (135 Millionen), Italien (73 Millionen) und dem Vereinigten Königreich (57 Millionen).

Auch in Asien war die Lage besorgniserregend: 23 Prozent aller kompromittierten Konten weltweit stammen aus dieser Region, mit China als Spitzenreiter (940 Millionen). Nordamerika belegte mit 14 Prozent den dritten Platz, wobei die USA mit 690 Millionen betroffenen Konten die höchste Zahl in dieser Region aufweisen.

Verglichen mit dem Vorjahr haben sich die Platzierungen der betroffenen Regionen verschoben: 2023 war Nordamerika am stärksten betroffen, gefolgt von Europa und Asien. 2024 hat sich Europa an die Spitze gesetzt, gefolgt von Asien und Nordamerika. Trotz dieser Rangverschiebung stiegen die Zahlen in allen Regionen weiter an. Europa verzeichnete einen Anstieg um 13 Prozent, Asien um 31 Prozent und Nordamerika um 2 Prozent.

Die Zahlen aus dem Jahr 2024 machen deutlich, dass Datenlecks ein wachsendes Problem darstellen. Die massive Zunahme zeigt, dass Schutzmaßnahmen unverzichtbar sind. Nutzer:innen sollten stärker auf ihre digitale Sicherheit achten, indem sie sichere Passwörter wählen, Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen und sich über mögliche Risiken informieren. Nur so lässt sich das Risiko minimieren, selbst Opfer eines Datenlecks zu werden.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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