Forscher des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) des US-Energieministeriums haben ein neues automatisiertes Drohneninspektionssystem entwickelt, das schnell auf ein ungewöhnliches Verhalten des Stromnetzes reagiert.
Das Fluggerät wird unmittelbar nach einer Fehlermeldung losgeschickt. Anhand der GPS-Daten sucht sich die Drohne den Weg zur Störstelle und fotografiert den verdächtigen Teil der Leitung.
Spezialdrohnen im Bedarfsfall
Weist die Bildauswertung auf die Notwendigkeit weiterer diagnostischer Maßnahmen hin, ruft die Primärdrohne weitere Fluggeräte, die mit Spezialsensoren bestückt sind. Diese nehmen die Geräusche der Leitungen auf – im Normalfall brummen sie mit einer Frequenz von 60 Hertz (in Europa sind es 50 Hertz). Abweichungen lassen auf Fehlfunktionen schließen.
Alle Daten übertragen die Drohnen per Livestream an die Kommandozentrale des Stromversorgers EPB of Chattanooga, der sein Stromnetz für die Drohnentests zur Verfügung gestellt hat, und an das ORNL-Labor für Netzbetrieb und -analyse in Knoxville. Die Infos der Drohnen reichen aus, um Monteure mit exakten Reparaturanweisungen auszusenden oder darauf zu verzichten.
Maschinen ersetzen Menschen
Die Demonstration hat gezeigt, dass Menschen nicht direkt an dieser Art der Netzüberwachung beteiligt sein müssen, sagt der leitende Forscher Peter Fuhr. Drohnengestützte Sensoren könnten Probleme schneller aufspüren. EPB ist an der Umsetzung dieser Technik interessiert, da eine genaue und frühzeitige Erkennung von Störungen in Stromleitungen Ausfälle verhindern und Geld sparen kann.
“Die größte Chance besteht darin, drohende Geräteausfälle zu erkennen. Wie bei der Gesundheit gilt auch hier: Wenn man Probleme frühzeitig erkennt, kann man sie mit weniger Kosten und Schwierigkeiten beheben. Die proaktive Behebung von Problemen, bevor es bei den Kunden zu Ausfällen kommt, bringt enorme Vorteile”, so Jim Glass, stellvertretender Vizepräsident für Smart Grid Operations bei EPB.
Die automatisierte Drohneninspektion und ihre Technologie sind Teil eines Gemeinschaftsprojekts “Autonomous Intelligent Measurement Sensors and Systems”. Die Beteiligten passen handelsübliche Drohnen, Sensoren und Software an neue Technologien, Algorithmen und automatisierte Protokolle für die Netzüberwachung an. Das reduziert die Kosten.
(pd/pressetext)