Warum sich das Nachrüsten lohnt

Under-Automation: Auf Sparflamme automatisiert?

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In der heutigen, zunehmend digitalisierten Welt stehen deutsche Industrieunternehmen vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auszubauen. Ein entscheidender Faktor dafür ist die Automatisierung ihrer Prozesse, die nicht nur Effizienzsteigerungen verspricht, sondern auch zur Reduktion von Fehlern und Kosten beitragen kann.

Dennoch zeigt sich in der Praxis, dass der Weg zur umfassenden Automatisierung oft steiniger ist als erwartet. Laut einer aktuellen Umfrage von reichelt elektronik sind 72 Prozent der befragten Unternehmen davon überzeugt, dass Automation essenziell ist, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

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Tobias Wölk, Produktmanager Automatisierungstechnik & Aktive Bauelemente bei reichelt elektronik, warnt vor den Gefahren einer unzureichenden Automatisierung: „Eine schlecht implementierte oder unzureichende Automatisierung kann Unternehmen erheblich schaden, da sie nicht nur bestehende Prozesse ineffizienter macht, sondern auch zu Sicherheitsrisiken führen kann. Hinzu kommt: Wenn Mitarbeiter ungenügend auf neue Technologien vorbereitet werden, nutzen sie diese nicht ausreichend. Das kann letztlich den erhofften Produktivitätsgewinn zunichtemachen. Eine durchdachte und sorgfältige Strategie ist daher unerlässlich, die Herausforderungen der Automatisierung zu überwinden und ihren Mehrwert voll auszuschöpfen.“

„Under-Automation“: Eine unterschätzte Herausforderung

In der Fertigung, aber auch bei Geschäftsprozessen, alltäglichen Büroarbeiten und IT-Systemen, bleibt das Potenzial der Automatisierung oft ungenutzt. „Under-Automation“ beschreibt dabei Situationen oder Prozesse, in denen Arbeitsabläufe nicht oder nur minimal durch technologische Lösungen unterstützt werden. Stattdessen werden Aufgaben manuell ausgeführt, was nicht nur ineffizient ist, sondern auch zu Fehlern und Verzögerungen führt. Ein klassisches Beispiel ist die manuelle Dateneingabe, etwa bei der Bearbeitung von Bestellungen oder beim Inventarmanagement.

Ungenügende Automation kann auch dazu führen, dass sogenannte Datensilos entstehen, weil verschiedene Abteilungen, Prozesse oder Tools nicht miteinander vernetzt sind. In einem solchen Szenario ist es beispielsweise nicht möglich, Daten aus dem Qualitätsmanagement mit den Produktionsdaten zu verbinden. Dadurch werden Produktionsfehler oder maschinelle Ausfälle langsamer identifiziert, was in der Zwischenzeit qualitativ minderwertige Produkte zur Folge hat.

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Nicht zuletzt verschärft „Under-Automation“ das Problem der fragmentierten Kommunikation innerhalb eines Unternehmens. Wenn verschiedene Abteilungen wie Einkauf, Produktion und Qualitätsmanagement unterschiedliche Tools oder Kommunikationskanäle nutzen, können wichtige Informationen verloren gehen oder werden nur verzögert weitergegeben. Dies führt zu Ineffizienzen und Missverständnissen, die durch die Nutzung einheitlicher und integrierter Kommunikationssysteme vermieden werden könnten.

Alte Wege, verlorene Chancen: Wenn Unternehmen im Analogen stecken bleiben

Die Folgen von „Under-Automation“ gehen weit über reine Effizienzverluste hinaus. Wenn hochqualifizierte Mitarbeiter durch langwierige und ineffiziente Prozesse gebunden sind, können sie ihre strategischen und kreativen Fähigkeiten nicht voll einsetzen. Statt zielgerichteter Aufgaben, die ihre professionelle Expertise erfordern, verbringen sie unnötig viel Zeit mit repetitiven und manuellen Tätigkeiten. Dies führt nicht nur zu Frustration, sondern verschwendet auch wertvolle Ressourcen, die das Unternehmen besser nutzen könnte.

Verzichtet ein Unternehmen beispielsweise auf eine automatisierte Predictive Maintenance, um potenzielle Ausfälle ihrer Maschinen frühzeitig zu erkennen, ist der Wartungsaufwand hoch und die Genauigkeit begrenzt. Es kann zum unnötigen Austausch von Bauteilen kommen, da manuelle Inspektionen den Zustand der Komponenten nicht immer genau erfassen können. Zusätzlichen Kosten, eine geringere Effizienz der Wartungsprozesse und sogar Produktionsausfälle sind die Folge.

Nicht zuletzt wirkt sich „Under-Automation“ negativ auf die Innovationskraft eines Unternehmens aus. Je mehr Zeit und Ressourcen für Fehlerbehebungen oder manuelle Workarounds aufgewendet werden müssen, desto weniger bleibt für die Entwicklung neuer Ideen und Produkte. Diese Stagnation hemmt das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. So können sie in einer Zeit, in der technologische Fortschritte schnell voranschreiten, leicht ins Hintertreffen geraten.

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Stolpersteine in Unternehmen: Was bremst die Automatisierung wirklich?

Trotz der klaren Vorteile, die die Automatisierung bieten kann, stehen viele Unternehmen vor erheblichen Hürden bei deren Implementierung. Laut einer aktuellen Umfrage von reichelt elektronik steht bei den größten Hindernissen an erster Stelle, die Unsicherheit darüber, welche Investitionen die richtigen sind (32 Prozent der Befragten). Unternehmen kämpfen oft damit, aus einer Vielzahl von Automatisierungsoptionen diejenige auszuwählen, die den größten Nutzen bringt und langfristig tragfähig ist. Diese Entscheidungskomplexität führt dann dazu, dass der Einsatz innovativer Technologien insgesamt hinausgezögert wird.

Der Fachkräftemangel bremst laut erwähnter Umfrage 31 Prozent der Unternehmen aus. Die spezialisierte Expertise, die für die Implementierung und Wartung automatisierter Systeme erforderlich ist, ist schwer zu finden. Darüber hinaus geben 28 Prozent der Unternehmen an, dass die Kosten und die hohen Anfangsinvestitionen eine erhebliche Hürde darstellen. Für 26 Prozent der Befragten liegt das Problem darin, dass ihre technologischen Bedürfnisse zu spezifisch sind und dass es keine passgenauen Lösungen für sie gibt.

Viele dieser Herausforderungen lassen sich auf ein zentrales Problem zurückführen: das fehlende Know-how. Sowohl Entscheidungsträger als auch Fachkräfte benötigen mehr Zeit und Ressourcen, um sich intensiv mit den spezifischen Anforderungen ihres Unternehmens auseinanderzusetzen und geeignete Automatisierungslösungen zu identifizieren. Gezielte Beratung und umfassende Schulungsprogramme, die sowohl technisches Wissen als auch strategisches Verständnis vermitteln, vervollständigen diesen Prozess.

Fazit: Automatisierung als Investition in die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen

In der heutigen Industrielandschaft ist der Druck zur Implementierung innovativer Automatisierungslösungen allgegenwärtig. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur mit dem technologischen Fortschritt Schritt zu halten, sondern diesen proaktiv zu nutzen, um ihre Produktionsprozesse und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Strategisch umgesetzt bietet Automatisierung vielfältige Chancen, von effizienteren Abläufen bis hin zur Kostenreduktion. Nicht zuletzt zeigt die aktuelle Studie von reichelt elektronik, dass 58 Prozent der Unternehmen schätzen, dass sich ihre Investitionen in Automatisierungstechnologien innerhalb von 12 Monaten amortisieren.

Ein Hauptvorteil der Automatisierung ist die Freisetzung von Ressourcen für wertschöpfendere Tätigkeiten. Dies erlaubt Fachkräften, sich auf die Optimierung weiterer Prozessbereiche zu konzentrieren, beispielsweise auf die Reduktion von Energiekosten oder den sparsameren Ressourceneinsatz. Darüber hinaus eröffnet Automatisierung durch die effektive Nutzung großer Datenmengen neue Möglichkeiten für fundierte Geschäftsentscheidungen. Die Analyse von Kundendaten kann beispielsweise dazu beitragen, Markttrends vorherzusehen und die Produktion entsprechend anzupassen. Eine graduelle Implementierung von Automatisierungstechnologien hilft zudem, die Kosten effektiv zu managen und die Risiken bei der Umstellung zu minimieren. So erweisen sich gelungene Automationsprojekte als entscheidende Investition in die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.

(vp/reichelt elektronik)

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