Am heutigen Dienstag wird der erste Spatenstich für ein neues Halbleiterwerk in Dresden gesetzt. Dazu ein Kommentar von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
„Der Spatenstich für das neue Halbleiter-Werk markiert einen Meilenstein für den Technologiestandort Deutschland. Ohne Chips geht in der deutschen Wirtschaft so gut wie nichts mehr. Für 83 Prozent der Unternehmen, die Halbleiter-Bauteile und -Komponenten verwenden, sind sie für das eigene Geschäft unverzichtbar. Deutschland und Europa müssen und können schnell Kapazitäten vor Ort aufbauen, um handlungsfähig zu bleiben und unabhängiger zu werden. Chips made in Germany sind eine Basis für technologische Souveränität. Die staatlichen Beihilfen sind gut investiert und sorgen für mehr Chancengleichheit im Wettbewerb mit führenden Chip-Standorten in Asien oder den USA. Wichtig ist, auch die weiteren Bereiche der Halbleiter-Wertschöpfungskette in Deutschland zu stärken, etwa das Chip- und Anwendungsdesign oder das so genannte Packaging.
Wichtig ist auch, genügend Spezialistinnen und Spezialisten für die Halbleiter-Entwicklung und -Fertigung vor Ort zu haben. Dafür muss neben der Schaffung einschlägiger Studiengänge an den Hochschulen vor allem die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte weiter erleichtert werden. Auch müssen wir die Willkommenskultur insgesamt stärken. IT-Spezialistinnen und -Spezialisten können sich ihre Jobs aussuchen, und zwar weltweit. Wenn wir wollen, dass sie nach Deutschland kommen und hier für Wohlstand und Wachstum sorgen, dann müssen wir Deutschland als Lebensmittelpunkt für diese Menschen attraktiv machen. Und hier sind alle gefragt: Nur in einer gemeinsamen und dauerhaften Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann Europa das im EU Chips Act formulierte Ziel erreichen, den EU-Weltmarktanteil in der Halbleiterproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln.“