Größtes Leck aller Zeiten bei digitalen Raubkopierern

10 Millionen User eines Z-Library-Klons bloßgestellt

Totenschädel vor Notebook

Das Cybernews-Rechercheteam entdeckte eine ungeschützte Datenbank mit den Daten von fast 10 Millionen Nutzern. Die Datenbank gehört zu einem Angreifer namens Z-lib, der einen bösartigen Klon von Z-Library betreibt.

Zehn Millionen Menschen dachten, sie würden auf eine E-Book-Piraterie-Website namens Z-Library zugreifen. Stattdessen sammelten die Betrüger ihre persönlichen Daten, Passwörter, Krypto-Adressen und möglicherweise auch Zahlungen. Außerdem gaben sie all ihre Informationen weiter, so dass die Nutzer anderen Cyberkriminellen und den Behörden ausgeliefert waren.

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„Dieses Leck ist äußerst beunruhigend, da es Millionen von Krypto-Wallets deanonymisiert und die damit verbundenen Transaktionen mit Personen in Verbindung bringt, die versucht haben, auf raubkopierte Inhalte zuzugreifen. Das gefährdet nicht nur die Privatsphäre, sondern auch die finanzielle und persönliche Sicherheit“, so die Cybernews-Forscher.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Die geleakte Datenbanksicherung gehört zu Z-lib, einem bösartigen Klon von Z-Library, der in den Google-Suchergebnissen ganz oben rangiert.
  • Die Angreifer haben versehentlich Benutzernamen, E-Mail-Adressen, Passwörter sowie Bitcoin- und Monero-Wallet-Adressen von 9.761.948 Nutzern weitergegeben.
  • Bei vielen Nutzern enthalten die Daten außerdem Ländercodes, Buchanfragen, Zeitstempel, Kommentare, Rechnungen usw.
  • Die Forscher überprüften die Gültigkeit der Daten und bestätigten, dass registrierte Nutzer mit bösartigen Links zugespammt wurden.
  • Viele Personen gaben ihre echten Namen und andere sensible persönliche Informationen an

Ein vollständiger Bericht mit Screenshots des Datenlecks ist hier verfügbar.

Bedeutung des Lecks: Betrüger haben es auf Piraten abgesehen

Die Z-Lib-Website wurde nur wenige Tage nach der Beschlagnahmung der ursprünglichen Z-Library-Domains durch die Strafverfolgungsbehörden im November 2022 eingerichtet. Betrüger gaben vor, die Aktivitäten der Website fortzusetzen, und die Betreiber der gefälschten Websites gaben sich als das Z-Library-Projekt aus und behaupteten, die einzige „legitime“ Z-Library-Website zu sein.

„Die schiere Menge der kompromittierten Konten in diesem Leck ist fast beispiellos. Es ist selten, dass solche bösartigen Kampagnen so lange und so erfolgreich laufen und so viele Opfer anziehen. Die identifizierten 10 Millionen Konten übersteigen wahrscheinlich die Anzahl der Konten auf der ursprünglichen Z-Library-Website, bevor diese abgeschaltet wurde“, so die Forscher.

Die Cybernews-Forscher entdeckten, dass auf einem Webserver ein Verzeichniseintrag aktiviert war. Das bedeutet, dass jeder Benutzer eine Liste aller auf dem Server gespeicherten Dateien und Verzeichnisse sehen kann. Neben anderen gehosteten Dateien befand sich dort auch ein Datenbank-Backup, in dem die persönlichen Daten von Millionen von Nutzern gespeichert waren.

„Strafverfolgungsbehörden und Urheberrechtsinhaber könnten die durchgesickerten Daten nutzen, um rechtliche Schritte gegen die Nutzer der Website einzuleiten“, so die Forscher.

Silvia Parthier

Silvia

Parthier

IT Verlag für Informationstechnik GmbH

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