Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

5 Recruiting-Trends für das Jahr 2024

Recruiting Personal

Wie sich KI im Recruiting einsetzen lässt, die Kandidatensuche im Ausland gelingt und welche Vorteile Hybrid-Work-Modelle für die Personalabteilung bringen, erklärt Steffen Michel, Geschäftsführer und Gründer von MHM HR. 

Besonders in schwierigen Zeiten müssen Unternehmen innovativ handeln. Das gilt auch für ihre HR-Abteilungen. „Dem Fachkräftemangel als weiterhin größte Herausforderung können Unternehmen nur entgegenwirken, wenn sie aktuelle Trends – wie etwa das disruptive Potenzial von KI – kennen und für sich nutzen“, erklärt Steffen Michel, Geschäftsführer von MHM HR. „Mit dem gezielten Einsatz digitaler Tools und einer guten Datenstrategie können Personalverantwortliche einen effizienten und doch wertschätzend-individuellen Bewerbungsprozess für Kandidaten in ihrem Unternehmen etablieren“, so Michel – wie, lesen Sie in den folgenden fünf Recruiting Trends.

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Trend 1: Einsatz von KI

Der Siegeszug von KI macht auch vor Personalabteilungen nicht Halt. In Zukunft werden KI-Algorithmen Lebensläufe analysieren und bei der Bewertung und Auswahl von Bewerbern unterstützen. Lösungen wie ChatGPT lassen sich zudem einsetzen, um Stellenanzeigen, E-Mail-Vorlagen und weitere Standardtexte zu formulieren – und erleichtern damit die Arbeit der HR-Abteilung erheblich. Denkbar sind noch unzählige weitere Einsatzszenarien, etwa im Vorfeld eines Bewerbungsgesprächs einen profilspezifische Fragenkataloge zu generieren. Doch insbesondere im Recruiting-Prozess gilt natürlich: KI kann nur unterstützen und Personalverantwortlichen damit zeitliche Kapazitäten für den direkten menschlichen Kontakt mit den Bewerbern freischaufeln, aber keine eigenen Entscheidungen treffen.  

Trend 2: Data-Driven Recruiting

Daten sind nach wie vor Gold. Jede Entscheidung in Unternehmen wird im Idealfall auf Grundlage einer guten Datenbasis getroffen – auch in Personal- und Bewerbungsprozessen. Data-Driven Recruiting ermöglicht es, HR-Budget effektiver zu nutzen und mithilfe von HR-Analytics-Tools den Erfolg von Rekrutierungsstrategien zu messen. Wer eine gute Datenbasis zur Verfügung hat, erkennt Entwicklungen im Voraus und kann somit beispielsweise auf saisonbedingte Personalengpässe reagieren und rechtzeitig gegensteuern. 

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Trend 3: Bewerbungshürden abbauen – Candidate Experience verbessern

Im Mittelpunkt des Bewerbungsprozesses steht der Kandidat. Jeder Prozess und jeder Interaktionspunkt sollte darauf optimiert sein, so benutzer- und „bewerberfreundlich“ wie möglich abzulaufen. Ein zu beobachtender Trend ist in diesem Zusammenhang etwa, ganz auf das Bewerbungs- oder Motivationsschreiben zu verzichten und stattdessen schnell ins direkte Gespräch zu kommen. So lassen sich die Motivation des Kandidaten und die Chemie mit dem Team sehr viel besser einschätzen. Die Entschlackung des Bewerbungsprozesses fängt dabei schon beim Recruiting-System an. Ein „State of the Art“-System erlaubt schnelle Reaktionszeiten und unterstützt etwa bei der Terminkoordination des Bewerbungsgesprächs.

Das Recruiting-Tool der Wahl sollte zudem optimiert für mobile Endgeräte sein, denn insbesondere bei der jüngeren Generation laufen beinahe alle digitalen Prozesse – also auch Bewerbungen – auf ihrem Smartphone oder Tablet zusammen. 

Trend 4: Neue Kanäle und (internationale) Zielgruppen erschließen 

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Deutsche Unternehmen sind auf ausländische Fachkräfte angewiesen – und müssen diese aktiv ansprechen (Active Sourcing). Um internationale Zielgruppen zu erschließen, ist es wichtig, Zugriff auf die richtigen Tools zu haben, die den Stellenmarkt im Ausland kennen: Was sind die richtigen lokalen Stellenbörsen und wie sollte eine gute Stellenausschreibung auf diesen aussehen, um Kandidaten für sich zu interessieren? 

Zudem sollten Unternehmen in Betracht ziehen, Social Media – wie etwa TikTok, Snapchat und Co. – zu nutzen, um junge Nachwuchskräfte anzusprechen. Auch Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme sind mittlerweile bei vielen Unternehmen im Einsatz, um aktiv Talente zu suchen. Wie bei allen Interaktionen mit Bewerbern ist gerade auch beim Active Sourcing eine wertschätzende Haltung gegenüber den Kandidaten Grundvoraussetzung. Immerhin tritt das Unternehmen hier als „Bittsteller“ auf. Eine individuelle Ansprache ist deshalb ein absolutes Muss. 

Hat der Wunschkandidat unterschrieben, gilt es, ihn mit einem guten Onboarding möglichst langfristig ans Unternehmen zu binden. Insbesondere bei aus dem Ausland rekrutierten Mitarbeitern zeigt die Erfahrung, dass die HR-Abteilung sie idealerweise bei Behördengängen und der Wohnungssuche unterstützen sollte. Andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie das Unternehmen bald wieder verlassen – weil die Hürden hinsichtlich Bürokratie und angespanntem Mietmarkt einfach zu groß sind.

Trend 5: Hybrid Work im Fokus

Remote und hybride Arbeitsmodell sind weiterhin auf dem Vormarsch. Doch damit das funktioniert, braucht es entsprechende Strukturen und Prozesse. Die interne sowie externe Kommunikation muss organisiert werden. Datenschutz und -sicherheit sind ebenfalls zu beachten. Werden hybride Arbeitsprozesse richtig implementiert, profitiert natürlich auch die HR-Abteilung von den neuen technischen Möglichkeiten. So ermöglicht Remote-Recruiting etwa virtuelle Vorstellungsgespräche, Online-Assessments und Remote-Onboarding-Prozesse. Dass der Wunsch nach hybriden Arbeitsmodellen bei Arbeitnehmern weiterhin hoch ist, zeigt auch eine aktuelle Studie der Universität Konstanz. Wer als Unternehmen attraktiv gelten will, kann hier gut punkten und Fachkräfte an sich binden. 

„Haben Sie Mut, etwas Neues auszuprobieren. Wer gute Kandidaten sucht, braucht moderne Technologie und eine Affinität gegenüber neuen Arbeitsweisen“, erklärt Steffen Michel, Geschäftsführer MHM HR. „Bei allen Prozessoptimierungen gilt aber: Der Bewerber steht im Mittelpunkt.“   

(ds/MHM)

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