Studie

Der Wandel der Arbeitskultur durch KI

Burnout, KI, künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) wird die menschliche Zusammenarbeit erheblich verändern. Davon gehen die meisten Berufstätigen aus, wie jetzt eine aktuelle Studie zum Thema „KI und Arbeitskultur“ des Coachingausbilders InKonstellation ergab.

Danach geht eine Mehrheit der Teilnehmer:innen einer Umfrage davon aus, dass die menschliche Zusammenarbeit durch den Einfluss von KI eher schwerer als leichter werden wird. Fast die Hälfte der Beschäftigten befürchtet laut dieser Untersuchung ebenfalls, dass die zuständigen Führungskräfte in den Unternehmen auf die anstehenden Veränderungen nur unzureichend vorbereitet sind.

Anzeige

Dass die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz nicht nur viele Lebensbereiche, sondern von diesen insbesondere die Arbeitswelt massiv verändern wird, darf mittlerweile als Allgemeinplatz gelten. In letzterem Kontext wird die Technologie vielfach als „janusköpfig“ angesehen: Einerseits hat sie das Potenzial, Effizienz und Produktivität zu steigern, Innovationen zu schaffen und menschliche Arbeit durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben zu verbessern. Andererseits verbinden sich aber auch Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit, des Datenschutzes und ethischer Implikationen mit KI.

Die Coachingausbilder von InKonstellation wollten nun der in diesem Zusammenhang seltener gestellten Frage nachgehen, ob KI generell die Art verändern wird, wie Menschen zusammenarbeiten. Zu diesem Zweck ließ die Gesellschaft im Mai 2024 rund 1.050 Berufstätige durch das Marktforschungsinstitut Bilendi zu dem Thema befragen. Dabei zeigte sich, dass die Berufstätigen grundsätzlich eher chancenorientiert auf die KI-Technologie blicken. In Bezug auf die menschliche Zusammenarbeit gehen die Befragten allerdings von einem tiefgreifenden Wandel aus und sehen gerade hier Risiken.

Abnehmende Kommunikationsfähigkeiten

So rechnen etwa beim Blick auf die konkreten Folgen von KI für die menschliche Zusammenarbeit 63 Prozent der Berufstätigen damit, dass die menschliche Zusammenarbeit durch die „neue Kollegin KI“ tendenziell eher problematischer als einfacher wird. Deutliche Skepsis herrscht hier insbesondere im Hinblick auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Konkret erwarten 62 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen, dass KI menschliche Kommunikationsfähigkeiten eher schrumpfen lässt, als dass diese Fähigkeiten zunehmen. „Menschen verlernen, miteinander zu arbeiten, zu kommunizieren und Empathie zu entwickeln,“ beschreibt ein Befragter in einem Kommentar seine Sorgen den Einfluss von KI auf die menschliche Zusammenarbeit betreffend. Einen anderen sorgt, dass die zwischenmenschliche Kommunikation und die emotionale Bedeutung von Mimik und Gestik „komplett verloren gehen“ könnten.

Eine weitere Befürchtung der Beschäftigten betrifft die eigenen Führungskräfte: Sind diese ausreichend vorbereitet auf die Neuerungen? Daran zweifelt die deutliche Mehrheit der Befragten. Von ihnen sehen 40 Prozent ihre Chefinnen und Chefs für solche KI-Herausforderungen allenfalls „ausreichend“ oder „mangelhaft“ vorbereitet. 39 Prozent geben ihren Führungskräften immerhin die Note „befriedigend“. Als „gut“ oder „sehr gut“ vorbereitet beurteilen nur 21 der Umfrageteilnehmer die eigene Chefetage.

Führung wird anspruchsvoller

Neue Herausforderungen für ihre Führung im Kontext mit KI sehen 55 Prozent in einer Zunahme von Remote-Arbeit, also einer flexiblen, ortsungebundenen Arbeitsweise. Ebenfalls 55 Prozent erwarten eine stärkere Bedeutung von datenbasierten Entscheidungen. Ferner zählen jeweils 52 Prozent der Befragten lebenslanges Lernen und kürzere Innovationszyklen zu den in Zukunft bedeutsamen Führungsaufgaben sowie Entscheidungen zum moralisch verantwortbaren Einsatz von KI. Zudem gehen 45 Prozent davon aus, dass sich Führung künftig mehr „in Richtung Coaching, Kulturarbeit und Strategie“ entwickeln wird.

Dass Führung als Folge von KI in Zukunft anspruchsvoller werden dürfte, das sieht dieser Studie zufolge auch ein großer Teil der Führungskräfte selbst so. Sie zählen zu ihren künftigen Aufgaben demnach ferner vermehrt virtuelle Führung, Motivation sowie Selbstmanagement. Außerdem sollen in der komplexer werdenden Arbeitswelt emotionale Intelligenz, ausgeprägtere Selbstreflexion und bessere Analysefähigkeiten zu den Anforderungen an gute Chefinnen und Chefs gehören.

(lb/Academic Society for Artificial Intelligence)

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.