Green IT

So funktioniert nachhaltige IT-Infrastruktur

Die ganzheitliche Planung einer IT-Infrastruktur ist komplex. Wichtig sind dabei nicht nur eine umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse.

Auch der verantwortungsbewusste Umgang mit gebrauchter IT-Hardware sollte aus ökonomischer und ökologischer Sicht von Anfang an mitbedacht werden.

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Für viele Unternehmen ist die notwendige Anpassung der IT-Infrastruktur eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Implementierung von Künstlicher Intelligenz. Das geht aus einer aktuellen Studie des TCS Thought Leadership Institute hervor, für die knapp 1.300 CEOs und Führungskräfte aus zwölf Branchen in 24 unterschiedlichen Ländern befragt wurden. Demnach müssen vielen Unternehmen überhaupt erst einmal ihre Hardware, Software und Datensysteme anpassen, um den hohen Rechenanforderungen von KI nachzukommen.

Aber nicht nur im Kontext von KI spielt eine leistungsfähige IT-Infrastruktur in Unternehmen eine wichtige Rolle. Auch für die betriebliche Effizienz und Produktivität, die Sicherheit und den Schutz vor Cyberangriffen sowie die Skalierbarkeit interner und externer Services schafft die Infrastruktur die Grundvoraussetzungen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Unternehmen mit Hilfe einer flexiblen IT-Infrastruktur bei Bedarf schnell auf Marktveränderungen reagieren können. Deshalb setzen viele Firmen darauf, zumindest Teile ihrer Infrastruktur in die Cloud zu verlagern.

Umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse

Schon während der Konzeption einer IT-Infrastruktur werden wegweisende Entscheidungen getroffen. Entsprechend anspruchsvoll ist auch die gesamte Planung. Es gibt nämlich nicht den einen Standard, der dafür sorgt, dass Firmen über eine gute IT-Infrastruktur verfügen. Was es dafür braucht, ist ein mehrstufiger Prozess. Im ersten Schritt geht es darum, eine umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse bei einem Unternehmen durchzuführen. Viele Firmen verfügen zwar über eine IT-Infrastruktur; sie ist aber vielleicht noch nicht fit genug für die digitale Transformation und muss erweitert werden. Andere Firmen stehen bei dieser Entwicklung noch ganz am Anfang.

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Wichtig ist auch zu klären, welche Geschäftsziele das Unternehmen verfolgt und was das umgekehrt für die IT-Infrastruktur bedeutet. Unternehmenswachstum, geplante Expansionen oder neue Strukturen sollten im Idealfall schon in der Planung antizipiert werden. Im nächsten Schritt geht es um die Auswahl der geeigneten Technologie – also der Hard- und der Software. Dazu zählen z.B. Server, Netzwerke, Speicherlösungen, Betriebssysteme und Anwendungen.

Vom vorhandenen Know-how und bereits genutzten Technologien über branchenspezifische Erfordernisse und regulatorische Vorgaben bis hin zu den Unternehmenszielen ergeben sich hier völlig unterschiedliche Anforderungen für jedes einzelne Unternehmen. Eine herstellerunabhängige Beratung und die Erfahrungswerte etablierter Produktanbieter sind deshalb unverzichtbar.

Cloud Computing vs. On-Premises

Parallel zur Produktauswahl muss natürlich auch die Frage beantwortet werden, ob ein Unternehmen auf Cloud Computing oder On-Premises setzen will. Jedes Modell birgt sein eigenes Für und Wider, weshalb die Entscheidung hier sorgfältig und passend zum Geschäftsmodell abgewogen werden sollte. Oft lautet die Antwort hier nicht „entweder oder“, sondern „sowohl als auch“, um die jeweiligen Vorteile zu kombinieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Sicherstellung der Cybersecurity. Welche Maßnahmen müssen hier etabliert werden, um die IT-Infrastruktur bestmöglich vor unerwünschten Zugriffen abzusichern? Die Möglichkeiten reichen von Zugriffskontrollen über die Datenverschlüsselung bis hin zur Implementierung von Firewalls und anderen Sicherheitsmaßnahmen. Auch das Netzwerkdesign ist Teil der Planung einer IT-Infrastruktur. Schließlich muss dafür gesorgt werden, dass überhaupt erst einmal die notwendige Bandbreite in einem Unternehmen zur Verfügung steht, damit es zu keinen Ausfällen bei der Verknüpfung unterschiedlicher Abteilungen kommt.

Wie bei jedem durchdachten Projekt in einem Unternehmen braucht es auch bei der IT-Infrastruktur ein fundiertes Projektmanagement. Dieses sollte einen konkreten Zeitplan für die Planung und Implementierung enthalten sowie eine detaillierte Budgetierung. Je nach Komplexität der IT-Infrastruktur endet das Projekt nämlich nicht mit der Installation. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen zum Teil im Umgang mit der neuen Infrastruktur geschult werden. Das kostet Zeit und damit personelle und finanzielle Ressourcen.

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Energieeffiziente und ressourcenschonende Technologien

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Inbetriebnahme einer neuen IT-Infrastruktur umfangreich vorzubereiten und zu planen. Davon profitiert ein Unternehmen langfristig, was sich auch beim Thema Nachhaltigkeit zeigt. Die IT-Infrastruktur kann für Firmen nämlich ein wichtiger Hebel sein, um sich generell grüner aufzustellen. Möglich wird das beispielsweise schon bei der gezielten Auswahl der benötigten Technologie. Viele Netzwerk-Anbieter entwickeln und designen ihre Technologien inzwischen so, dass sie möglichst energieeffizient arbeiten und über einen langen Produktlebenszyklus verfügen.

Darüber hinaus lohnt auch ein genauer Blick auf die verwendete Software, die sich je nach Ressourcenschonung stark unterscheiden. Optimierte Softwarealgorithmen können entscheidend dabei helfen, den Energieverbrauch zu senken. Ein Aspekt, der die Nachhaltigkeitsbilanz eines IT-Infrastruktur-Projekts deutlich verbessern kann, ist zudem der verantwortungsbewusste Umgang mit der gebrauchten Hardware.

Verlängerung des Produktlebenszyklus durch Refurbishment

Angenommen es geht in einem Unternehmen um die Erweiterung der bestehenden IT-Infrastruktur und in diesem Zuge werden zum Beispiel die Server und auch gleich die gesamten Computer ausgetauscht. In vielen Firmen herrscht hier leider noch immer der Irrglauben vor, dass Daten nicht revisionssicher gelöscht werden könnten. Das ist aber schlichtweg falsch.

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Beim Refurbishment werden IT-Assets standardisiert und zertifiziert wiederaufbereitet. (Bildquelle: Felix Finger)

Im Zuge eines standardisierten und ISO-zertifizierten Refurbishments können die Computer sehr wohl wieder so aufbereitet werden, dass die Datenträger ohne jede Sicherheitsbedenken weiter genutzt werden können. Das verlängert den Produktlebenszyklus der IT-Assets um ein Vielfaches und ist damit umweltfreundlicher als Recycling. Will ein Unternehmen also auch die IT-Infrastruktur im Sinne der Nachhaltigkeit gestalten, ist der verantwortungsbewusste Umgang mit der gebrauchten IT-Hardware mindestens genauso wichtig.

Alexander

Jauns

Geschäftsführer

HCD Consulting GmbH

Alexander Jauns ist Geschäftsführer der HCD Consulting GmbH, sie sich auf IT-Infrastruktur und IT-Services für mittlere Firmen bis hin zu Großunternehmen spezialisiert hat.
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