Führungswechsel bei Amazon Web Service

AWS-CEO Adam Selipsky hört auf – Matt Garman rückt nach

AWS
Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com

Adam Selipsky tritt als CEO der Amazon Web Services (AWS) zurück. Nach nur drei Jahren an der Spitze der Cloud-Computingsparte des Technologieriesen verlässt der Manager das Unternehmen am 3. Juni.

Das ging aus einer geleakten E-Mail des Amazon-Konzernchefs Andy Jassy hervor, die der Tech-Website The Verge vorliegt. Selipskys Nachfolge tritt Matt Garman an, bislang Senior Vice President für Vertrieb, Marketing und Globale Services bei AWS. Mittlerweile hat AWS die Meldung in einem eigenen Blogbeitrag bestätigt.

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Der Führungswechsel kommt überraschend, hat AWS unter Selipsky doch zuletzt starke Zahlen vorgelegt. Im ersten Quartal 2024 legte der Cloud-Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 25,04 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. AWS ist hochprofitabel und trug zuletzt 17 Prozent zu Amazons Konzernumsatz bei, aber satte 62 Prozent zum operativen Gewinn.

Die scheinbar unsichtbare Server-Infrastruktur ist in Wahrheit ein Milliardengeschäft und systemrelevant. Schließlich hängen weite Teile des Internets und viele Unternehmenssysteme von AWS ab.

Für Amazon ist AWS auch ein zentraler Baustein der KI-Strategie. So investierte der Konzern kürzilich 4 Milliarden Dollar in das auf künstliche Intelligenz spezialisierte Startup Anthropic, das die AWS-Infrastruktur samt proprietärer AI-Chips für das Training und Deployment von Sprachmodellen nutzt. Selipsky war eine treibende Kraft bei Amazons KI-Initiativen wie dem Chatbot “Amazon Q” oder neuen Versionen der Trainium-AI-Chips.

Sein Nachfolger Garman ist ein Amazonveteran, der bereits seit fast 18 Jahren für AWS arbeitet. Ihm fällt nun die Aufgabe zu, Amazons Cloud-Geschäft auf dem mit viel Wettbewerb umkämpften Markt weiter auszubauen. Selipsky hatte im Herbst betont, dass die Cloud-Migration gerade erst am Anfang stehe. Die IT-Ausgaben weltweit bezifferte er auf mehrere Billionen Dollar jährlich – der Großteil der Workloads müsse also noch in die Cloud wechseln.

Lars

Becker

IT Verlag GmbH

Redakteur

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