Im April 2024 fand das jüngste Bitcoin Halving statt. Seit Entstehung der Kryptowährung war es bereits das vierte Halving, denn es steht alle vier Jahre an. Dabei wird die Belohnung, welche Miner für das Erstellen von Bitcoins (BTC) bekommen, halbiert. Der Wert bewegt sich also immer weiter Richtung 0. Was bedeutet das für die Miner?
Welchen Einfluss hat das Halving auf die Kryptobranche? Und welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich?
Die derzeitige Lage auf dem Markt
Zurzeit erleben wir einen Bullenmarkt in der Kryptobranche. Normalerweise rechnet man damit erst nach dem Halving, doch dieses Mail ist es bereits davor der Fall. Der Auslöser dafür sind die vor Kurzem erschienenen Spot ETFs von Bitcoin. Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds und Spot heißt, dass die Coins zum aktuellen Kurs erworben werden können. Demnach ermöglichen Spot ETFs eine direkte Investition in Bitcoins. Und zwar, ohne dass man sich mit der Blockchain-Technologie oder der Aufbewahrung von Kryptowährungen beschäftigen muss. Daher sind die Spot ETFs nicht nur bei Krypto-Liebhabern, sondern auch bei traditionellen Anlegern beliebt. Bitcoin wird dadurch folglich einer größeren Zielgruppe zugänglich gemacht. Nach dem Erfolg der Bitcoin ETFs, wollen andere Kryptowährungen nachziehen. Zurzeit ist ein Spot ETF von Ethereum im Gespräch.
Das Erscheinen dieser ETFs von Bitcoin äußerte sich in steigenden Preisen, denn damit ging eine erhöhte Nachfrage einher. Der Kurs bewegt sich demnach gegenwärtig weiter nach oben, was wahrscheinlich anhalten wird. Denn nicht nur die Spot ETFs, ebenfalls das anstehende Halving können Gründe dafür sein.
Das passiert beim Halving
Das nächste Bitcoin Halving findet voraussichtlich am 20. April statt. Die Bitcoin-Blockchain arbeitet nach dem Proof-of-work-Konzept. Das bedeutet, verschiedene Miner schürfen die Bitcoin-Blöcke und hängen sie der Blockchain an. Dafür verwenden sie die Energie ihrer Computer und Server. Für jeden erfolgreich angehängten Block erhalten sie einen sogenannten Reward, welcher in Bitcoin ausgegeben wird. Der Wert des Rewards liegt derzeit bei 6,25 Bitcoin. Mit dem Halving wird diese Belohnung halbiert und Miner erhalten dann nur noch die 3,125 BTC pro geschürftem Block.
Im Jahr 2012 – vier Jahre nach der Entstehung von Bitcoin – fand das erste Halving statt. Damals änderte sich der Reward-Preis von 50 auf 25 Bitcoin. Im Jahr 2016 dann auf 12,5 und im Jahr 2020 auf 6,25 – dem derzeitigen Preis. Es zeigt, dass er sich immer weiter Richtung 0 bewegt und Miner demnach irgendwann gar keine Belohnung mehr erhalten. Das wird im Jahr 2140 der Fall sein; dann wird die festgelegte Bitcoin-Anzahl von 21 Millionen erreicht sein. Ab dem Halving in 2140 werden Miner dann nur noch die Transaktionsgebühren, aber keinen Reward mehr bekommen.
Was das für die Miner bedeutet
Mit der Verringerung des Wertes der Belohnung erhalten die Miner weniger Bitcoins und somit geringere Einnahmen. Es hat also einen großen Einfluss auf sie, aber ebenso auf Mining-Firmen. Miner könnten nach dem Halving aussteigen und sich nach einer anderen Einnahmequelle umsehen und Firmen könnten verschwinden. Für die verbleibenden Miner bedeutet das mehr Arbeit und mehr Druck; sie sind gezwungen, ihre Effizienz zu steigern.
Jedoch wird es auch nach dem letzten Halving in 2140 noch Miner benötigen. Ihre Arbeit besteht nämlich nur zu einem Teil im Schürfen der Bitcoin-Blocks. Daneben sind sie auch für die Validierung und die Bestätigung der Transaktionen zuständig. Und dieser Aufgabenbereich wird auch nach 2140 noch erhalten bleiben. Es bleibt schlichtweg die Produktion neuer Coins aus.
Die Vor- und Nachteile
Mit dem Halving gehen ein paar Vorteile und Nachteile einher. Für Miner verringern sich die Einnahmen, weswegen das Halving zum Nachteil für alle Miner und Mining-Firmen wird. Zudem haben sie derweil mit erhöhten Energiepreisen zu kämpfen, was ihnen die Lage nicht vereinfacht.
Wie bereits erwähnt, hat in der Vergangenheit nach dem Halving jedes Mal ein Bullenmarkt eingesetzt. In diesen Zeiten schossen die Bitcoin-Preise in die Höhe. Insbesondere für Anleger, die aussteigen wollten, war das die geeignete Gelegenheit, ihre Bitcoins zu verkaufen.
In diesem Jahr herrscht schon Wochen vor dem Halving ein Bullenmarkt. Dennoch kann man annehmen, dass die Preise nach dem Halving weiter ansteigen werden. Ab dem Tag nach dem Halving verringert sich das Angebot aufgrund der fallenden Anzahl an Minern. Da es weniger Miner gibt, werden auch weniger Bitcoin erschaffen. Bei gleichbleibender Nachfrage kommt es also zu einem höheren Preis. Zurzeit liegt der Kurs bei ungefähr 60.000 Euro. Obwohl der Preis Mitte März wieder leicht gefallen ist, ist ein weiterer Anstieg – spätestens nach dem Halving – zu erwarten.
Zusammenfassung
Das anstehende Halving findet voraussichtlich am 20. April statt. An diesem Tag halbiert sich dann der Reward für die Miner von 6,25 auf 3,125 BTC. Ihr Einnahmen werden verringert, was das Halving zu einem Nachteil für alle Miner und Mining-Firmen macht. Für Anleger hingegen ist es ein Vorteil, da man in der Zeit nach dem Halving besonders gut verkaufen kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich unmittelbar nach dem Halving ein Bullenmarkt etabliert. Das Angebot sinkt und die Nachfrage bleibt gleich, woraufhin der Preis steigt. Obwohl wir es in diesem Jahr bereits von dem Halving aufgrund der neuen Spot ETFs mit einem Bullenmarkt zu tun haben, kann mit einem weiteren Preisanstieg gerechnet werden.