Fokuszeit durch volloptimiertes Fahren

Service-überholt

Automobilbranche

Kaum eine Maschine hat das menschliche Leben so verändert wie das Automobil. Kaum eine Maschine ist gleichzeitig so sehr Statussymbol als auch Gebrauchsgegenstand. Kein Wunder also, dass die Digitalisierung besonders in der Automotive-Branche Einzug hält.

Dabei geht es aber nicht nur darum, autonom fahrende Fahrzeuge zu schaffen und diese mit möglichst vielen digitalen Helferlein auszustatten. Auch der Dienstleistungsgedanke schiebt sich auf der Überholspur auf die ersten Plätze dessen, was künftige Autos ausmachen wird. Eine Zukunftsuntersuchung in zwei Etappen. 

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Der Traum des autonomen Fahrens: zurücklehnen, Beine ausstrecken, ausruhen. Das Auto wird vom Verkehrsmittel zur Fokuszeit, zur Recovery. Gerade im Premiumbereich ist dies eine oft präsentierte Zukunft des technisch Möglichen. Getrieben werden diese Visionen durch die immer schöner glänzenden Möglichkeiten der Digitalisierung.

Etappe 1 – das Offensichtliche

Entsprechend wird die Fokuszeit mit größeren, prominenter Screens, Videogames, Filmen oder anderen Annehmlichkeiten versüßt. Am Ende wird jedes Fahrzeug ohnehin Level 5 des autonomen Fahrens bedienen können (müssen). Den Unterschied machen dann die Tools und Lösungen in den Fahrzeugen. Gerade im Automobilbereich sind sie, zumindest kurzfristig, ein Kaufargument: Die Erinnerungen gehen zurück an die ersten Kfz mit ABS, CD-Player, elektrische Fensterheber und andere nicht serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen. 

Aus vermeintlich simplen, analogen Anzeigen mit einer Temponadel werden im nächsten Level also individuell beleuchtete Displays. Allgemein schafft die Interieurbeleuchtung eine eigene Wohlfühlatmosphäre. Navigationsgeräte und andere technische Unterstützungen werden hands-free via Sprachsteuerung bedient. Der neu zu nutzenden Fahrzeuginnenraum wird individuell digitalisierbar: Sowohl als Mobile-Office als Ruhe- und Entspannungsraum als auch Transportmittel. Hier geben bereits einige Hersteller Einblicke in Ihre Vision- und Study-Cars.

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Etappe 2 – Die Überholspur

Die Automobilindustrie unterliegt jedoch per se einem immensen Druck, sich vom Mitbewerb abzusetzen. Wenn das autonome Fahren an sich ein Marken übergreifendes Must-Have der Zukunft wird, entsteht der Mehrwert durch andere Features. Die Digitalisierung bedeutet in diesem Fall allerdings nicht nur noch mehr digitaler Spielereien im Kfz! Die Digitalisierung im autonomen Fahren wird künftig durch einen anderen Megatrend beeinflusst: Echtzeit!

Das heißt, wenn Fahrzeugführende nicht mehr fahrzeugführen müssen, sind die Grenzen der Tools und Features schnell ausgeschöpft. Dann stehen Fahrende nicht mehr im Fokus, sondern der Service. Das Gerät „Auto“ wird zur vollumfänglichen Dienstleistung „Transport“. Damit tun sich all jene, neuen Möglichkeiten auf, um sich wie erwähnt vom Mitbewerb abzusetzen.

Digitalisierung in Echtzeit optimiert dann den Transport der (Mit)Fahrenden und liefert einen Mehrwert für ihre Lebenszeit. Bereits jetzt ist beispielsweise schon realisierbar, dass persönliche Terminkalender mit dem Fahrzeug verbunden sind und für die Reise wichtige Daten in Echtzeit suchen und angeben: Entfernung in Relation zum Ladezustand der Batterie, entsprechende mögliche E-Tankstellen, sortiert nicht nach Erreichbarkeit, sondern nach angrenzender Restaurants. Natürlich mit der favorisierten Lebensmittelwahl oder noch verfügbarer Kalorien gemäß Fitnessapp in der Smartwatch.

Den letzten Feinschliff geben dann zugeschnittene Sonderaktionen. Das Auto ist die absolute Fokuszeit und kümmert sich komplett um seine Insassen. Wichtiger Call – Scheiben dunkler! Stau voraus – Das Auto sucht einen längeren Film aus der Favoritenliste. Termin zu einem Dinner vergessen – Das Auto hat unterwegs die Blumen bestellt und die Route angepasst!

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Fazit

Am Ende geht es nicht darum, ob ein Fahrzeug autonom fahren kann. Dies wird die allgemeine Voraussetzung sein. Es wird darum gehen, den besten, integrierten und vollumfänglichen Service anzubieten. Das Fahrzeug wird zu einem Raum, der sich digital um die Belange der Mitfahrenden kümmert. Die Kür ist, dass der Service des Fahrzeugs in alle anderen Bereiche zurückstrahlt.

Automobilherstellende bewegen sich damit auf andere Herstellende zu. Der Skoda Karoq kommuniziert mit dem Siemens Kühlschrank: Was muss gekauft werden? Wo muss es geholt werden? Ein Mehrwert für die Automotive-Branche entsteht dann natürlich in der Kooperation mit Partnern, die all jene Vorteile anbieten. Spätestens wenn unser Auto den Wäschetrockner rechtzeitig startet, damit unser Trikot on time fertig ist, fahren wir mit unserem Adidas-Audi in die Allianz-Arena.

Fabian

Schütze

Chief Operating Officer

Tresonus GmbH & Co. KG

Fabian Schütze ist COO der Tresonus GmbH und Co. KG. Das Start-up unterstützt seine Kunden mit Schwerpunkt auf Digitalisierung bei der Re-Organisation, Re-Strukturierungen, Kosteneffizienz und beim Markenaufbau.
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