Pure Storage kommt im April dieses Jahres mit einem neuen Flash-Array, welches für die Speicherung von unstrukturierten Daten konzipiert ist. Es verwaltet mehrere PByte und preisseitig in der Disk-Array-Klasse stehen. Ist es wirtschaftlich tatsächlich sinnvoll, in diesem Bereich Flash anstelle von Festplatten einzusetzen?
Antwort Doc Storage:
Das vor kurzem vorgestellte sogenannte FlashBlade//E bietet vor allem die Möglichkeit, das System mit geringeren Gesamtkosten aufzurüsten, laut Hersteller um die 20 US-Cent pro GByte, inklusive eines dreijährigen Wartungsplanes. Dieser Preis wird erreicht, indem Quad-Level-SSDs verwendet werden, welche sich kostenmäßig ungefähr auf einem Level wie Festplatten befinden. Hiermit greift Pure vor allem den Markt für unstrukturierte Speicher an, der bisher eher von Systemen mit klassischen Festplatten beherrscht wurde. Zudem nehmen Analysten an, dass die Kunden vermutlich Mindestmengen abnehmen müssen, um die Preise tatsächlich realisieren zu können.
Als kleinstes System wird Pure ein 10U-Gehäuse vertreiben, in welchem sich zwei separate Rahmen mit jeweils zwei PByte Speicherplatz befinden. Die Plattenlogik ist im System von der Speicherkapazität getrennt, so dass sich diese ohne Arbeiten an den Controllern und vor allem ohne höhere Kosten für diese erweitern lässt. Leistungsseitig befindet es sich damit zwar unterhalb der Flashblade/S-Serie, allerdings auf derselben Höhe, wenn nicht oberhalb anderer, als hybride von Festplatten und SSDs betriebenen Arrays. Damit will Pure in den Midrange-Markt vordringen und den Vorteil bieten, Daten nicht mehr für deren Verarbeitung zwischen Platten und SSDs verschieben zu müssen. Hiermit soll auch das gesamte sogenannte Tiering in der Verwaltung wegfallen.
Weiterhin senkt ein All-Flash-System die gesamten Betriebskosten gegenüber Hybrid- oder Festplatten-Arrays. Die Medien benötigen wesentlich weniger elektrische Leistung für den Betrieb oder die Kühlung und lassen sich zudem mit einer höheren Dichte packen. Diese Dichte wird in kurzer Zeit noch zunehmen, Experten gehen vom doppelten Speicher innerhalb dieses Jahres, und dann weiter um das Vielfache in den dann kommenden Jahren.
Hiermit hat Pure einen deutlichen Vorteil, zumindest momentan, gegenüber anderen Anbietern in diesem Markt. Wer weiß allerdings, wie lange sich Dell oder NetApp sich das ohne Gegenmaßnahmen anschauen werden. Es ist damit zu rechnen, dass die anderen großen Mitspieler in diesem Markt schon in kurzer Zeit mit vergleichbaren Angeboten nachziehen werden.
Daher lautet die Antwort, ja, in bestimmten Bereichen ist es bereits wirtschaftlich sinnvoll unstrukturierte Daten auf Flash zu speichern.
Gruß
Doc Storage