Hintergrundgespräch mit R. Todd Brooks, CEO, Falconstor

Rosige Zukunft: Falconstor sieht sich längst nicht am Ende

Hintergrundgespräch mit R. Todd Brooks, CEO, Falconstor

Der Virtualisierungs-Veteran Falconstor hat sich dazu entschlossen, von der Börse zu gehen Was bedeutet das? Droht gar das Ende? Im Gespräch mit speicherguide.de begründet der CEO R. Todd Brooks die Entscheidung eher entspannt und sieht sich als IBM-Partner, gut aufgestellt.

FalconStor ist seit dem Jahr 2000 am Markt. Acht Jahre später wurde das Unternehmen auf Platz 5 der Forbes-Liste der 25 am schnellsten wachsenden Technologie-Unternehmen gelistet, im Jahr 2011 hat CRN Falconstor in die Liste der 25 »Need to Know: Storage Vendors« gesetzt. Im September 2017, mit dem Start von R. Todd Brooks als CEO, wurde Falconstor bereits aus dem NASDAQ gestrichen, aber weiter gehandelt. Seither ist es eher ruhig geworden um den ehemaligen Überflieger. Jetzt hat man sich dazu entschlossen, ganz von der Börse zu gehen (wir berichteten). Falconstor-CEO Brooks stellt sich unseren Fragen.

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Die neuesten Nachrichten über Falconstor klingen beunruhigend. Müssen wir uns Sorgen machen?

Brooks: Unsere Entscheidung, uns von der SEC-Berichterstattung zurückzuziehen, ist für uns eine einfache Möglichkeit, unsere vierteljährlichen und jährlichen Verwaltungskosten erheblich zu senken und stattdessen mehr in unsere Bemühungen zu Markteinführungen mit IBM und IBM-Partnern zu investieren. Wir werden weiterhin vierteljährliche und jährliche Berichte bereitstellen, da unsere Aktien weiterhin am OTC-Markt (»Over the Counter«, Anmerkung der Redaktion) gehandelt werden, sodass unsere Anleger unsere Fortschritte verfolgen können.

Welche Marktentwicklungen haben dazu geführt?

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R. Todd Brooks, Falconstor
R. Todd Brooks, Falconstor

Brooks: Wir hatten erfolgreiche Zeiten des Wachstums und haben auch schwierigere Zeiten überstanden. Unser Markt für Unternehmens-Datensicherung hat im Laufe der Zeit weiterentwickelt.

Über die Jahre gab es Bereiche, in denen sich Falconstor durchweg hervorgetan hat, darunter die Datensicherung von IBM i-, AIX– und Linux-Workloads, die auf IBM Power-Servern ausgeführt werden. Viele Anbieter für Datensicherung betrachten diesen IBM-Markt als »altmodisch« und haben sich entschieden, ihren Schwerpunkt auf andere Bereiche zu legen, insbesondere in Open-Systems-Umgebungen.

Wir haben jedoch festgestellt, dass Unternehmen häufig geschäftskritische Anwendungen auf diesen sogenannten »Legacy«-Systemen ausführen und dass sie für diese einen Datenschutz der Enterprise-Klasse benötigen. Und dies vor allem, wenn sie auf Hybrid-Cloud-Umgebungen umsteigen.

Der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2022 sank im Jahresvergleich um 30 Prozent. Ist die sehr enge Beziehung zu IBM eine Chance oder eine letzte Chance?

Brooks: Wir betrachten den IBM-Markt als einen, in dem wir innovativ sein und erhebliche Marktanteile gewinnen können. Im Mai letzten Jahres haben wir eine enge Partnerschaft mit IBM geschlossen, um eine gemeinsame Lösung zur Backup-Optimierung und Hybrid-Cloud-Migration für die IBM PowerVS-Cloud (Power Virtual Server) zu entwickeln, die in achtzehn Cloud-Rechenzentren auf der ganzen Welt betrieben werden.

Im März diesen Jahres haben wir unsere Beziehungen ausgeweitet, um unsere gemeinsame Lösung auch Kunden zur lokalen Nutzung anzubieten. Darüber hinaus können IBM-Kunden unsere Lösung auch in der virtuellen Power-Umgebung von Azure/Skytap und in virtuellen Power-Umgebungen ausführen, die von MSPs wie Service Express und Meridian IT betrieben werden.

Während wir unser Geschäft mit IBM ausbauen, beginnen unsere Partner interessanterweise, auch ihr Geschäft in Umgebungen mit offenen Systemen einzusetzen. Mehrere der Innovationen, die wir für IBM-Workloads eingeführt haben, wurden auch für die Verwendung durch Kunden zum Schutz von Open-System-Workloads erweitert.

Ihre Website zeigt einige weitere prominente Partner, wie Hitachi und andere. Welche davon würden Sie als strategisch bezeichnen?

Brooks: Da wir unsere Lösungen in Richtung moderner Hybrid-Cloud-Anwendungen weiterentwickeln, hat sich auch unser strategischer Partnermix weiterentwickelt. Zusätzlich zu IBM und Hitachi haben wir unsere Lösungen so positioniert, dass sie sich von MSPs sowohl für die Backup-Optimierung als auch für die Speicher-Virtualisierung verwenden lässt.

Zu unseren strategischen MSP-Partnern gehören Service Express, Fujitsu TDS, Meridian IT, CSI, ThinkOn, Daisy Corporate Services und andere in Amerika, EMEA und APAC.

Wenn wir uns richtig erinnern, hat Falconstor eher mit der Virtualisierung von Primärspeicher begonnen. Danach standen Sie für Backup, VTL, Hybrid Cloud Backup und mehr. Was hat diesen eventuell schwierigen Schritt verursacht?

Brooks: Seit über 20 Jahren ist die Kerntechnologie von Falconstor auf Speicher-Virtualisierung, Daten-Snapshot und -Replikation sowie zur Optimierung virtueller Bandsicherungen ausgerichtet. Da Unternehmenskunden auf Hybrid-Cloud-Umgebungen umgestiegen sind, haben wir unsere Kerntechnologien erweitert.

Unsere Lösungen nutzen jedoch weiterhin die patentierte Technologie, die wir seit 2000 kontinuierlich weiterentwickeln. Daher war der Übergang hin zur hybriden Cloud für uns keine große Veränderung.

Was sind denn heute Ihre wichtigsten Produkte? Und wo verkaufen Sie was?

Brooks: StorSafe ist unsere Optimierungs- und Migrationslösung für Hybrid-Cloud-Backup, die auf unserer patentierten virtuellen Bandbibliothek und Datendeduplizierungs-Technologie basiert. StorGuardist unsere Speicher-Virtualisierungs-, Datenreplikations- und Snapshot-Lösung, die auf der patentierten IPStor-Technologie basiert.

Beide Lösungen werden mittlerweile von Kunden auf der ganzen Welt und von MSPs genutzt. Der Wert beider Lösungen besteht darin, die Datenschutzsicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Datenspeicherkosten zu senken, was beides in der heutigen Hybrid-Cloud-Welt von entscheidender Bedeutung ist.

Können Sie uns etwas darüber erzählen, was wir als nächstes sehen werden?

Brooks: Wir wollen weiterhin Innovationen im Bereich Datenschutz vorantreiben. Was IBM betrifft, konzentrieren wir uns vor allem auf IBM Power-Kunden.

Aufgrund der geschäftskritischen Natur dieser Umgebungen stellen wir häufig fest, dass sie die letzten Workloads sind, die für eine Migration in die Cloud in Betracht gezogen werden. Wir arbeiten direkt mit IBM und mit wichtigen Partnern zusammen, um diese Migration zu ermöglichen und ihnen die Nutzung der Cloud-Vorteile zu ermöglichen.

Unser Team besteht aus engagierten, talentierten und hartnäckigen Mitarbeitern, die teilweise schon über 15 Jahre für Falconstor arbeiten. Die Zukunft für Falconstor ist rosig!

Weiterführende Links:

Michael Baumann, speicherguide.de

Michael

Baumann

Redaktion

speicherguide.de

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