Myriad erweitert Quantums Portfolio für unstrukturierte Daten. Als Anwendungsfälle sieht der Hersteller, darunter Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, Data-Lakes, VFX und Animation sowie Anwendungen mit hoher Bandbreite und hohem Bedarf an IOPS. Grundlagen sind eine neue Shared-Nothing-Architektur und die Ausrichtung auf Flash-Speicher.
Der Begriff »Myriade« ist vom altgriechisch Wort »myrias « abgeleitet. Das stand für die Zahl von 10.000, war aber bedeutungsgleich mit einer sehr großen, eigentlich unzählbar großen Menge. Myriaden oder manchmal auch Myriade wird im Deutschen heute noch so verwendet – und offenbar auch im Englischen. Denn Quantums Neuvorstellung Myriad soll Unternehmen helfen, eigentlich heute schon unzählbare Datenmengen auch künftig noch zu zähmen. Dazu setzt Quantum auf eine Cloud-native Software, die auf Basis von All-Flash-Speicher sowohl File- als auch Objektspeicher anbieten soll.
»Die moderne cloud-native Architektur macht Myriad zu einer benutzerfreundlichen Lösung, die die Grenzen hardwarezentrierter Designs überwindet und es Kunden ermöglicht, sich an künftige Speicheranforderungen anzupassen und gleichzeitig die Belastung für überlastete IT-Mitarbeiter zu reduzieren«, wirbt Quantum für sein neuestes Produkt. Das ist ab sofort für Early-Access-Kunden verfügbar und wird voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres allgemein verfügbar sein.
»Um mit dem Datenwachstum Schritt zu halten, hat die Branche ihre Speicherprobleme bisher mit Hardware gelöst«, sagt Brian Pawlowski, Chief Development Officer bei Quantum. »Aufbauend auf den Erfahrungen und Rückmeldungen von Kunden, Partnern und Branchenanalysten, haben wir mit Myriad einen völlig anderen Ansatz gewählt. Das Ergebnis ist die Architektur, die ich schon seit 20 Jahren bauen wollte. Myriad ist eine unglaublich einfache, anpassungsfähige Speicher-Software für eine unvorhersehbare Zukunft.«
Anwendungsszenarien für Quantum Myriad
Ziel von Myriad ist es, einerseits Altsysteme abzulösen, die die Vorteile von Flash-Speichern nicht nutzen könne, andererseits aber auch die Bindung an spezielle Hardware zu vermeiden, wie sie einigen neuere All-Flash-File- und Object-Storage-Lösungen eigen ist. Dazu setzt Quantum auf eine Shared-Nothing-Architektur, ein Konzept, wie es etwa SAP bei SAP HANA, MariaDB oder VMware bei cloud-native Storage verfolgen -also verteilten Systeme, bei denen jeder Knoten seine Aufgaben unabhängig und eigenständig mit erfüllen.
Quantum nimmt aber in Anspruch, für Myriad eine völlig neue Shared-Nothing-Architektur entwickelt zu haben, »die für die neuesten Flash-Technologien entwickelt wurde, um eine konsistente Leistung mit niedriger Latenz für jede Größenordnung zu bieten.« Myriad sieht Quantum einerseits als mögliche Technologie zur Ablöse von alten, nur um Flash ergänzen NetApp– und Isilon-Installationen an, andererseits als Alternative für die aus seiner Sicht Hardware-lastigen Ansätze von Pure Storage und VAST Data sowie den neueren, zwar schon auf Flash-Speicher ausgelegten, aber an bestimmte Hardware gebundenen Ansätzen.
Zum Beispiel übernimmt Myriade Aufgaben wie Deduplizierung und Komprimierung, Snapshots und Cloning sowie Metadaten-Tagging. Das senke im Vergleich zu älteren Speicherplattformen die Kosten für den Flash-Speicher und helfe es, die Verarbeitung von Daten für KI und Maschinenlernen zu beschleunigen. Myriad nutzt Cloud-Technologien wie Microservices und Kubernetes, und läuft auf Standard- Flash-Speicher-Servern mit hohem Volumen.
»Mit Myriad können Unternehmen ihre alten HDD-basierten Speichersysteme durch eine Software-definierte All-Flash-Plattform ersetzen, die eine höhere Leistung, eine größere Skalierbarkeit und eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösung darstellt und zudem effizient hinsichtlich Energie- und Rack-Bedarf ist«, verspricht Quantum. Etwas schwach ist, dass zur Markteinführung als Konnektivitätsoption zwar NFS v4 angeboten wird, das in dem Umfeld wichtige S3 aber erst noch kommen soll.
Weitreichende Automatisierung
Dafür stellt Quantum jede Menge Automatisierung in Aussicht, um IT-Abteilungen zu entlasten. So erlaube die selbstheilende, sich selbst regulierende Software, die Upgrades während des laufenden Betriebs. Zudem werden die Daten werden im Hintergrund automatisch neu aufgebaut und repariert sowie ausbalanciert abgelegt, wenn der Speicher-Cluster erweitert, verkleinert oder verändert wird. Ein Cluster können zudem unterbrechungsfrei und ohne Benutzereingriff erweitert, geändert oder verkleinert werden kann, weil die Erkennung, Bereitstellung und Konfiguration von Speicherknoten innerhalb eines Clusters ebenfalls automatisch geschehen. Aufgrund des automatisierten Netzwerkmanagements der internen RDMA-Fabric,erfordert die Verwaltung selbst eines großen Myriad-Clusters keine Netzwerkkenntnisse.
Integrierte Snapshots, Klone, Snapshot-Wiederherstellungs-Tools und Rollback-Funktionen erhöhen die Datensicherheit erleichtern die Wiederherstellung – zum Beispiel nach Ransomware-Angriffen. Über ein Online-Portal bietet Quantum Kunden zudem die Echtzeit-Überwachung des Systemzustands durch zahlreiche vielfaltige Metriken zur Leistung und Kapazitätsentwicklung.
Weiterführende Links: