Pure Storage ist nicht für Bescheidenheit bekannt: Der All-Flash-Anbieter will jetzt mit dem Flashblade//E nichts weniger als eine neue Ära der Speicherung unstrukturierter Daten einläuten. Das Versprechen, mit den neuen Systemen die Vorteile von Flash zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis bei besonderer Energieeffizienz im Vergleich zu Festplatten bieten zu können.
Pure Storage stellt mit FlashBlade//E einen skalierbaren Speicher für unstrukturierte Daten vor, entwickelt für exponentielles Datenwachstum bei nach eigenen Aussagen »branchenführender« Energieeffizienz. Flashblade//E konkurriere bei den Anschaffungskosten mit Festplatten, wobei die Betriebskosten deutlich niedriger sein sollen.
Flashblade//E ist weniger für High-Performance, sondern vielmehr für hohe Kapazität konzipiert und soll herkömmliche Festplatten-basierte Datei- und Objektspeicher durch niedrigere Systemgesamtkosten (TCO) und Energie-effizienten Betrieb ersetzen. Das System ähnelt im Aufbau den Modellen der Flashblade//S-Reihe, die Mitte 2022 vorgestellt wurde. Dort stehen die Systeme S500 für »extreme Performance« und S200 für »balancierte Performance/Kapazität«. Die neue //E-Produktreihe ergänzt diese Verwandten nun für den Bereich »ultimative Kapazität«.
Die Kosten für Flashblade//E lägen bei etwa 20 Cent pro GByte inklusive 3-jährigem Support in der Minimalkonfiguration. Die einzelnen Chassis begnügen sich dabei mit 2.400 (Control) bzw. 1.800 (Extension) Watt. Je größer das System, desto höher ist die Effizienz, meint der Hersteller.
Modulare Scale-up Architektur
Die Systeme bestehen in der Minimalausstattung aus einer Controller-Einheit für Compute und Storage (Flashblade//E Control-Blade) sowie einer reinen Storage-Einheit (Flashblade//E Expansion-Blade). Diese können mit bis zu 40 Direct Flash-Modulen (DFM) à 48 TByte (zehn Blades mit bis zu vier DFMs) bestückt werden. DFMs sind von Pure optimierte Flash-Speicher auf Basis von QLC-NVMe-Technologie (Quad-Level Core). Im Controller arbeiten Intel-Prozessoren, DDR4 DRAM DIMMs und das Purity//FB-Betriebssystem.
Zur Controller- und Storage-Einheit (je zwei Höheneinheiten/2U) kommt jeweils ein externes Fabric-Modul (XFM) mit einer Höheneinheit und bis zu 16 100-GbE-Ports für die Netzanbindung. Das System unterstützt S3 für Objektspeicher sowie NFS und SMB für Dateisysteme. Kurzum: Zusammen bietet das Grundsystem bis zu 4 PByte Rohkapazität auf zehn Höheneinheiten. Die Scale-up-Lösung kann durch weitere Storage-Einheiten in 2 PByte-Schritten erweitert werden.
»Mit Flashblade//E verwirklichen wir die ursprüngliche Vision vom All-Flash-Rechenzentrum, die unser Gründer hatte«, kommentiert Amy Fowler, VP & General Manager Flashblade bei Pure Storage. Für Workloads, bei denen Flash bisher zu teuer war, wolle man nun eine Lösung zu niedrigeren TCO als bei Festplatten bieten.
Flashblade//E : Effizienz und Nachhaltigkeit
Nach Ansicht von Pure wird die Kapazität für unstrukturierte Daten bis 2030 um das 10-Fache ansteigen. Für preisempfindliche Workloads mit großer Kapazität, die derzeitige plattenbasierte Speicherlösungen nutzen, sei dieses Wachstum nicht tragbar.
Die Absicht ist also, diese HDD-basierten Workloads durch Verbesserungen in Kriterien wie Energieverbrauch, Betriebskosten, Rack-Dichte zu optimieren, um die »letzten Restbestände von Festplatten im Rechenzentrum« zu ersetzen.
Ein Pro dem Contra…die Abkehr von der Disk
Zusammengefasst: 5-mal niedrigerer Stromverbrauch, 5-mal geringere Stellfläche im Rechenzentrum, 10- bis 20-Fach höhere Zuverlässigkeit, 60 Prozent niedrigere Betriebskosten und 85 Prozent weniger Elektro(nik)-Abfall im Vergleich zu festplattenbasierten Systemen und »Cloud-ähnliche«, vereinfachte Verwaltung mit unterbrechungsfreien Erweiterungen verspricht der Hersteller.
»Während die Vorteile von Flash für Hochleistungs-Workloads weitgehend anerkannt sind, hat der Preis von Festplatten die breitere Wahrnehmung des vollen Nutzungspotenzials eingeschränkt«, sagt Scott Sinclair, Practice Director bei der Enterprise Strategy Group. »Nichtsdestotrotz ist der Bedarf an einer modernen Plattform zur Bewältigung des Anstiegs unstrukturierter Daten in großem Umfang offensichtlich. »Das Versprechen von Flashblade//E, einen kostengünstigeren, energieeffizienteren und einfacher zu verwaltenden Ansatz für alltägliche Workloads zu bieten, ist ein überzeugendes Argument für die Abkehr von Festplatten.«
Flashblade//E soll ab Ende April 2023 allgemein verfügbar sein. Neben dem herkömmlichen Kauf haben Kunden auch die Möglichkeit, Flashblade//E über eine neue Service-Ebene im Evergreen//One Storage-as-a-Service (STaaS)-Abonnement von Pure zu implementieren. Dieses bietet auch Pay-as-you-go-Modelle.
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